Leverkusen spielt um die Serie der Ungeschlagenheit
Bereits zum vierten Mal in dieser Saison treffen Bayern München und Bayer Leverkusen aufeinander. Diesmal im Achtelfinal der Champions League.
Bereits zum vierten Mal in dieser Saison treffen Bayern München und Bayer Leverkusen aufeinander. Diesmal im Achtelfinal der Champions League.

Auf dieses Kräftemessen freuen sich die Fussball-Liebhaber: Bayern gegen Bayer gilt bereits als der neue deutsche Clásico. Im hochemotionalen Kampf um den Champions-League-Viertelfinal kommt es nicht nur zu grossen Einzelvergleichen zwischen den Trainern Vincent Kompany und Xabi Alonso, den Zauberern Jamal Musiala und Florian Wirtz oder den Teamstrategen Joshua Kimmich und Granit Xhaka.
Insbesondere für den FC Bayern geht es im Achtelfinal um weit mehr als den Einzug in die nächste K.o.-Runde. Am Mittwoch in der ausverkauften Allianz Arena und sechs Tage später beim Rückspiel in Leverkusen geht es um nicht weniger als die nationale Vormachtstellung. Es geht um Status, um Prestige, um alte Rechnungen - und um den Saisonerfolg. Ein vorzeitiger Abschied vom Traum des neuerlichen «Finale dahoam» am 31. Mai in München wäre für die Bayern ein herber Schlag.
Xhakas dritter Achtelfinal gegen Bayern
Die Heimbilanz der Münchner ist beeindruckend: Seit vier Jahren und in 21 Spielen sind sie in der Königsklasse ungeschlagen. Auch in der Liga haben die Bayern in dieser Saison elf von zwölf Heimspielen gewonnen. Das einzige Unentschieden gab es gegen Leverkusen. Deutlich schmerzhafter war die 0:1-Heimniederlage im Cup im vergangenen Dezember - ebenfalls gegen die Werkself.
Bayer scheint der Verein zu sein, gegen den die Münchner einfach kein Siegrezept finden. 1:2, 2:2, 0:3, 1:1, 0:1, 0:0 - keines der letzten sechs Spiele gegen Bayer mit Trainer-Mastermind Xabi Alonso haben die Bayern gewonnen.
Damit hat auch Granit Xhaka seine persönliche Bilanz verbessert. Für den Captain der Schweizer Nationalmannschaft stehen nun fünf Siege, sechs Unentschieden und sieben Niederlagen gegen Bayern München zu Buche. Bereits zweimal traf er im Achtelfinal der Champions League auf die Münchner: 2012 mit dem FC Basel, 2017 mit Arsenal - beide Male scheiterte Xhaka mit seinem Team. Nun scheint die Zeit reif für den Coup. «Wir sind stabil genug, um Bayern zu nerven», sagt der 32-Jährige.
Meistertitel für Bayer wohl weg
Die Favoritenrolle schob der Schweizer aber geschickt an den Gegner weiter. «Für mich ist die Mannschaft Favorit, die in der Tabelle vorne steht. Und das sind im Moment nicht wir, sondern die Bayern», sagt Xhaka. Acht Punkte trennen die beiden Teams, nur ein unerwarteter Einbruch des Rivalen könnte Leverkusen noch die Titelverteidigung ermöglichen.
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften datiert von Mitte Februar, als Bayer im eigenen Stadion klar dominierte, aber dennoch torlos blieb. Es war die verpasste Chance, den Tabellenführer noch einmal unter Druck zu setzen. Umso mehr brennt Leverkusen darauf, dem Rivalen auf europäischer Ebene ein Bein zu stellen. «Wir wissen, wie wir gegen Bayern spielen müssen», sagt Xhaka. «Bayern kann man nicht immer über 90 Minuten stoppen. Da muss man vom Willen, vom Hunger her da sein.»
In der Meisterschaft ist Bayern deutlich voraus, im Cup steht dem neuerlichen Finaleinzug Leverkusens nur noch der Drittligist Arminia Bielefeld im Weg. Nun wird sich zeigen, welches der beiden Teams auch auf europäischer Ebene weiter vom Titel träumen darf.