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Klares 0:3 gegen Portugal besiegelt das Aus der Schweizer U21

Die Schweiz verpasst an der U21-EM den Vorstoss in die Viertelfinals. Das Team von Trainer Mauro Lustrinelli verliert das letzte Gruppenspiel gegen Portugal 0:3 und scheidet als Gruppendritter aus.

Agentur
sda
31.03.21 - 21:53 Uhr
Fussball

Am Anfang war der Traum, am Ende blieb die Ernüchterung. Das 2:3 gegen Kroatien im zweiten Gruppenspiel und die deutliche Niederlage gegen Portugal holten die Schweizer U21 nach der glänzenden Qualifikation und dem Auftaktsieg an der EM gegen England aus der Euphorie zurück in die Realität. Trainer Mauro Lustrinelli musste einsehen, dass Mannschaften wie diese portugiesische U21 eben doch auf einem höheren Level sind.

«Wir konnten ein Spiel auf diesem Niveau machen (das 1:0 gegen England - die Red.), aber nicht drei. Wir gaben alles, aber Portugal spielte in einer anderen Liga. Das war die beste Mannschaft, die ich bislang gesehen habe», sagte Lustrinelli nach der portugiesischen Lehrstunde.

Die Niederlage zeichnete sich schon nach wenigen Minuten ab und stand nach 65 Minuten fest. Im ganzen Spiel kamen die Schweizer zu keiner richtigen Torchance, und bereits nach zweieinhalb Minuten sahen sie sich in Ljubljana mit einem Rückstand konfrontiert. Beim 0:1 wurde die unsortierte Hintermannschaft kalt erwischt. Diogo Queiros kam nach einer Flanke von der rechten Angriffsseite aus sechs Metern völlig frei zum Kopfball.

Weil England im Parallelspiel Kroatien 2:1 bezwang, hätte der Schweiz bei der ersten Teilnahme an einer U21-Endrunde seit zehn Jahren auch ein Unentschieden gereicht. Doch auch davon war Lustrinellis Elf gegen die spielerisch überlegenen und defensiv sattelfesten Portugiesen ein gutes Stück entfernt.

Auch nach dem frühen Gegentor taten sich die Schweizer hinten wie vorne schwer. Der Doppelschlag durch Trincão und Francisco Conceição zum 0:3 in der zweiten Halbzeit nahm auch frühzeitig die Spannung aus dem Spiel. Der Platzverweis gegen Miro Muheim 20 Minuten vor Schluss wegen zweier Gelber Karten innerhalb von zwei Minuten war nur noch eine Randnotiz.

Wie schon gegen Kroatien mischte Lustrinelli seine Aufstellung gegen Portugal durch. Unter anderem setzte er in der Defensive auf eine Fünferkette mit Kevin Rüegg als Innenverteidiger neben Jan Bamert und Jasper van der Werff. Im zentralen Mittelfeld griff er wieder auf den gegen England starken Alexandre Jankewitz zurück, vorne tauschte er die gegen Kroatien ineffizienten Stürmer Jérémy Guillemenot und Andi Zeqiri aus.

«Wir wollten das Zentrum zustellen. Und ich wollte die frischesten Spieler auf dem Platz haben, mental und körperlich», meinte Lustrinelli. Der Plan ging schief, und für die Schweiz endete die erste Teilnahme an einer U21-EM seit zehn Jahren ernüchternd. Ausschlaggebend für das Scheitern in der Gruppenphase der auf 16 Teams ausgeweiteten Endrunde war indes nicht die Niederlage gegen die starken Portugiesen, sondern das ärgerliche 2:3 gegen das eigentlich unterlegene Kroatien. «Die 15 schwachen Minuten mit den beiden Gegentoren zum 0:3 waren entscheidend», meinte auch Lustrinelli.

Rückblickend lässt sich sagen, dass im zweiten Gruppenspiel gegen die Kroaten sogar ein Unentschieden gereicht hätte. Stattdessen wird die zweite Tranche der aufgesplitteten Endrunde am 31. Mai ohne Schweizer Beteiligung, dafür mit Kroatien über die Bühne gehen, das sich trotz zwei Niederlagen in die Viertelfinals mauserte.

Schweiz - Portugal 0:3 (0:1)

Ljubljana. - SR Nyberg (SWE). - Tore: 3. Queiros (Vitinha) 0:1. 60. Trincão (Tomas) 0:2. 65. Conceição 0:3.

Schweiz: Racioppi; Rüegg, Bamert, Van der Werff; Lotomba (61. Toma), Jankewitz (67. Guillemenot), Domgjoni, Imeri (67. Rieder), Muheim; Ndoye (74. Stergiou), Mambimbi (61. Zeqiri).

Portugal: Costa; Correia, Queiros, Leite, Dalot; Vitinha (73. Soares), Bragança, Pedro Gonçalves (71. Gedson Fernandes); Vieira (62. João Mario); Trincão (62. Conceição), Tomas (62. Ramos).

Bemerkungen: Schweiz ohne Sidler (verletzt). 72. Gelb-Rote Karte gegen Muheim (Foul). Verwarnungen: 31. Leite (Foul). 70. Muheim (Foul).

U21-Europameisterschaft in Ungarn und Slowenien. Vorrunde. 3. Runde. Gruppe D. In Koper (SLO): Kroatien - England 1:2 (0:1). In Ljubljana (SLO): Schweiz - Portugal 0:3 (0:1). - Schlussrangliste (je 3 Spiele): 1. Portugal 9*. 2. Kroatien 3*. 3. Schweiz 3. 4. England 3.

Gruppe C. In Györ (HUN): Island - Frankreich 0:2 (0:2). In Szombathely (HUN): Dänemark - Russland 3:0 (2:0). - Schlussrangliste (je 3 Spiele): 1. Dänemark 9*. 2. Frankreich 6*. 3. Russland 3. 4. Island 0. - * = für Viertelfinals qualifiziert.

Viertelfinals (31. Mai): Niederlande - Frankreich, Spanien - Kroatien, Dänemark - Deutschland, Portugal - Italien.

Modus: Die ersten zwei jeder Gruppe qualifizieren sich für die Viertelfinals (31. Mai bis 6. Juni). Bei Punktgleichheit entscheiden zuerst die Parameter aus den Direktbegegnungen.

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