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Täglich grüsst das Murmeltier

Erneut verliert der FC Rapperswil-Jona unglücklich, diesmal zuhause gegen den Tabellenzweiten Lausanne mit 0:1. Weil die direkte Konkurrenz punktete, trennen den FCRJ nun vier Zähler von einem Nichtabstiegsplatz.

Linth-Zeitung
08.04.19 - 07:39 Uhr
Fussball
Ein Gewinn: Der eingewechselte Stéphane Nater (rechts, bedrängt von Lausannes Francesco Margiotta) brachte mehr Stabilität ins Spiel des FCRJ.
Ein Gewinn: Der eingewechselte Stéphane Nater (rechts, bedrängt von Lausannes Francesco Margiotta) brachte mehr Stabilität ins Spiel des FCRJ.
Bild Franz Feldmann

von Franz Feldmann

Glück und Pech würden sich über eine Saison hinaus ausgleichen, sagt eine alte Fussballweisheit. Die zwölfte Niederlage des FCRJ mit nur einem Tor Unterschied spricht da eine andere Sprache. Die Szenarien gleichen sich Runde für Runde, die Rosenstädter kommen einfach nicht mehr vom Fleck.

«Wenn du da hinten stehst, ist es enorm schwierig, wieder wegzukommen», gab auch Gästetrainer Giorgio Contini nach dem Abpfiff zu Protokoll. Er war nicht unzufrieden, meinte aber: «Lieber spiele ich schlecht und hole drei Punkte, als gut und verliere dabei.» Continis Aussagen sind allerdings ein schwacher Trost wie Lohn für die Gastgeber.

Eine echte Chance genügte

Schon Spitzenreiter Servette hatte vor drei Wochen auf dem Grünfeld leiden müssen und sich erst mit einem Doppelpack in der Nachspielzeit die volle Punktzahl gesichert. Die Lausanner legten nun zwar früh vor, musste dann aber bis zum Schluss um den Sieg zittern.

Die Führung der Gäste war aus Sicht der Rapperswil-Joner durchaus ärgerlich entstanden. Nach einem eigenen Einwurf ging es schnell, viel zu schnell für die Einheimischen. Francesco Margiotta eroberte den Ball und lancierte den schnellen Anthony Koura. Dieser entwischte der FCRJ-Defensive und schob eiskalt ein (5.). Dies blieb bis zum Abpfiff die einzig wirklich gute Möglichkeit der Waadtländer. Effizienz pur.

Zu wenig Offensivpower

Rapperswil-Jona liess einmal mehr die Durchschlagskraft vermissen. Der noch vor der Pause verletzt ausgeschiedene Sangoné Sarr sah seinen Schuss von Torhüter Thomas Castella bravourös abgewehrt, ansonsten verpufften die Angriffe der Gastgeber ausserhalb des Lausanner Strafraums und waren wirkungslos. Die Einwechslung von Stéphane Nater brachte mehr Sicherheit ins Spiel der Rosenstädter, der willige, aber unsichere Maren Haile-Selassie sowie Egzon Shabani wurden durch Pedro Teixeira und Merlin Hadzi ersetzt. Letzterer brachte sichtlich mehr Schwung in die Offensive des Teams von Interimstrainer Stefan Flühmann, war aber immer auch wieder einen Tick zu eigensinnig. Es passt zur Situation des Tabellenletzten, dass in entscheidenden Situationen die falschen Entscheide gefällt werden. Soll geschossen werden, gibts einen Querpass, steht ein Mitspieler in besserer Position, wird selber abgeschlossen.

«Ich kann es nicht mehr sehen. Fast jedes Mal haben wir mehr Ballbesitz und gehen doch mit leeren Händen vom Platz.»
Denis Simani, Verteidiger FC Rapperswil-Jona

Verteidiger Denis Simani fordert von seinen Vorderleuten, mit noch mehr Konsequenz den Torerfolg zu suchen: «Ich kann diesen Spielverlauf nicht mehr sehen. Fast jedes Mal haben wir mehr Spielanteile und gehen dann mit leeren Händen vom Platz.» Keinen Vorwurf wollte Flühmann seinen Spielern machen. «Wir spielen gut, haben sicher nicht die Qualität wie Lausanne, aber belohnen uns nicht.» Er stelle fest, dass die Fitness stimme. «Wir können bis zum Schluss den Druck hochhalten.» Doch wenn keine Tore erzielt werden, nützt dies nichts. «Wir haben nun eine Woche Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen und zu trainieren», so Flühmann. Dann warten in Schaffhausen die nächsten «Big Points» auf Rapperswil-Jona.

Nach dem 2:2 Unentschieden am Samstag in Chiasso sind die Munotstädter ebenfalls mitten im Abstiegsstrudel und zusammen mit den Tessinern vier Punkte vor dem Schlusslicht Rapperswil-Jona platziert.

Rapperswil-Jona – Lausanne 0:1 (0:1)

Grünfeld. 1340 Zuschauer. – SR: Cibelli.
Tor: 5. Koura 0:1.
Rapperswil-Jona: Yanz; Güntensperger, Kllokoqi, Simani, Elmer; Schmid, Sarr (35. Nater); Pasquarelli, Shabani (65. Hadzi), Haile-Selassie (65. Teixeira); Frick (79. Zenuni).
Lausanne: Castella; Loosli, Brandao, Flo; Baddy (46. Pos); Ndoye, Kukuruzovic, Pasche, Gétaz (67. Buess); Margiotta (73. Dominguez), Koura (87. Nganga).
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Turkes (gesperrt), Hunn, Kubli, Ciccone, Thiesson, Rexhepi (alle verletzt), Eberle, Festic und Rohrbach (alle kein Aufgebot). Lausanne ohne Boranijasevic, Cabral, Geissmann, Nanizayamo, Puertas, Sancidino (alle verletzt), Manière, Zeqiri, Berchtold (alle U21). – Verwarnungen: 12. Baddy, 64. Schmied, 81. Simani, 82. Güntensperger, 85. Hadzi, 89. Kukuruzovic (alle Foul), 95. Teixeira (Schwalbe).

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