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Nationalcoach Petkovic und die heikle Personalie Lichtsteiner

Ohne Captain Stephan Lichtsteiner und noch ohne Champions-League-Sieger Xherdan Shaqiri startete das Nationalteam am Sonntag in Zürich die Vorbereitung auf das Finalturnier der Nations League.

Agentur
sda
02.06.19 - 18:12 Uhr
Fussball
Der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic und ein heikler Fall: Was geschieht mit Stephan Lichtsteiner
Der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic und ein heikler Fall: Was geschieht mit Stephan Lichtsteiner
KEYSTONE/WALTER BIERI

22 Spieler besammelten sich am Sonntag Mittag beim Zürcher Flughafen. Einer fehlte, dies aber mit gutem Grund. Xherdan Shaqiri hatte nur etwas mehr als zwölf Stunden zuvor mit dem FC Liverpool die Champions League gewonnen. Er stösst am Montag in Porto direkt zur SFV-Auswahl. Petkovic sagte, er habe Shaqiri vor dem Spiel ein SMS geschickt und danach auf diesem Weg auch zum Sieg gratuliert. «Er soll diesen Titel schön feiern, aber ab Montag muss er bereit sein für eine neue Herausforderung», so Petkovic.

Captain Stephan Lichtsteiner hat am Sonntag im Hotel Radisson Blu beim Flughafen ebenfalls nicht eingecheckt. Doch der 35-Jährige wird nicht einmal verspätet einrücken. Er ist am Mittwoch im Halbfinal in Porto gegen Europameister Portugal nicht dabei, denn er gehört gar nicht erst zum Schweizer Aufgebot. So wie er schon in den vier Gruppenspielen der Nations League im Herbst nicht zum Einsatz gekommen war. Auch im letzten Länderspiel, im März in der der EM-Qualifikation gegen Dänemark, war Lichtsteiner nur Ersatz.

Der Coach sagte, Lichtsteiner habe schon Privilegien, aber auch er müsse diese immer wieder bestätigen. «Ich schaue bei jedem Zusammenzug die Situation wieder neu an», so Petkovic. Zuletzt hat Lichtsteiner die Leistungskriterien von Petkovic offenbar nicht erfüllt. Er hat seit den Länderspielen im März bei Arsenal nur zwei Pflichtspiele absolviert.

Die Personalie Lichtsteiner ist für Petkovic keine einfache. Vielleicht wird sie in der neuen Saison etwas weniger schwierig, wenn der Spieler nach einem wahrscheinlichen Klubwechsel wieder häufiger zum Einsatz kommt. «Ich beobachte, was mit ihm im Verein passiert», sagte Petkovic. Der Grat ist schmal zwischen wichtig und unwichtig, zwischen Gegenwart und Zukunft. «Lichtsteiner bleibt unser Captain», sagte Petkovic zwar. Aber er sagte eben auch: «Wir haben andere Spieler zum Testen. In einem Jahr ist die EM, und Lichtsteiner wird auch nicht jünger.»

Zurück bleibt das Gefühl, dass Lichtsteiner gerade einen Abgang in Raten aus dem Nationalteam erlebt. Einen Rücktritt hat Lichtsteiner schon mehrmals kategorisch ausgeschlossen. Und Petkovic erklärte: «Eine Karriere in der Nationalmannschaft ist erst zu Ende, wenn der Spieler nicht mehr will. Ich schicke keinen in Pension.»

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