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Die sonderbare Statistik des FC Sion

Die Young Boys machen am Samstag mit dem 5:0-Sieg beim FCZ auf sich aufmerksam. St. Gallen benötigt am Sonntag in Thun einen Sieg, um nach der 32. Super-League-Runde Leader zu bleiben.

Agentur
sda
19.07.20 - 04:00 Uhr
Fussball
Sions Trainer Paolo Tramezzani darf immer guter Dinge sein, wenn einer seiner Spieler vom Platz gestellt wird. Es ist paradox, aber die Statistik will es wahrhaben
Sions Trainer Paolo Tramezzani darf immer guter Dinge sein, wenn einer seiner Spieler vom Platz gestellt wird. Es ist paradox, aber die Statistik will es wahrhaben
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Am Sonntag um 16 Uhr - vier Spiele stehen im Programm - geht auch der Kampf gegen den Abstieg weiter. Sion, der Zweitletzte, bestreitet gegen Lugano ein möglicherweise wegweisendes Heimspiel. Trotz des Sieges gegen Basel und des Unentschiedens bei Neuchâtel Xamax liegen die Walliser einen Punkt hinter Thun auf dem 9. Platz, der am Ende der Saison in die Barrage gegen den Zweiten der Challenge League führt. Das Auswärtsspiel gegen Zürich haben sie noch nachzutragen.

Die Sittener sind in gewisser Weise phänomenal. Fünf ihrer 30 Spiele mussten sie nach Gelb-roten Karten in Unterzahl zu Ende spielen. Aus diesen fünf Spielen holten sie acht Punkte, davon zuletzt vier Punkte gegen Basel und Xamax. Die acht Punkte ergeben einen Durchschnitt von 1,6 Punkten. Die übrigen 25 Partien beendeten sie mit elf gegen elf oder gar in Überzahl. 20 Punkte schauten heraus, lediglich 0,8 Punkte im Schnitt. Sollte Trainer Paolo Tramezzani am Sonntag mit zehn Mann beginnen? Es ist trotz der durch die Statistik untermauerten Erfolgsaussichten nicht anzunehmen, dass er es tun wird.

In der Stockhorn-Arena geht es für beide Mannschaften um viel: Der FC Thun, der alle drei Heimspiele nach der Wiederaufnahme der Meisterschaft gewonnen hat, möchte sich noch weiter von den letzten zwei Rängen entfernen, und die St. Galler Jungspunde um Trainer Peter Zeidler wollen im Titelkampf weiterhin vor YB bleiben. Seit dem 4:1-Sieg gegen Luzern ist St. Gallen mit 27 Punkten aus 13 Spielen die erfolgreichste Mannschaft der Rückrunde. Thun ist nebst Sion die einzige Mannschaft, gegen die St. Gallen bislang in dieser Saison das Punktemaximum herausgeholt hat. Zu den jüngsten Heimsiegen der Thuner zählt auch das 1:0 gegen YB. Für die Berner Oberländer könnte sich die Spielsperre von Basil Stillhart negativ auswirken. Der mit grossem Erfolg vom Mittelfeldspieler zum Innenverteidiger umgepolte 26-Jährige war zuletzt wie Leonardo Bertone ein Trumpf im Thuner Defensivverbund.

Solange sich St. Gallen und YB kaum Blössen geben, muss der FC Basel Sieg um Sieg einfahren, wenn er nach dem Unterbruch von zwei Jahren wieder Meister werden will. Einen dieser Siege gilt es am Sonntag bei Servette zu erringen. Die Basler sind wieder einmal dabei, eine Siegesserie aufzubauen. Seit letztem September riss jeder Versuch nach zwei Siegen. Vielleicht reicht es in Genf zum dritten Sieg am Stück. Die Genfer haben, nach den Resultaten zu urteilen, den Schwung verloren, der sie vor der Corona-Pause ausgezeichnet hatte. Ein Sieg, zwei Niederlagen und fünf Unentschieden ist die Bilanz der Mannschaft von Trainer Alain Geiger seit der Wiederaufnahme im Juni.

In Luzern zählt man darauf, dass die in diesem Frühling grundsätzlich erfolgreich spielende Mannschaft von Trainer Fabio Celestini eine deutliche Reaktion auf die schwer enttäuschende Leistung vom Donnerstag in St. Gallen (1:4) zeigt. Schlusslicht Neuchâtel Xamax scheint für diese Pläne der ideale Gegner zu sein. Aus den letzten drei Partien holten die Innerschweizer nur einen Punkt, aber den Neuenburgern läuft es schon viel länger nicht gut. Auf einen Heimsieg gegen Thun bei der Wiederaufnahme der Super League folgten fünf Niederlagen und zwei Remis. Seit Xamax' Wiederaufstieg im Sommer 2018 endete kein Duell unentschieden. Die Neuenburger siegten viermal, die Luzerner dreimal.

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