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«Er ist sehr beliebt und kommt bei der Mannschaft gut an»

Nachdem er in den Tagen zuvor öffentlich wenig gesprochen hat, äussert sich Granit Xhaka nach dem 2:0 gegen Irland ausführlich. Er lobt die Mannschaft - und vor allem Trainer Vladimir Petkovic.

Agentur
sda
16.10.19 - 12:00 Uhr
Fussball
Granit Xhaka pflegt ein sehr gutes Verhältnis mit Trainer Vladimir Petkovic
Granit Xhaka pflegt ein sehr gutes Verhältnis mit Trainer Vladimir Petkovic
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Granit Xhaka hat emotionale Tage hinter sich. Vor gut einer Woche war er erstmals Vater geworden, nach dem verspäteten Einrücken folgte das bittere 0:1 in Kopenhagen, ehe am Dienstag das erlösende 2:0 gegen Irland gelang, das die Schweiz wieder auf Kurs Richtung EM brachte. «Wir hatten sehr viel Unruhe in den letzten Wochen und Monaten», sagte Xhaka. «Es wurde viel gesprochen und geschrieben - aber wir liessen uns nicht aus der Bahn werfen. Das zeigt die Mentalität dieser Mannschaft.»

Wichtig war der Sieg auch für Trainer Vladimir Petkovic, der nach den schwächeren Resultaten der letzten Monate öffentlich unter Druck geraten ist. Warum die Medien negativ über Petkovic berichten, wisse er nicht, sagte Xhaka. «Die Ergebnisse stimmen, wir haben uns individuell sowie als Mannschaft weiterentwickelt.» Diese Leistung müsse man anerkennen. «Er ist ein super Trainer, der innerhalb der Mannschaft gut ankommt und beliebt ist», sagte Xhaka. «Wir alle wünschen uns eine positive Zukunft mit ihm.»

Sportlich liess sich Petkovic in seinen gut fünf Jahren beim SFV nur wenig zuschulden kommen. Holen die Schweizer in den verbleibenden zwei Spielen gegen Georgien und Gibraltar die nötigen vier Punkte, gestalten sie auch die dritte Qualifikation unter Petkovic erfolgreich. Sowohl an der EM 2016 als auch an der WM 2018 erreichte die SFV-Auswahl die Achtelfinals, in der erstmals ausgetragenen Nations League stiess sie in das Final Four vor.

Xhaka, der unter Petkovic zum Wortführer und unumstrittenen Chef auf dem Platz aufgestiegen ist, pflegt zu diesem eine spezielle Beziehung. Noch nie habe er privat und fussballerisch ein so gutes Verhältnis zu einem Trainer gehabt, sagte Xhaka, «Er gibt mir taktisch und mental sehr viel mit, was mir auch im Klub weiterhilft.» Der 27-Jährige hat in seiner Karriere schon einige Grössen erlebt: Ottmar Hitzfeld in der Nationalmannschaft, Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach oder Arsène Wenger und Unai Emery bei Arsenal.

Die Meinungen in den Öffentlichkeit über Petkovic sind geteilt. Am Samstag vor dem wegweisenden Spiel in Kopenhagen hatten vier grosse Deutschschweizer Zeitungen die Zukunft Petkovics beim SFV thematisiert. Viele fordern, dass der mit der laufenden Kampagne auslaufende Vertrag nicht verlängert wird. Kritisiert wird in erster Linie Petkovics Kommunikation - unter anderem mit Xherdan Shaqiri, der auf den Zusammenzug im September freiwillig verzichtet hat.

Es gebe immer zwei Seiten, sagte Xhaka. «Shaq sollte wissen, was er richtig und falsch gemacht hat - und der Trainer weiss es auch.» Diskussionen innerhalb einer Mannschaft seien aber normal. Diese habe es auch nach dem 0:1 am Samstag in Dänemark gegeben. «Ein paar Spieler sind in der Kabine laut geworden - zu recht», sagte Xhaka. Sie seien aber alle alt genug, um darüber sprechen zu können, ohne dass sich jemand persönlich angegriffen fühlen müsse. «Es hat gut getan.»

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