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Schiedsrichterchef «nicht hundert Prozent glücklich»

Die Verantwortlichen des Ressorts Schiedsrichter im Schweizer Fussball stehen hinter den Leistungen auf dem Spielfeld in der zu Ende gegangenen Saison. Sie sehen aber auch Platz für Verbesserungen.

Agentur
sda
09.06.23 - 14:46 Uhr
Fussball
Die Schweizer Schiedsrichter (hier Sandro Schärer) wollen ihre Leistung auf dem Platz weiter verbessern
Die Schweizer Schiedsrichter (hier Sandro Schärer) wollen ihre Leistung auf dem Platz weiter verbessern
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Daniel Wermelinger, der Chef der Schweizer Spitzenschiedsrichter, bringt die Einschätzung auf den Punkt. «Wir sind zufrieden, aber nicht hundert Prozent glücklich. Eine erste Analyse hat gezeigt, dass wir besser werden müssen.»

Besser werden heisst, umstrittene oder sogar falsche Entscheide auszuschliessen - und so auch hoch emotionale Diskussionen nach den Spielen zu vermeiden, wie sie sich im Besonderen nach den Partien Sion - Winterthur (0:1) und Basel - Zürich (0:2) Anfang Mai zugetragen haben.

Je mehr richtige Entscheide die Schiedsrichter auf dem Platz fällen, desto weniger ist das Einschreiten des Video Assistant Referees (VAR) als Instrument für die Nachbetrachtung strittiger Spielszenen nötig. Wermelinger wünscht sich auch mehr Zurückhaltung des VAR und eine entsprechend höher liegende Schwelle für Interventionen. «Der VAR soll nur dann eingreifen, wenn ein klarer Fehler vorliegt.»

Die eben zu Ende gegangene Saison war die vierte in der Super League, in der der VAR zum Einsatz kam. Im Vergleich zur vorletzten Meisterschaft gab es etwas weniger Überprüfungen. Bei 1232 Interventionen wurde der ursprünglich gefällte Entscheid in 74 Fällen geändert.

Die Bestrebungen im Sinne der Fairness gehen auch aus technischer Warte weiter. Als zusätzliche Hilfe steht den Schiedsrichtern ab der nächsten Saison, die in der Super League am zweitletzten Juli-Wochenende beginnt, die kalibrierte Abseitslinie zur Verfügung.

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