Brügge will den nächsten Favoriten ins Straucheln bringen
Brügge gehört zu den Überraschungsteams in der Champions League. Auch dank Ardon Jashari haben die Belgier im Achtelfinal-Duell mit Aston Villa die Möglichkeit, Klubgeschichte zu schreiben.
Brügge gehört zu den Überraschungsteams in der Champions League. Auch dank Ardon Jashari haben die Belgier im Achtelfinal-Duell mit Aston Villa die Möglichkeit, Klubgeschichte zu schreiben.

Viel fehlte nicht, und für den FC Brügge wäre die Champions League nach der Ligaphase zu Ende gewesen. Als letztes Team rutschten die Belgier nach den acht Spieltagen im reformierten europäischen Klubwettbewerb noch in die K.o-Phase der besten 24 Mannschaften. Und dies nur, weil ihr Torverhältnis um drei Treffer besser war als jenes vom punktgleichen Dinamo Zagreb, das sich von der illustren Bühne der Königsklasse verabschieden musste.
Nun gut. Das Wettkampfglück kann jeder Mannschaft einmal hold sein, dachten die Beobachter. Spätestens in den Sechzehntelfinals gegen Atalanta Bergamo werde Brügge dann aber sowieso gebremst. Doch der belgische Meister liess sich vom italienischen Spitzenteam, das die direkte Qualifikation für die Achtelfinals nur knapp verpasst hatte und 2024 den Titel in der Europa League holte, nicht beeindrucken.
Im Gegenteil. Brügge präsentierte sich spielstark und effizient. Auf den 2:1-Sieg zuhause folgte ein 3:1-Erfolg auswärts, wobei die Belgier vorab im Rückspiel durch ihre Kaltschnäuzigkeit bestachen. In der Pause stand es im Gewiss-Stadion von Bergamo 0:3, und jegliche Hoffnung der Tifosi auf eine Wende war einer Tristezza über das sich anbahnende Ausscheiden gewichen.
Jasharis neuer Vertrag
Einen grossen Anteil am europäischen Höhenflug des 1891 gegründeten Vereins hat Ardon Jashari. Nach harzigem Start mit wenig Einsatzzeit hat sich der Zuger Mittelfeldspieler im Team von Nicky Hayen einen Stammplatz erkämpft. Und nicht nur der belgische Coach schätzt die Qualitäten des umsichtigen, ballsicheren und zweikampfstarken 22-Jährigen, der für die Schweiz bislang zwei Länderspiele bestritten hat, sondern auch die Fans, bei denen Jashari längst zu den Lieblingen gehört.
Im Januar verlängerte der Klub den Vertrag mit Jashari vorzeitig bis 2029. Das Fachportal Transfermarkt schätzt den Marktwert des jungen Schweizers mittlerweile auf 11 Millionen Euro, wobei davon auszugehen ist, dass ein Klub, der Jashari in eine grössere Liga locken möchte, dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen müsste.
Kein zweites Benfica
So unwahrscheinlich es ist, dass Jashari bis zum Ende seines jetzigen Kontraktes im Brügge-Trikot auflaufen wird, so sicher ist, dass der frühere Luzern-Junior mit seinen jetzigen Teamkollegen in der Champions League weiter für Aufsehen sorgen möchte. Will heissen: Erstmals in die Top-8 Europas vorstossen. 2023 scheiterte Brügge in den Achtelfinals deutlich an Benfica Lissabon (0:2, 1:5). Diesmal soll es einen Schritt weiter gehen.
Am Dienstag (18.45 Uhr) steht im heimischen Jan Breydel Stadion das Achtelfinal-Hinspiel gegen Aston Villa an. Die Engländer, in der Ligaphase Gegner von Schweizer Meister YB, sind in dieser Saison zum ersten Mal überhaupt in der Champions League dabei, umgingen aber als Achter auf Anhieb den Umweg über die Sechzehntelfinals. Das Team aus Birmingham mit dem spanischen Trainer Unai Emery ist im breiten Mittelfeld der Premier League angesiedelt und auf dem Papier sicher stärker einzuschätzen als Brügge.
Dass dies die Belgier indes nicht von einer Überraschung abhält, haben sie zu Genüge bewiesen.