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Der FCRJ hält mit dem Aufstiegsaspiranten lange mit

Der FC Rapperswil-Jona verliert auswärts gegen Lausanne mit 0:1. Bis fünf Minuten vor Schluss hält das Schlusslicht gegen den Tabellenzweiten der Challenge League das Unentschieden, muss dann aber den entscheidenden Treffer hinnehmen.

Linth-Zeitung
18.02.19 - 01:00 Uhr
Fussball
Das Ende der Rapperswiler Hoffnungen: Igor Nganga schiebt den Ball zum 1:0 für Lausanne ein.
Das Ende der Rapperswiler Hoffnungen: Igor Nganga schiebt den Ball zum 1:0 für Lausanne ein.
Bild Laurent Gillieron/Keystone

von Elmedin Hasanbasic

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen für das Spiel am Samstag zwischen Lausanne und Rapperswil- Jona kaum sein können. Auf der einen Seite die Millionentruppe aus der Westschweiz mit dem klaren Saisonziel aufzusteigen, auf der anderen Seite der FCRJ, der um den Ligaerhalt kämpft.

Ebenso unterschiedlich ist die aktuelle Form der Teams. Lausanne hat in dieser Saison erst zweimal verloren und ist mittlerweile seit acht Spieltagen ohne Niederlage. Der FCRJ rennt seiner Form hinterher und ist derzeit in so etwas wie einer sogenannten Mini-Krise – auch wenn man im Grünfeld davon nichts wissen will. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache: Das letzte Mal gewonnen hat der FCRJ nämlich in Chiasso – im September letzten Jahres. Seither setzte es in zwölf Partien neun Niederlagen ab sowie drei Remis. Eines davon kam ausgerechnet gegen Lausanne zustande. Auch deshalb weckte der FCRJ Hoffnungen, den Aufstiegsaspiranten ärgern zu können.

Sich selbst geschadet

Die erste halbe Stunde war geprägt vom frühen Pressing des Heimteams, erzwungenen Fehlern bei den Rapperswilern und deutlich mehr Ballbesitz für die Lausanner. Offensiv stach vor allem das Duo Roman Buess und Anthony Kuora hervor. Zweimal in identischer Art und Weise wurde Buess angespielt, der den Ball durch die Rapperswiler Abwehr steckte und Kuora alleine – allerdings aus etwas spitzerem Winkel – vor Goalie Diego Yanz auftauchte. Dass danach immer noch das 0:0 auf der Anzeigetafel stand, war dem Rapperswiler Schlussmann zu verdanken. «Die Zuordnung stimmte teilweise gar nicht. Wir machten einfache Fehler im Spielaufbau, wodurch wir in der Umschaltbewegung immer einen Schritt zu spät waren», ärgerte sich Innenverteidiger Denis Simani.

Als dann bei Lausanne das Tempo nach dem aggressiven Start abnahm, kam der FCRJ besser ins Spiel. Gehapert hat es aber auf den letzten 20 Metern. «Statt zu schiessen, passen wir. Statt zu flanken, schiessen wir. Es sind so oft die falschen Entscheidungen gefällt worden. Da haben wir uns selbst ausgebremst», meinte Stürmer Aldin Turkes.

Konter nicht zu Ende gespielt

Man muss zugeben, das Heimteam war sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte das bessere Team. Goalie Yanz hielt sein Team aber mehrmals im Spiel, so in der 51. Minute gegen Buess und in der 60. gegen Cabral. Weil die Zeit verstrich und kein Tor fiel, agierten die Lausanner immer wieder kopflos im Angriff.

Ebenso unüberlegt waren aber manchmal auch die daraus entstehenden Konter der Rapperswiler. Mit ein bisschen mehr Cleverness hätten die Rapperswiler Lausanne dafür bestrafen und drei Punkte vom Genfersee mitnehmen können.

Nicht die richtigen Entscheide

Punkte sollte es am Ende keine geben. Denn fünf Minuten vor Schluss griff Jérôme Thiesson zu wenig konsequent den anstürmenden Joao Oliveira an, der den Ball scharf zur Mitte brachte, wo der Ball an zahlreichen Rapperswilern vorbei rutschte und Igor Nganga nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte. Der FCRJ protestierte zwar Abseits, doch die Verlangsamung zeigte: gleiche Höhe.

In der Folge brachten die Westschweizer die Führung mit harten Zweikämpfen und geschicktem Zeitspiel nach Hause. Dem FCRJ blieb lediglich die Erkenntnis, gut mitgespielt und verteidigt, in den entscheidenden Momenten aber in der Offensive nicht die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.

Lausanne – Rapperswil-Jona 1:0 (0:0)
Pontaise. – 2465 Zuschauer. – SR Cibelli.

Tor: 85. Nganga 1:0.
Lausanne: Castella; Boranijasevic, Nganga, Loosli, Getaz, Cabral, Kukuruzovic (79. Da Silva), Puertas Castro (46. Oliveira), Pasche (88. Geissmann); Koura (61. Ndoye), Buess.
Rapperswil-Jona: Yanz; Thiesson, Schmied, Simani, Elmer; Haile-Selassie (79. Pasquarelli), Kabacalman (66. Rohrbach), Sarr, Teixeira (66. Shabani); Zenuni (59. Kubli); Turkes.
Bemerkungen: Lausanne ohne Pos (gesperrt), Flo, Brandao, Dominguez und Zeqiri (verletzt). Rapperswil-Jona ohne Rexhepi (gesperrt), Hadzi, Ciccone, Nater (verletzt), Samardzic (krank) und Festic (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 22. Nganga, 27. Puertas, 31. Zenuni, 44. Simani, 78. Elmer, 85. Getaz, 87. Pasche, 90. Oliveira, 90. Buess.

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