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Die Chance des FCZ im Duell der Gegensätze

Der FC Zürich gewinnt dreimal in Folge, der FC Luzern verliert dreimal in Folge. Früher hätten viele Sporttoto-Tipper für den Match des Ersten gegen den Letzten eine Einerbank eingetragen.

Agentur
sda
04.12.21 - 04:00 Uhr
Fussball

Nein, die Zürcher werden mit einem Erfolg im Match gegen Luzern vom Samstag um 18 Uhr nicht ihre längste Serie an Siege der jüngeren Zeit in der Super League aufstellen können. Denn mit ebenfalls vier Siegen am Stück sind sie in die Saison gestartet, nachdem sie zudem das letzte Spiel der Saison 2020/21 gewonnen hatten.

Blickt man jedoch weiter zurück, hat man einige Mühe, auf Siegesserien der Zürcher zu stossen. Im Spätherbst 2019 gewannen sie fünfmal am Stück, ab Juli 2014 viermal. Damit hat es sich mit langen erfreulichen Serien in den letzten siebeneinhalb Jahren. Jede weitere Serie endete nach dem dritten Match.

Gerade deshalb ist es möglicherweise kein Zufall, dass sich die Zürcher in der jetzigen Saison in längeren Siegesserien üben. Nämlich in der Saison, in der sie erstmals seit Ewigkeiten an der Spitze der Liga mitspielen und den Favoriten Young Boys und Basel den Meistertitel streitig machen.

Um zu gewinnen, muss die Mannschaft des wohl zu Recht gelobten neuen Trainers André Breitenreiter nicht unbedingt überlegen spielen. Das Siegestor kann auch fallen, wenn der Gegner am Drücken ist. Wie zuletzt beim späten 1:0 gegen die Young Boys, gegen die sie in der Meisterschaft seit August 2014 nicht mehr gewonnen und zuletzt elfmal in Serie verloren hatten.

Zürcher mit letztem Engagement

Der «Tagesanzeiger» bewertete den Sieg gegen den Serienmeister als «verdient», weil er das Ergebnis «von ganz viel Leidenschaft» gewesen sei. Tatsächlich ist die Leidenschaft das Letzte, was man den FCZlern in diesem Herbst absprechen kann. André Breitenreiter hat sie mitgebracht, die Spieler haben sie übernommen.

Über genau diese Leidenschaft müsste der FC Luzern den Weg aus der manifesten Krise finden. Nach der schwer enttäuschenden Leistung bei der 1:3-Niederlage in Lugano spielten die Innerschweizer daheim gegen Basel im ersten Spiel unter Interimstrainer Sandro Chieffo tatsächlich leidenschaftlicher. Sie unterlagen dem FC Basel zuhause 1:3, aber sie lehnten sich immerhin gegen die Niederlage auf.

Die Zürcher nutzen in diesen Wochen und Monaten auch den glücklichen Umstand, dass sie kaum Verletzte oder Kranke haben. Breitenreiter kann Spiel für Spiel aus dem Vollen schöpfen. Im Match gegen Luzern wird es nicht anders sein.

Wagner muss weiter improvisieren

Von einer dermassen entspannten Situation im Kader kann YBs Trainer David Wagner nur träumen. Auch für den aus der Sicht der Berner eminent wichtigen Match vom Samstagabend im Wankdorf gegen Servette muss der Deutsche ohne neun Spieler auskommen, von denen die meisten tragende Rollen spielen würden.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Zürich - Luzern (erstes Duell der Saison: 3:1). - Samstag, 18.00 Uhr. - SR Fähndrich. - Absenzen: Buschman (verletzt) und Coric (krank); Luzern ohne Campo, Alabi und Monney (alle verletzt). - Fraglich: - ; Schürpf. - Statistik: Der stolze Leader FC Zürich bekommt eine fabelhafte Gelegenheit, seine Siegesserie unter Trainer André Breitenreiter auf vier Spiele und seine Serie der Ungeschlagenheit auf neun Partien auszudehnen. Die Bilanz des FC Luzern ist spiegelverkehrt. Die letzten drei Meisterschaftsspiele gingen alle verloren, auch jenes vom vergangenen Sonntag gegen den FC Basel, als Sandro Chieffo als Interimscoach debütierte. Das Schlusslicht Luzern holte sieben seiner zehn Punkte durch Unentschieden. Der einzige Sieg war ein 2:0 daheim gegen St. Gallen.

Young Boys - Servette (6:0). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Aebischer (gesperrt), Von Ballmoos, Nsame, Fassnacht, Zesiger, Garcia, Monteiro, Petignat (alle verletzt) und Rieder (krank); Schalk, Cespedes, Fofana und Deana (alle verletzt). - Statistik: Servette ist die einzige Mannschaft der Super League, die aus den Duellen mit den Bernern in den vier YB-Meistersaisons seit 2017/18 keine negative Bilanz vorweist. Die Genfer gewannen drei der neun Direktbegegnungen seit ihrem Aufstieg im Sommer 2019. Drei Duelle gingen verloren, drei weitere endeten unentschieden. Das erste Duell in dieser Saison gewann YB in Genf 6:0. Allerdings mussten die Servettiens die ganze zweite Halbzeit zu zehnt spielen.

Rangliste: 1. Zürich 15/31 (33:24). 2. Basel 14/29 (32:13). 3. Lugano 15/26 (22:18). 4. Young Boys 14/25 (32:16). 5. Grasshoppers 15/18 (25:23). 6. Servette 15/18 (26:30). 7. Sion 15/18 (19:29). 8. St. Gallen 15/15 (20:31). 9. Lausanne-Sport 15/11 (16:31). 10. Luzern 15/10 (19:29).

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