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Deutliche Worte von FCZ-Captain Brecher

Yanick Brecher hält nach dem diskussionslosen 1:5 des FC Zürich gegen PSV Eindhoven in der Europa League nicht mit Kritik an seiner Mannschaft zurück.

Agentur
sda
06.10.22 - 21:53 Uhr
Fussball

Es falle ihm schwer, unmittelbar nach dem Match die richtigen Worte zu wählen, sagte Zürichs Goalie und Captain Yanick Brecher in den Katakomben des Letzigrunds nach dem deutlichen Verdikt gegen PSV Eindhoven. «Dass wir dermassen chancenlos sind, macht mich sprachlos.»

Brecher sprach von einem erneuten mentalen Tiefschlag, der es weiter erschwere, aus dem Loch herauszukommen, in dem sich der in der Super League wie in der Europa League noch sieglose FCZ befindet. «Wir wollten nach dem ersten guten Schritt im Derby gegen GC einen weiteren solchen machen wollen. Stattdessen setzte es einmal mehr einen Rückschlag ab», so Brecher weiter.

«Wir wurden von der ersten Minute bis zum Schlusspfiff vorgeführt. Das ist auch für mich erschreckend. Es war ein Klassenunterschied. Der Gegner war agiler, vifer. So waren wir immer einen Schritt zu spät, und das sieht natürlich erbärmlich aus. Ich schäme mich mehr als nur ein bisschen für unsere Leistung. Viele Leute haben viel Geld ausgegeben, um im Stadion zu sein.»

Zürichs Interimscoach Genesio Colatrella, der im Rückspiel in Eindhoven in einer Woche wohl zum letzten Mal die Verantwortung für die Mannschaft trägt, sprach auch nichts schön: «Wir hatten uns viel vorgenommen und wurden dann in den ersten 20 Minuten überrollt. Wir wurden vom Tempo des Gegners und von unseren individuellen Fehlern überrascht. Diese Fehler haben uns noch mehr verunsichert. Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen, die uns bis zuletzt lautstark unterstützt haben.»

Zur richtigen Einordnung sei angefügt, dass Eindhoven mit dem Doppeltorschützen Cody Gakpo einen der formstärksten Angreifer in seinen Reihen weiss. Der 23-Jährige hält in dieser Saison bei 12 Toren und 10 Vorlagen. Einen gleich guten Wert weist mit 19 Toren und 3 Vorlagen in den europäischen Top-Ligen nur Erling Haaland vor.

Man habe um die Offensivqualitäten des Gegners gewusst und sei nicht blauäugig in die Partie gegangen, meinte Colatrella. Das Ziel sei es gewesen, aus einer soliden Abwehr heraus zu agieren. «Doch die Defensive hat nicht so funktioniert wie vorgenommen.»

In der Europa League droht dem FCZ damit bei Halbzeit der Gruppenphase ein früher K.o. In der Super League steht am Sonntag das Schlüsselspiel gegen Winterthur an. Bis dahin gebe es einiges Aufzuarbeiten, denn «einfach zur Tagesordnung übergehen geht nicht», sagte Colatrella.

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