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YB zwischen Champions-League-Träumen und Liga-Alltag

Der nächste Gegner heisst Zürich, doch im Kopf lauert die Gefahr, drei Tage weiter zu sein bei Manchester United. Die Young Boys sollten die Prioritäten allmählich Richtung Super League verschieben.

Agentur
sda
11.09.21 - 05:00 Uhr
Fussball

Mit dem Einzug in die lukrative Gruppenphase der Champions League haben sich die europäischen Efforts der Young Boys während den ersten fünf Runden der Super League ausgezahlt. Doch nun geht der Spagat weiter: Am Samstag empfangen die Berner in der Liga den Überraschungsleader Zürich, drei Tage später folgt das Schmankerl zuhause gegen Manchester United.

Die Partie gegen das englische Starensemble, zu dem sich kurz vor Transferschluss auch noch Cristiano Ronaldo gesellte, ist zweifelsohne ein Highlight für jeden Akteur aus der Schweizer Super League. Die Prämisse von David Wagner muss gleichwohl sein, die Champions-League-Hymne aus den Köpfen der Spieler zu verbannen, bis das Tageswerk in der Liga am Wochenende erfüllt ist. Allzu lange darf der Serienmeister die Prioritäten nämlich nicht mehr dermassen einseitig aufs europäische Geschäft legen.

Erst ein Sieg in der Liga

Mit nur einem Sieg aus den ersten vier Ligapartien haben sich die Young Boys in der Meisterschaft eine Hypothek eingehandelt, die sich zwar noch gut aufholen lässt, die aber nicht weiter anwachsen sollte. Verliert der Krösus gegen den FCZ, liegen schon mehr als zehn Punkte zwischen den beiden Teams und könnte der FC Basel seine Reserve auf YB mit einem Sieg in Lugano am Sonntag auf neun Punkte ausbauen.

«Es muss gelingen, die Partie gegen Manchester United auszublenden und sich voll auf den FCZ zu konzentrieren. Jeder weiss, was es braucht, um überhaupt eine Chance zu haben, die Champions League zu erreichen: ein erfolgreiches Abschneiden in der Meisterschaft. Das ist unser Tagesgeschäft», mahnte Chefscout Stéphane Chapuisat im Vorfeld des FCZ-Matchs.

Eine Niederlage am Samstag brächte die Young Boys in der Liga weiter unter Zugzwang. Doch immerhin scheint eine solche trotz Manchester United im Hinterkopf und der aussergewöhnlichen Tabellenkonstellation mit dem selbstbewussten, ungeschlagenen FCZ als Leader und den Young Boys im 7. Rang unwahrscheinlich. Seit nunmehr 23 Spielen hat der FCZ in der Super League gegen die Young Boys nicht mehr gewonnen, die letzten zehn Duelle gewann YB allesamt.

Luzern braucht Turnaround

Am anderen Ende der Tabelle empfängt das Schlusslicht Luzern mit den Grasshoppers den Tabellenachten. Nach fünf Spielen warten die mit einigen Vorschusslorbeeren in die Saison gestiegenen Zentralschweizer noch auf den ersten Sieg. Vor allem in der Abwehr haperte es bislang, wie die 14 Gegentore belegen. Die Rückkehr von Goalie Marius Müller nach überstandener Verletzung, möglicherweise am Samstag gegen GC, macht hierbei Hoffnung auf Besserung. Bei den Grasshoppers fällt zudem der Mittelfeldmotor Amir Abrashi nach der Länderspiel-Tour mit Albanien aus.

Der erste Sieg wäre für Luzerns Moral wichtig, zumal mit Lausanne-Sport der zweite durchwachsen gestartete Klub zuletzt Aufwärtstendenz zeigte. Nach zwei Remis peilen die Lausanner am Sonntag zuhause gegen Sion wie Luzern den ersten Vollerfolg an.

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