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Wer schönt das Tabellenbild am Ende des Marathons?

Weil im Tabellenmittelfeld das Gerangel um die Plätze 2 bis 7 gross ist, geht es am Mittwoch zum Jahresabschluss in der Super League um eine schöne Platzierung im Schatten von Leader Young Boys.

Agentur
sda
23.12.20 - 05:00 Uhr
Fussball

Das Ende des Fussballjahres ist für viele Klubs auch das Ende eines ungewöhnlichen Marathons. Wegen Spielausfällen im Herbst, bedingt durch die Corona-Quarantäne(n) einzelner Teams, sowie dem ohnehin schon verspäteten Saisonstart im September standen die Mannschaften in den letzten Wochen praktisch nonstop im Einsatz. So bestreitet etwa Servette im Heimspiel gegen Aufsteiger Vaduz sein zehntes Spiel seit dem Ende der Nationalmannschaftspause vor genau einem Monat.

Auch Lausanne-Sport (8 Spiele seit dem 21./22. November), Sion (8), Basel (8), Zürich (7) und Luzern (7) hatten ein ausserordentliches Pensum zu erfüllen. Ausgerechnet bei Servette, die Mannschaft also mit den meisten Einsätzen, war zuletzt aber keine Spur von Müdigkeit zu sehen. Das Ensemble von Trainer Alain Geiger holte aus den letzten vier Spielen zehn Punkte, inklusive die drei Zähler aus dem Auswärtssieg gegen Meister und Leader Young Boys.

Hält der positive Trend auch am Mittwoch gegen Vaduz an, dürfte Servette erstmals seit Ende September wieder in die vordere Tabellenhälfte vorrücken. Vielleicht reicht es sogar in die Top 3. Denn die Teams auf den Plätzen 2 bis 7 sind vor der 14. Runde nur durch zwei Punkte getrennt.

Das Bild der Tabelle wird auch nach den letzten Spielen des Jahres ein heterogenes sein, weil weiterhin nicht alle Teams gleich viele Partien absolviert haben werden. Doch Weihnachten auf einem Europacup-Platz zu verbringen, macht sich allemal besser als irgendwo an der Spitze der unteren Tabellenhälfte festzukleben. Ähnliche Aussichten wie Servette haben auch die punktgleichen FC Zürich (zuhause gegen Sion), Lugano und Lausanne-Sport im Direktduell sowie der FC Basel, der zwei Zähler mehr hat als dieses Quartett.

Vor einem Jahr griffen die Basler im letzten Spiel vor der Winterpause nach der Leaderposition - und verloren dann in Luzern 1:2. Diesmal würde der FCB mit einem Sieg in der Innerschweiz mindestens Platz 3 verteidigen. Doch wenn das Team von Ciriaco Sforza erneut verliert gegen Luzern, so wie beide Male in der letzten Saison? Dann droht der Absturz auf Platz 6 und damit in die untere Tabellenhälfte. Da, wo der FCB seit Einführung der Zehnerliga (2003) an Weihnachten noch nie gestanden hat.

Die Spiele im Überblick:

Luzern - Basel (erstes Duell in dieser Saison: 2:3). - Mittwoch, 18.15 Uhr. - SR Bieri. - Absenzen: Alabi, Binous, Burch, Ndenge (alle verletzt); Jorge, Petretta, Stocker, Xhaka (alle verletzt). - Fraglich: Grether; keiner. - Statistik: Luzern hat in dieser Saison nur ein Heimspiel verloren (2:3 gegen YB), allerdings in der Swissporarena auch nur einmal gewonnen (1:0 gegen Sion). Basel ist zuletzt in den Spitzenspielen gegen YB und St. Gallen zweimal ohne Torerfolg geblieben. In der letzten Saison verlor der FCB beide Partien in Luzern.

Servette - Vaduz (2:0). - Mittwoch, 18.15 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Sauthier (gesperrt), Henchoz, Kone, Sasso, Schalk, Stevanovic (alle verletzt); Coulibaly (verletzt). - Fraglich: Alves, Antunes, Imeri; Obexer, Sutter. - Statistik: Servette hat aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt und sich damit ins Mittelfeld der Tabellen vorgearbeitet. Mit einem Sieg gegen Vaduz haben die Genfer Chancen, das Jahr in der vorderen Tabellenhälfte abzuschliessen. Vaduz erlebt eine gegenläufige Tendenz: Seit Beginn der Adventszeit gab es nur noch Niederlagen - fünf an der Zahl.

Zürich - Sion (2:2). - Mittwoch, 20.30 Uhr. - SR Schärer. - Absenzen: Britto, Kololli (beide verletzt); Andersson, Clemenza, Hoarau, Kabashi, Luan (alle verletzt). - Statistik: Nach gutem Start unter Trainer Massimo Rizzo kam der Kurs des FC Zürich etwas ins Stocken. 1:2, 1:0, 0:0, 0:1: die Resultate der letzten zwei Wochen waren durchzogen. Sion hat sich nach einer Serie von vier Niederlagen zuletzt gefangen und gegen Servette und Vaduz vier Punkte geholt. Damit konnten sich die Walliser vom Tabellenletzten Vaduz etwas absetzen.

Lugano - Lausanne-Sport (0:1). - Mittwoch, 20.30 Uhr: - SR Cibelli. - Absenzen: Lavanchy (gesperrt), Guidotti (verletzt); Falk (verletzt). - Fraglich: Lovric, Oss; Geissmann, Nanizayamo, Zekhnini. - Statistik: Lugano ist das Team mit den meisten Unentschieden (6). In mehr als der Hälfte der Spiele teilten die Tessiner die Punkte. Das Erstaunliche daran: Lugano lag in diesen Spielen nur einmal in Führung, schaffte es aber sieben Mal, einen Rückstand aufzuholen. Von Lausanne geht Gefahr vor allem in der zweiten Halbzeit aus. Letztmals erzielte der Aufsteiger am 22. November in St. Gallen vor der Pause einen Treffer; seither wurden sieben Spiele absolviert, inklusive der drei Erfolge gegen Vaduz (3:0, 2:0) und Luzern (2:1).

Rangliste:

1. Young Boys 13/28 (20:10). 2. Basel 13/20 (18:15). 3. St. Gallen 13/20 (12:11). 4. Lugano 11/18 (13:10). 5. Zürich 13/18 (19:16). 6. Lausanne-Sport 13/18 (18:17). 7. Servette 13/18 (12:13). 8. Luzern 13/13 (19:21). 9. Sion 12/11 (13:19). 10. Vaduz 12/6 (10:22).

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