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Der FCZ kopiert sich als schlecht startender Meister

Nach 2 Runden ist die Meisterschaft nicht entschieden. Aber ein Meister startet sehr selten schlecht in die neue Saison. Und die Statistik sagt: Wer schlecht beginnt, wird nicht sofort wieder Meister.

Agentur
sda
30.07.22 - 04:00 Uhr
Fussball

Der FC Zürich ist mit einem Punkt und null geschossenen Toren aus den Startpflöcken gekommen. Einem 0:4 in Bern folgte ein 0:0 im Letzigrund gegen Luzern.

Man muss bis 13 Jahre zurückblättern, um einen Meister zu finden, der nicht mindestens eines der ersten zwei Spiele der neuen Saison gewann. Damals, im Sommer 2009, war der FCZ der Meister. Er startete mit einem 2:3 daheim gegen die Young Boys und einem 0:3 bei Neuchâtel Xamax in die Saison, an deren Schluss er Siebter wurde. Es ist bis heute die schlechteste Schlussplatzierung eines Titelverteidigers in der Super League.

In den 19 Super League-Saisons (ab 2003/04) kam es nur gerade viermal vor, dass ein Meister eines der ersten zwei Spiele der neuen Saison verlor. Nebst Zürich 2009 waren dies Basel 2005 (0:3 in Thun), Zürich 2007 (0:1 in Basel) und wieder Basel 2017 (0:2 in Bern gegen YB). In jedem dieser Fälle wurde der betreffende Meister am Schluss der Saison entthront. Der FC Zürich bekommt also die Möglichkeit, dieses nirgends schriftlich festgehaltene Gesetz zu widerlegen.

Noch keine gute Leistung

Die Zahlen sind das eine, die Leistungen auf dem Platz das andere. Die Leistungen der Zürcher in insgesamt vier Wettbewerbsspielen unter dem neuen Cheftrainer Franco Foda zeigen, dass es angemessen ist, dass Zürich nach zwei Runden mit nur einem Punkt dasteht. In Bern fiel die Mannschaft in sich zusammen, nachdem sie eine Stunde lang ebenbürtig gewesen war. Im Heimspiel gegen Luzern traten die Zürcher keineswegs so auf, dass unbedingt ein Sieg hätte herausschauen müssen. Und der letzte Eindruck, bevor sich die Zürcher am Sonntag in St. Gallen dem FCSG stellen, war nicht gut: das Ausscheiden aus der Champions-League-Qualifikation gegen Karabach Agdam nach einer zweiten Halbzeit und einer Verlängerung, in denen beim FCZ nichts zusammenpasste.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

St. Gallen - Zürich (Duelle der letzten Saison: 3:3, 1:3, 3:0, 1:2). - Samstag, 18.00 Uhr. - SR Fähndrich. - Absenzen: Görtler (gesperrt), Guillemenot und Kempter (beide verletzt); Dzemaili (verletzt). - Fraglich: Kräuchi; Rohner. - Statistik: Irgendwann wird sich der Meister FC Zürich vom unangenehmen Saisonstart - kein Torerfolg und nur ein Punkt in zwei Spielen - auffangen wollen. Der Match in St. Gallen scheint dafür wie geschaffen zu sein, denn gegen die Ostschweizer verloren die Zürcher nur eines der letzten sieben Duelle in der Meisterschaft. Es war das 0:3 im Letzigrund im März dieses Jahres. In den Duellen in St. Gallen gibt es sogar eine weit zurückreichende Serie. Letztmals verloren die Zürcher in der Ostschweiz im Februar 2019. Seither siegten sie dort bei zwei Unentschieden viermal.

Sion - Servette (1:2, 2:1, 1:2, 3:3). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR Wolfensberger. - Absenzen: keine Abwesenheiten bei Sion; Cespedes und Sawadogo (beide verletzt). - Fraglich: - ; Diallo und Diba. - Statistik: Das alte Hass-Derby, offizieller auch Rhône-Derby genannt, wäre seit Servettes Wiederaufstieg im Sommer 2019 nichts für die Sporttoto-Freunde gewesen. Es ging drunter und drüber. Wer immer gerade der Favorit zu sein schien, setzte sich selten durch. Unter dem Strich freilich war es in dieser Zeit fast ausgeglichen: Drei Siege für Servette, vier für Sion, fünf Unentschieden. In den ersten zwei Runden dieser Saison haben beide Mannschaften schon einen Sieg eingefahren.

Rangliste: 1. Young Boys 2/6 (7:0). 2. Servette 2/4 (2:1). 3. Grasshoppers 1/3 (2:1). 4. St. Gallen 2/3 (2:1). 5. Sion 2/3 (3:5). 6. Basel 2/2 (2:2). 7. Luzern 1/1 (0:0). 8. Winterthur 2/1 (1:3). 9. Zürich 2/1 (0:4). 10. Lugano 2/0 (3:5).

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