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Union Berlin feiert nach Aufstieg lange Partynacht

Der Traum von der Bundesliga ist wahr. Union Berlin schafft erstmals den Aufstieg. Die Köpenicker feiern ausgelassen, bei Absteiger VfB Stuttgart herrscht hingegen Fassungslosigkeit.

Agentur
sda
28.05.19 - 10:52 Uhr
Fussball
Eine Dusche, die Freude macht: Union Berlins Schweizer Trainer Urs Fischer feiert und wird gefeiert
Eine Dusche, die Freude macht: Union Berlins Schweizer Trainer Urs Fischer feiert und wird gefeiert
KEYSTONE/AP DPA/JOERG CARSTENSEN

Im zweiten Stock des Stadions An der Alten Försterei begann für den 1. FC Union Berlin eine lange Partynacht. Gemeinsam mit Familien und Fans feierte der Kult-Klub aus Köpenick bis in den Dienstagmorgen den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Bereits lange davor jubelten Tausende Fans auf dem Rasen mit. Ein 0:0 im Rückspiel der Relegation reichte am Montag, um den VfB Stuttgart zum dritten Mal in dessen Vereinsgeschichte in die 2. Liga zu schicken. Union erfüllte sich den Traum vom Oberhaus.

«Es ist einfach geil. Es tut mir leid für die Wortwahl, aber ich kann es anders nicht beschreiben. Das sind Gefühle, die kannst du nicht in Worte fassen», sagte Trainer Urs Fischer. In seinem ersten Jahr als Coach von Union führte er den Verein direkt in die Bundesliga. «Ich habe 40 Jahre lang auf diesen Tag gewartet. Aber wenn es dann soweit ist, fühlt es sich komisch an», sagte Präsident Dirk Zingler. Und Offensivspieler Robert Zulj ergänzte: «Das alles heute hier macht einfach nur Gänsehaut. Es ist unfassbar, was dieser Aufstieg für den Verein bedeutet.»

Union liess in der Zweitligasaison viele Chancen ungenutzt, in der Relegation klappte es im Nachsitzen aber doch noch, als 56. Verein und fünfter Klub aus Berlin in die deutsche Eliteliga einzuziehen. «Die Leute, die hier sind, haben sich so danach gesehnt. Es ist so ein geiles Gefühl, den Leuten das zu geben, wo nach sie sich so lange gesehnt haben: Union Berlin in der Ersten Liga zu sehen», sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert.

Nach dem Abpfiff dröhnte die Musik aus der Kabine, glücklich liefen die Profis mit grossen Biergläsern durch die Stadionkatakomben und freuten sich nach zehn Jahren in der 2. Bundesliga über das Geschaffte. «Ich geniesse jetzt den Moment, alles andere wird sich irgendwie ergeben», sagte der Schweizer Fischer. Am Mittwoch soll dann mit den Fans noch einmal gross gefeiert werden. Schiffsfahrt auf der Spree und Empfang auf dem Köpenicker Rathausbalkon inklusive. Danach geht es bis spät in den Abend wieder ins Stadion.

Zuber «leer und traurig»

Bei den Stuttgartern herrschte hingegen die grosse Leere. Nach dem 2:2 aus dem Hinspiel am Donnerstag hätte schon ein Tor zum verspäteten Klassenerhalt gereicht. Doch am Ende einer völlig verkorksten Spielzeit gelang dem Bundesliga-16. gegen den Zweitliga-Dritten bei hitziger Atmosphäre in der Hauptstadt nicht mal das. «Für uns war es von Anfang bis Ende eine Horrorsaison», sagte Trainer Nico Willig, den Tränen nahe. «Dass es so endet, ist brutal, das ist der Tiefpunkt für uns.»

Willig, der in der neuen Saison von Tim Walter als Chefcoach abgelöst wird, sprach von «Niedergeschlagenheit und Tränen» in der VfB-Kabine. «Es tut mir wahnsinnig leid für alle Fans, die ganze Region», sagte der Interimstrainer, dem dabei die Stimme stockte: «Ich wünsche mir einfach, dass der VfB zurückkommt.»

Der ausgeliehene Offensivspieler Steven Zuber verabschiedete sich via Instagram vom VfB Stuttgart. «Es fällt mir gerade sehr schwer, Worte zu finden. Ich bin leer und traurig», schrieb der Schweizer Internationale am Dienstagmorgen. Zuber kehrt auf die neue Saison zum Bundesligisten Hoffenheim zurück. «Diesen bitteren Moment hat dieser Verein nicht verdient. Danke für die Zeit mit euch. Obwohl sie unschön endet, werde ich sie positiv in Erinnerung behalten.» Der 27-Jährige war im vergangenen Winter bis zum Saisonende vom VfB ausgeliehen worden.

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