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Spiele der Wahrheit für die Schweiz

«Verlieren verboten» heisst es für die Schweizer Nationalmannschaft am Samstag im Heimspiel gegen Nordirland und am Dienstag auswärts gegen Litauen. Fussballexperte René Weber zur Ausgangslage.

07.10.21 - 04:30 Uhr
Fussball
Fussballexperte und Südostschweiz-Redaktor René Weber schätzt die Ausgangslage der Schweizer Nationalmannschaft vor den nächsten Gruppenspielen ein.
Fussballexperte und Südostschweiz-Redaktor René Weber schätzt die Ausgangslage der Schweizer Nationalmannschaft vor den nächsten Gruppenspielen ein.
Bild Keystone/suedostschweiz.ch

Dem neuen Nationaltrainer Murat Yakin wird der Einstieg alles andere als leicht gemacht. Bereits in seinem ersten Qualispiel fehlte sein Captain und Spielmacher Granit Xhaka. Beim sensationellen 0:0 gegen Italien und im enttäuschenden Spiel gegen Nordirland (0:0) war Xhaka aufgrund eines positiven Coronatests jeweils nicht mit von der Partie.

Zakaria/Freuler als Ersatz für Xhaka

Nun fällt Xhaka wegen einer schweren Knieverletzung aus. Im Spiel gegen Italien konnten die Schweizer den Ausfall überraschend gut kompensieren und kreierten gar Offensivaktionen. Gegen Nordirland wiederum fehlte der Antreiber im zentralen Mittelfeld schmerzlich.

Ersetzt werden dürfte der Mittelfeldstratege durch das Duo Denis Zakaria/Remo Freuler. Für Fussballexperte und Leiter der Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz stellt das Duo Zakaria/Freuler aber eine starke Alternative dar.

René Weber über den Xhaka-Ausfall.

Mehr Offensivpower trotz Severovic-Aus?

Ein weiterer Ausfall betrifft die ansonsten gesetzte Spitze Haris Severovic. Der Stürmer von Benfica Lissabon leidet an einem Muskelriss in der Wade. 26 Tore schoss Seferovic in der vergangenen Saison in der portugiesischen Liga. Der Ausfall wird den Nati-Trainer zwar schmerzen, doch kann Murat Yakin auf gleich drei formstarke Offensivkräfte zählen, die zurück in die Mannschaft kommen: Xherdan Shaqiri, Breel Embolo und Mario Gavranovic sind wieder dabei, nachdem sie im ersten Spiel gegen Nordirland vor einem Monat noch fehlten.

René Weber über den Ausfall von Seferovic und die Rückkehr von Shaqiri und Co.

Yakin verzichtet auf Top-Torjäger Frey

Zurück im Nationalteam sind zudem die Stürmer Albian Ajeti (Celtic Glasgow) und Cedric Itten (Greuther Fürth). Sowohl Ajeti als auch Itten kennen den britischen Fussball. Ajeti spielt noch immer in Schottland, Itten war zuvor beim Stadtrivalen Glasgow Rangers im Einsatz. Womöglich hat auch dieser Fakt dazu beigetragen, dass die beiden Stürmer gegen Nordirland aufspielen werden. Yakin begründet die Wahl mit der Erfahrung, die beide schon mit der Nationalmannschaft sammeln konnten.

Nicht berücksichtigt wird Michael Frey, der derzeit die belgische Torschützenliste mit zwölf Toren aus zehn Spielen anführt und damit sein Team Antwerpen an die Tabellenspitze schoss (Platz 2 mit gleich vielen Punkten wie Leader Eupen). Erfahrungen in der A-Nationalmannschaft sammelte Frey, anders als Ajeti und Itten, bisher nicht.

René Weber über Yakins Nominationen im Sturm.

Yakins Einstand und das «Grande Finale»

Die Ausgangslage ist im Heimspiel gegen Nordirland (Samstag, 20.45 Uhr) und im Auswärtsspiel gegen Litauen (12. Oktober, 20:45 Uhr) trotz der Ausfälle von Granit Xhaka und Haris Seferovic sehr gut. Die Schweiz hat ein qualitativ starkes Kader zur Verfügung. Sechs Punkte sind die Erwartungshaltung. Die bisherigen Leistungen unter Trainer Murat Yakin reichen von «gut» im ersten Spiel (2:1-Testspielsieg gegen Griechenland) über «sensationell» im zweiten Spiel (0:0 im Qualispiel gegen Italien) bis «enttäuschend» im dritten Spiel (0:0 im Qualispiel gegen Nordirland).

Doch ein aussagekräftiges Fazit lässt sich erst nach den nächsten beiden Spielen ziehen. Alles andere wäre unseriös und unfair gegenüber dem neuen Nati-Trainer, der immer wieder improvisieren musste. Fussballexperte Weber ist überzeugt, dass die Schweiz zwei Siege einfährt und es dann zum grossen Finale mit dem Europameister Italien um den Gruppensieg und damit die direkte WM-Qualifikation kommt.

«Grande Finale» im Blick: Mit zwei Siegen der Schweiz kommt es zur Entscheidung um den Gruppensieg gegen Italien in Rom.

Spielplan Gruppe C

09.10.2021: Litauen : Bulgarien
09.10.2021: Schweiz : Nordirland (20.45 Uhr)
12.10.2021: Bulgarien : Nordirland
12.10.2021: Litauen : Schweiz (20.45 Uhr)
12.11.2021: Italien : Schweiz (20.45 Uhr)
12.11.2021: Nordirland : Litauen
15.11.2021: Nordirland : Italien
15.11.2021: Schweiz : Bulgarien (20.45 Uhr)

Tabelle Gruppe C

1. Italien (6 Spiele, 14 Punkte)                          
2. Schweiz (4 Spiele, 8 Punkte)
3. Nordirland (4 Spiele, 5 Punkte)
4. Bulgarien (5 Spiele, 5 Punkte)
5. Litauen (5 Spiele, 0 Punkte)

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