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Politiker fordern Gehaltsverzicht von Premier-League-Profis

Ein Komitee des britischen Parlaments fordert Gehaltsreduktionen und eine Strafsteuer von den Profis der englischen Premier League. Diese beharren bislang auf ihrem vollen Lohn.

Agentur
sda
02.04.20 - 21:44 Uhr
Fussball
Bournemouths Trainer Eddie Howe steht mit seinem Gehaltsverzicht bis jetzt alleine da
Bournemouths Trainer Eddie Howe steht mit seinem Gehaltsverzicht bis jetzt alleine da
KEYSTONE/EPA/PETER POWELL

Dem Parlaments-Ausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport missfällt, dass die Fussballer trotz der Corona-bedingten Pause nach wie vor ihr volles Gehalt bekommen, während andere Mitarbeiter von Vereinen auf Kurzarbeit gesetzt oder gefeuert wurden. «Wir sind mit der obszönen Situation konfrontiert, dass Spieler, die nicht arbeiten, weiterhin Hunderttausende Pfund pro Woche kassieren, während die Angestellten, die den Klub am Laufen halten, Löhne verlieren», sagte der Ausschuss-Vorsitzende Julian Knight von den regierenden Torys.

Im Gegensatz zu den anderen grossen Ligen verzichten in der Premier League bislang erst Klubangestellte und ein Trainer - Bournemouths Eddie Howe - freiwillig auf Teile ihres Gehalts. Gespräche zwischen der Premier League und der Spielergewerkschaft über eine Gehaltsreduktion waren am Mittwoch ergebnislos zu Ende gegangen.

Rückendeckung erhielt Knight mit seiner Forderung unter anderem vom Gesundheitsminister Matt Hancock. «Jeder muss seinen Teil zu dieser nationalen Kraftanstrengung beitragen. Wenn man die Opfer sieht, die viele Menschen wie jene im Nationalen Gesundheitsdienst bringen, müssen auch die Premier-League-Spieler ihren Beitrag leisten», sagte Hancock.

Eigenen Angaben zufolge verlangte Knight in einem Brief an Finanzminister Rishi Sunak Massnahmen. «Wenn die Premier League nicht handelt, muss die Regierung eingreifen, indem sie den Vereinen eine erheblich Busse auferlegt, um die am schwersten Betroffenen zu unterstützen», erklärte Knight. Die Einnahmen aus der möglichen Strafsteuer sollten dazu dienen, den gefeuerten oder auf Kurzarbeit gesetzten Klub-Mitarbeitern zu helfen.

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