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Stillstandversuch in der Super League geglückt

Der FC Basel bekommt nach dem 0:1 gegen Thun ein Linderung. Die Niederlagen von St. Gallen und YB bedeuten, dass es arithmetisch keine Rolle spielt, ob alle drei Spitzenteams gewinnen oder verlieren.

Agentur
sda
16.02.20 - 21:17 Uhr
Fussball

Dass die Tabelle nach einer beliebigen Runde an der Spitze gleich aussieht wie vor der Runde, ist selten. Als wollten sie die für die neutralen Fans erfreuliche Spannung unter den ersten drei unbedingt aufrechterhalten, verloren alle drei. Es war der unfreiwillig inszenierte und geglückt Stillstandversuch.

Die Ereignisse vom Sonntag machten die 0:1-Niederlage gegen Schlusslicht Thun für Trainer Marcel Koller nicht besser. Nach wie vor ist es die vierte Niederlage der Rotblauen in den letzten fünf Meisterschaftsspielen. Nach wie vor steht die Feststellung, dass die Basler ein grosses Plus an Spielanteilen und Chancen hatten, aber kein Rezept fanden, um der schwächsten Defensive der Liga beizukommen. Und nach wie vor muss Koller gewärtigen, dass der vermeintlich befreiende 4:0-Sieg beim FC Zürich seine Spieler nicht so aufgerüttelt hatte, wie es anzunehmen war. Der FCB bleibt ein Patient.

Aber in der Super League gibt es noch mindestens einen weiteren Patienten mit hohem Punktestand. Und dies dürfte Koller zumindest ein Trost sein.

YB ist ein Patient. Die Schwäche des Meisters in Auswärtsspielen wird systemisch. Mittlerweile scheint die ganze Mannschaft von einer Blockade befallen zu sein. In den letzten vier Auswärtsspielen - zwei davon beim bescheidenen Lugano - brachten es die Berner auf ein Tor und einen Punkt. Es ist ein gewaltiger Unterschied zur letzten Saison, als die Berner auf dem Weg zu ihren vielen Rekorden in 18 Auswärtsspielen 42 Tore erzielten und nur neun Punkte abgaben. Zurzeit muss Trainer Gerardo Seoane darauf zählen, dass die noch Rekonvaleszenten subito zurückkehren und dass alle verletzt Gewesenen rasch wieder tragende Rollen übernehmen können. Beim 1:2 in Lugano fehlten wegen Sperren auch Nicolas Moumi Ngamaleu und Jean-Pierre Nsame, der unangefochtene Leader in der Torschützenliste.

Darf man Basel und die Young Boys zu Recht als Patienten bezeichnen, ist St. Gallen in diesen Monaten im Vergleich eine gesunde Mannschaft, die ab und zu beim Arzt vorbeischaut. So durfte Trainer Peter Zeidler mit der Leistung seiner Youngsters bei der 0:1-Niederlage in Luzern durchaus zufrieden sein. Seine Spieler dominierten im fremden Stadion die Mannschaft, die - wie St. Gallen - die drei Spiele der Rückrunde allesamt gewonnen hatte. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Zeidler in der Medienkonferenz nicht lange von der Niederlage sprach, sondern bald schon vom nächsten Sonntagnachmittag, an dem der FCSG die Young Boys zum Gipfeltreffen empfangen wird.

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