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Favre tritt auf die Euphoriebremse

Auf die Kür und den 3:2-Heimsieg gegen Bayern München folgt für Borussia Dortmund nach der Länderspielpause die Pflicht in Mainz. BVB-Coach Lucien Favre hebt im Vorfeld standesgemäss den Mahnfinger.

Agentur
sda
24.11.18 - 04:00 Uhr
Fussball
Lucien Favre mahnt bei Borussia Dortmund einmal mehr zur Vorsicht
Lucien Favre mahnt bei Borussia Dortmund einmal mehr zur Vorsicht
KEYSTONE/DPA/BERND THISSEN

Nur keine Überheblichkeit aufkommen lassen. So das Motto des Schweizer Trainers beim Bundesliga-Tabellenführer aus Dortmund vor der Partie der 12. Runde. Seit der 61-Jährige beim BVB im Sommer übernommen hat, treten Favre und das BVB-Umfeld fast ununterbrochen auf die Euphoriebremse. Zu frisch sind die Erinnerungen an vergangene Saison, als Dortmund unter dem Niederländer Peter Bosz bis zum 9. Spieltag die Liga souverän angeführt hatte, um dann innerhalb von sechs Spieltagen auf den 8. Platz abzustürzen.

Um einer möglichen Hybris bei seinen Spielern entgegen zu wirken, nahm Favre die Kampfansage von Mainz-Coach Sandro Schwarz wohlwollend an. «Es gibt immer wieder Phasen im Spiel, in denen man den BVB auch knacken kann», hatte Schwarz gesagt. «Er hat recht. Es gibt viel zu korrigieren», stimmte Favre seinem Trainerkollegen zu. Die Aussagen der beiden Trainer zielten auf die erste Halbzeit im Klassiker zwischen Dortmund und Bayern München ab, als der BVB in grossen Teilen der ersten Halbzeit vom Tempo und dem aggressiven Gegenpressing des FCB überrascht wurde. Mit dem Selbstvertrauen von zuletzt zwei Siegen in Folge, ergänzte Schwarz, sei vor Heimpublikum auch gegen den BVB «etwas Aussergewöhnliches zu vollbringen».

Vor dem Anpfiff der Partie gegen den Tabellen-Neunten muss Favre allerdings ein Luxusproblem lösen: Von den 29 BVB-Profis steht dem Waadtländer einzig Marcel Schmelzer nicht zur Verfügung. «Wir wissen seit Saisonbeginn, dass wir ein grosses Kader haben. Als Trainer kommt man dabei schon mal in die Situation, sich für den einen oder anderen entscheiden zu müssen», sagt er. Eine Personal-Rochade dürfte dabei zwei Schweizer betreffen: Stammgoalie Roman Bürki, der gegen Bayern wegen einer Oberschenkel-Verletzung gefehlt hat, kehrt voraussichtlich anstelle von Marwin Hitz ins BVB-Tor zurück.

Das Feld der Verfolger hinter den noch ungeschlagenen Gelb-Schwarzen ist breit, lediglich vier Punkte trennen den Zweiten Borussia Mönchengladbach von Hoffenheim auf dem 6. Platz. Die besten Karten, von einem allfälligen BVB-Aussetzer in Mainz zu profitieren, besitzt Mönchengladbach. Das Team mit dem Schweizer Quintett Yann Sommer, Nico Elvedi, Michael Lang, Denis Zakaria und Josip Drmic, das vier Punkte hinter dem BVB zurückliegt, empfängt am Sonntag Hannover 96 zum Duell. Als einziger der 18 Bundesliga-Klubs ist die Borussia im eigenen Stadion noch ohne Punktverlust, dass mit Hannover das drittschwächste Auswärtsteam der Liga anreist, spricht zusätzlich für das Heimteam.

Lediglich auf dem 5. Platz folgt Titelverteidiger Bayern München. Dem Team von Niko Kovac bietet sich gegen Fortuna Düsseldorf die Chance, seine zuletzt schwache Heimbilanz aufzupolieren. Wettbewerbsübergreifend holten die Bayern aus den letzten fünf Spielen vor heimischem Anhang nur einmal die volle Punktzahl. Die Kurskorrektur ist ebenso wahrscheinlich wie wichtig für Kovacs Zukunft in München: Ein Ausrutscher beim Zweitletzten der Bundesliga würde die Trainerdiskussionen an der Säbener Strasse wieder entfachen.

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