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Für den FCZ folgt eine Knacknuss um die andere

Der FC Zürich kann seine Erwartungen in der Europa League gegen Napoli nicht erfüllen. Der Fokus wird aber rasch wieder auf die Meisterschaft und das Gastspiel vom Sonntag bei Meister YB gerichtet.

Agentur
sda
17.02.19 - 04:00 Uhr
Fussball
Ludovic Magnin hat derzeit nicht nur Freude an seinem FCZ
Ludovic Magnin hat derzeit nicht nur Freude an seinem FCZ
KEYSTONE/WALTER BIERI

Am Tag nach dem ernüchternden Auftritt beim 1:3 im Letzigrund sprach Trainer Ludovic Magnin von einer Ängstlichkeit, die seine Spieler gezeigt hätten, nicht nur vom fehlenden Mut. «Für eine solche Aufgabe ist die Mannschaft noch nicht reif genug.» Magnin kennt seine Mannen im Letzigrund seit ziemlich genau einem Jahr, als er Uli Forte ablöste. Es ist schier nicht zu glauben, aber der Waadtländer ist mit seiner zwölfmonatigen Tätigkeit der Super-League-Trainer, der am zweitlängsten im Amt ist. Nur Kollege Marc Schneider vom FC Thun hält sich schon länger - seit Sommer 2017 - im Sattel. Bei YB wäre Adi Hütter seit September 2015 tätig, hätte er sich nicht von Eintracht Frankfurt abwerben lassen.

Spiele im Stade de Suisse gegen die Young Boys waren für die Zürcher in jüngerer Zeit ambivalent. Nur gut zwei Monate nach dem 2:1-Triumph im Cupfinal vom letzten Mai bezogen sie in der Meisterschaft ein ernüchterndes 0:4, bei dem es schon nach einer Viertelstunde 0::2 stand.

Zwiespältig sind aus Zürcher Sicht auch die Voraussetzungen für den Match vom Sonntag, für den am Freitagmittag schon mehr als 24'000 Tickets vergriffen waren. Die Young Boys werden im Vergleich zum Spiel Anfang August ohne vier Schlüsselspieler auskommen müssen. Sékou Sanogo ist nach Saudi-Arabien gezogen, Guillaume Hoarau, Kevin Mbabu und Miralem Sulejmani sind bis auf weiteres verletzt. Dies könnte den Zürchern Mut machen, müssten sie nicht selber gewichtige Absenzen beklagen. Der für die Offensive sehr wichtige Benjamin Kololli ist wie der defensive Mittelfeldspieler Hekuran Kryeziu gesperrt, zudem werden weiterhin die verletzten Pa Modou und Kevin Rüegg fehlen. Zieht man die Stärke der Kader heran, liegen alle Vorteile nach wie vor bei den Bernern.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

Basel - Sion (3:2, 2:1). - Anspielzeit: 16.00 Uhr. - SR Bieri. - Absenzen: Cömert, Zambrano und Kalulu (alle verletzt); Carlitos, Mitrjuschkin, Raphael und Baltazar (alle verletzt). - Statistik: Basel gegen Sion, das ist mittlerweile ein Mysterium im Schweizer Fussball. Am 1. Mai 2011 siegte Sion daheim gegen Basel 3:0. Wohl niemand hätte damals vermutet, dass dies bis heute der letzte Sittener Sieg gegen die Rotblauen sein sollte. Seither haben 30 Duelle in der Meisterschaft stattgefunden. Davon gewann Basel 21, die restlichen neun endeten unentschieden. Vor dem genannten 3:0 im 2011 hatte Sion zehn weitere Partien nacheinander gegen Basel nicht gewonnen. In der Addition haben die Sittener also in 41 Anläufen ein einziges Mal gewonnen.

Grasshoppers - Neuchâtel Xamax (3:1, 3:2). - Anspielzeit: 16.00 Uhr. - SR Erlachner. - Absenzen: Arigoni, Nathan, Sigurjonsson und Basic (alle verletzt); Pickel (gesperrt), Doudin, Tréand, Djuric, Le Pogam, Minder, Huyghebaert (alle verletzt) und Santana (krank). - Fraglich: Caiuby (Trainingsrückstand); Oss. - Statistik: Es ist das Schlagerspiel am Tabellenende. Obwohl sie beide bisherigen Duelle dieser Saison gewonnen haben, liegen die Hoppers nur noch einen Punkt vor den Xamaxiens. In Neuenburg herrscht nach dem tollen Debüt von Cheftrainer Stéphane Henchoz (2:1 gegen Luzern) Aufbruchstimmung, beim Rekordmeister in Zürich dagegen eher Weltuntergangsstimmung. Nach den sehr schwachen Leistungen zum Rückrundenstart (0:4 gegen Basel, 1:3 gegen Zürich) und insgesamt fünf Niederlagen am Stück muss Trainer Thorsten Fink so rasch wie möglich den Schalter umlegen können, vielleicht auch mit Hilfe der Neuen Yoric Ravet und Caiuby. Er muss auch darauf zählen, dass verschiedene verletzt gewesene, erfahrene Spieler in die Mannschaft zurückkehren.

Young Boys - Zürich (4:0, 3:3). - Anspielzeit: 16.00 Uhr. - SR San. - Absenzen: Aebischer (gesperrt), Hoarau, Mbabu, Sulejmani, Camara und Lotomba (alle verletzt); Kololli, Hekuran Kryeziu (beide gesperrt), Rüegg, Pa Modou, Aliu, Omeragic und Sauter (alle verletzt). - Statistik: Das 3:3 zwischen Zürich und YB am 20. Oktober 2018 war eines der aufregendsten Spiele der bisherigen Saison. Ein solches könnte es auch am Sonntag im Stade de Suisse geben. In der Meisterschaft warten die Zürcher seit August 2014 auf einen Sieg gegen die Berner. Seither holten sie aus 13 Direktbegegnungen nur vier Punkte mit vier Unentschieden. Der FC Thun müsste mit seinem 1:1 am letzten Sonntag allen Mannschaften Mut gemacht und ihnen aufgezeigt haben, dass sich auch gegen den designierten Meister Punkte holen lassen.n lassen.

Rangliste: 1. Young Boys 20/53 (60:21). 2. Thun 21/35 (43:30). 3. Basel 20/34 (39:34). 4. Zürich 20/28 (30:29). 5. St. Gallen 21/27 (32:39). 6. Sion 20/25 (33:33). 7. Luzern 21/25 (31:41). 8. Lugano 21/23 (32:37). 9. Grasshoppers 20/17 (22:41). 10. Neuchâtel Xamax FCS 20/16 (28:45).

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