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Die Chance der Grossen, unter sich zu bleiben

Die Viertelfinals im Schweizer Cup werden diese und nächste Woche mit klar verteilten Rollen ausgetragen. Die besten vier Teams der Super League haben die Chance, in den Halbfinals unter sich zu sein.

Agentur
sda
27.02.19 - 04:00 Uhr
Fussball
Trainer Murat Yakin wird mit seinen Sittenern dem FCB alles abverlangen
Trainer Murat Yakin wird mit seinen Sittenern dem FCB alles abverlangen
KEYSTONE/URS FLUEELER

Sion - Basel am Mittwoch um 20.30 Uhr ist der unbestrittene Schlagermatch der Viertelfinals.

Die besten vier der Meisterschaft in den Cup-Halbfinals - seit 29 Jahren ist dies nicht mehr vorgekommen. Sind die Dominatoren des Dauerwettbewerbs bisweilen die Versager im K.o.-Wettbewerb? Nicht unbedingt, denn in vielen Fällen hat einzig die Mathematik den Besten einen Streich gespielt. Wenn die ersten vier der Meisterschaft in die Viertelfinals kommen, liegt die Wahrscheinlichkeit bei nur 22,9 Prozent, dass nicht mindestens zwei der vier Starken einander zugelost werden.

Letztmals 2017 bekamen es die ersten vier in den Viertelfinals mit auf dem Papier schwächeren Gegnern zu tun. Sion, Luzern und der nachmalige Double-Gewinner Basel meisterten ihre Aufgaben, aber die Young Boys liessen sich daheim nach einer 2:0-Führung von Winterthur (und dem heutigen YB-Goalie David von Ballmoos) bezwingen. So muss man denn in die Saison 1989/90 zurückblättern, um auf Halbfinals zu stossen, die die Stärkeverhältnisse in der Meisterschaft abbildeten. Vor allem für die GC-Fans sind es wehmütige Erinnerungen. Die Sieger der Viertelfinals waren Luzern, Meister 1989, Neuchâtel Xamax, Meister 1987 und 1988, Lausanne mit Georges Bregy und den aufstrebenden Dominique Herr, Marc Hottiger, Christophe Ohrel und Stéphane Chapuisat - und die überragenden Grasshoppers der Ära Ottmar Hitzfeld. GC gewann damals die Meisterschaft wie auch den Cup.

Basel stabilisiert

Für das Schlagerspiel gegen Basel wird Sions Trainer Murat Yakin seine Mannen nicht eigens anstacheln müssen. Zu frisch sind die Erinnerungen an den 17. Februar in Basel, als Sion nur wegen eines von Schiedsrichter Alain Bieri frei erfundenen Foulpenaltys 0:1 verlor.

Der Formstand und die Formentwicklung sprechen jedoch klar für den FCB. Während die Sittener seit Wochen an Ort treten, ist Basel im Vergleich zum Herbst solider geworden. Das gilt besonders für die Defensive, in die Captain Marek Suchy nach langer Verletzungspause zurückgekehrt ist. Von Mitte April 2018 bis zur 16. Runde der laufenden Saison spielten die Basler 22 Mal am Stück in der Meisterschaft nicht zu null. In den vier Spielen 2019 jedoch liessen sie nur ein Gegentor (beim 1:1 gegen St. Gallen) zu.

Am 7. Juni 2015 landete der FC Sion seinen bislang letzten Coup im Cup. Einmal mehr als Aussenseiter gehandelt, fuhren die Walliser in der 13. Finalteilnahme ihren 13. Cup-Triumph ein - mit einem makellosen 3:0 gegen Basel in Basel. Also an dem Ort, an dem sie seit August 1997 kein Meisterschaftsspiel gewonnen haben. Der FCB brach den Walliser Cup-Nimbus zwei Jahre später mit dem 3:0-Sieg im Final in Genf.

Die Mannschaften haben heute andere Gesichter als noch im Cupfinal 2015, also vor knapp vier Jahren. Von den damals eingesetzten Spielern stehen nur noch Carlitos und Xavier Kouassi im Sittener Kader. Beim FC Basel sind Taulant Xhaka, Marek Suchy, Fabian Frei, Luca Zuffi und Albian Ajeti übriggeblieben.

Sion - Basel (Duelle in der Meisterschaft dieser Saison: 2:3, 1:2, 0:1). - Mittwoch, 20.30 Uhr. - SR Klossner. - Absenzen: Kouassi, Carlitos, Mitrjuschkin, Kukeli und Baltazar (alle verletzt); Zambrano (verletzt).

Die weiteren Viertelfinals:

Thun - Lugano (1:1, 1:2, 3:1). - Donnerstag, 19.30 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Righetti (verletzt); Maric, Bottani, Covilo (alle gesperrt) und Macek (verletzt). - Fraglich: Tosetti und Karlen; - .

Zürich - Kriens. - Donnerstag, 20.15 Uhr. - SR Tschudi. - Absenzen: Marchesano, Untersee, Pa Modou, Omeragic, Aliu und Sauter (alle verletzt); Brügger (verletzt).

Luzern - Young Boys am Mittwoch, 6. März, 18.00 Uhr.

Auslosung der Halbfinals: Donnerstag, 28. Februar, nach dem TV-Spiel Zürich - Kriens live auf SRF zwei.

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