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Trägt Celestinis Reformprozess auch sportlich Früchte?

Fabio Celestini startet als Trainer des FC Luzern mit neuem Vertrag und Verspätung ins Fussball-Jahr 2021. Trotz 13 Punkten aus 14 Spielen sehen die Verantwortlichen den FCL auf Kurs.

Agentur
sda
04.02.21 - 06:00 Uhr
Fussball
Weiterhin mit Freude dabei: Fabio Celestini kann sein Projekt in Luzern fortsetzen und erhält bis 2023 das Vertrauen des Klubs
Weiterhin mit Freude dabei: Fabio Celestini kann sein Projekt in Luzern fortsetzen und erhält bis 2023 das Vertrauen des Klubs
KEYSTONE/URS FLUEELER

Es war noch ein anderer Fabio Celestini, der sich vor gut einem Jahr beim FC Luzern als Trainer vorstellte. Etwas zurückhaltender war der 44-jährige Romand, der erstmals in seiner Karriere ein Engagement in der Deutschschweiz annahm, damals noch. Die paar Brocken Deutsch, die er anlässlich der Pressekonferenz zu seinen Ehren sprach, hatte sich Celestini säuberlich auf einem Blatt Papier notiert - etwas, das er rasch möglichst ändern wollte.

Das Interview auf der Vereins-Website zur Vertragsverlängerung bis 2023 am Montag gab Celestini in einem akzentbehafteten aber einwandfrei verständlichen Deutsch, der Leistungsausweis des ehemaligen Schweizer Internationalen geht aber weit über die sprachliche Komponente hinaus. Celestini hat nicht nur sich reformiert, er hat mit seiner Art über die letzten 13 Monate etwas Kontinuität in einen Klub getragen, der als nicht sehr duldsam galt. Dass ein Trainer in der Zentralschweiz trotz dem 9. Zwischenrang und nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen ruhig weiterarbeiten kann, ist für FCL-Verhältnisse schon aussergewöhnlich, Celestini erhielt gar einen neuen Vertrag.

Sie hätten ein gemeinsames Projekt, das noch nicht fertig sei, sagte Celestini anlässlich der Vertragsunterschrift. «Der Klub glaubt an den Trainer, der Trainer an die Mannschaft. Alle glauben zusammen an das, was wir machen.» Auch die lediglich drei Siege aus 14 Spielen in dieser Saison liessen die sportliche Führung des FCL nicht vom Trainer abkommen. Zu viel Eingewöhnungszeit können sich die Luzerner, die wegen des Coronavirus und einer zehntägigen Quarantäne Ende Januar als letztes der Super-League-Teams ins neue Jahr starten, aber nicht mehr gönnen. In den nächsten elf Tagen stehen für den FCL vier Liga-Spiele auf dem Programm - darunter die wegweisenden Doublette gegen Servette (Donnerstag und Sonntag) sowie das Spiel gegen Schlusslicht Vaduz (Sonntag, 14. Februar).

Basels Pflichtaufgabe in Lausanne

In ein äusserst nervöses Umfeld geraten ist auch Ciriaco Sforza beim FC Basel. Die Basler hatten durch die Transfers von Innenverteidiger Timm Klose und Spielmacher Pajtim Kasami zum Angriff auf die Vormachtstellung der Young Boys blasen wollen, müssen sich nun aber mit einer anderen Realität befassen.

Der Abstand zum Titelverteidiger aus Bern ist nach 17 Runden beträchtlich, die Basler selbst sind in den Fokus anderer Teams (Lugano, Zürich, St. Gallen) geraten. Alles andere als ein Sieg im Waadtland würde den Diskussionen um Führungsspieler, den Präsidenten und den Trainer neuen Schub verleihen.

Übersicht:

Luzern - Servette (erstes Duell der Saison: 3:1). - Donnerstag, 18.15 Uhr. - SR Horisberger. - Absenzen: Binous, Ndenge (verletzt); Guerin, Henchoz (verletzt). - Fraglich: Alabi, Alounga, Owusu; Ondoua. - Statistik: Während die Gäste aus Genf am Sonntag gegen Lausanne-Sport zu ihrem ersten Pflichtspiel-Einsatz im Jahr 2021 kamen, greift der FC Luzern wegen Corona erst am Donnerstag wieder in das Geschehen ein. Während Servette seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen ist, blieben die Zentralschweizer in ihren letzten beiden Einsätzen des Jahres 2020 ohne Punkte. Immerhin: Einen seiner bislang drei Saisonsiege sicherte sich der FCL im Hinspiel in Genf mit einem 3:1.

Lausanne-Sport - Basel (1:2). - Mittwoch, 20.30 Uhr. - SR Dudic. - Absenzen: Monteiro, Puertas (gesperrt), Falk, Geissmann, Turkes, Zekhnini, Zohouri (verletzt); Xhaka, Jorge (verletzt), Widmer (krank). - Statistik: Nach drei Spielen im neuen Jahr hat der FC Basel das Resultat-Spektrum bereits voll ausgeschöpft und weist je eine Niederlage, einen Sieg und ein Remis auf. Die Waadtländer warten seit dem Jahreswechsel noch auf ihren ersten Sieg und treten mit einer kaum Optimismus verbreitenden Statistik zum Spiel gegen den FCB an: Der letzte Heimsieg von Lausanne in einem Pflichtspiel gegen Basel liegt 20 Jahre zurück.

Die Tabelle:

1. Young Boys 17 11 5 1 28 : 12 38 2. Basel 17 8 3 6 26 : 24 27 3. Lugano 17 5 10 2 18 : 16 25 4. Zürich 18 7 4 7 27 : 24 25 5. St. Gallen 17 6 5 6 18 : 18 23 6. Servette 15 5 5 5 14 : 15 20 7. Lausanne-Sport 16 5 5 6 19 : 19 20 8. Sion 18 4 7 7 21 : 27 19 9. Luzern 14 3 4 7 20 : 23 13 10. Vaduz 17 2 6 9 13 : 26 12

KURZFASSUNGEN

Rangliste: 1. Young Boys 38. 2. Basel 27. 3. Lugano 25. 4. Zürich 25. 5. St. Gallen 23. 6. Servette 20. 7. Lausanne-Sport 20. 8. Sion 19. 9. Luzern 13. 10. Vaduz 12.

Rangliste: 1. Young Boys 17/38. 2. Basel 17/27. 3. Lugano 17/25. 4. Zürich 18/25. 5. St. Gallen 17/23. 6. Servette 15/20. 7. Lausanne-Sport 16/20. 8. Sion 18/19. 9. Luzern 14/13. 10. Vaduz 17/12.

Rangliste: 1. Young Boys 17/38 (28:12). 2. Basel 17/27 (26:24). 3. Lugano 17/25 (18:16). 4. Zürich 18/25 (27:24). 5. St. Gallen 17/23 (18:18). 6. Servette 15/20 (14:15). 7. Lausanne-Sport 16/20 (19:19). 8. Sion 18/19 (21:27). 9. Luzern 14/13 (20:23). 10. Vaduz 17/12 (13:26).

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