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«Physisch unterlegen»

Vor dem Spiel gegen die Young Boys reden sich die Basler stark. Das 1:7 führt zum schonungslosen Eingeständnis, dass ihnen die Berner derzeit überlegen sind.

Agentur
sda
23.09.18 - 22:23 Uhr
Fussball
Geschlagene Basler: Die FCB-Spieler sind geknickt - und sparen nicht mit Selbstkritik
Geschlagene Basler: Die FCB-Spieler sind geknickt - und sparen nicht mit Selbstkritik
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Natürlich lässt sich ein 1:7 nicht schönreden. Die Deutlichkeit, mit der sich FCB-Exponenten nach der Kanterniederlage im Stade de Suisse selbst in die Pflicht nahmen, und die Selbsterkenntnis, dass sich die Young Boys seit einiger Zeit auf einem anderen Level bewegen als man selbst, überraschte doch.

«Wir sind uns bewusst, dass wir an YB aktuell nicht herankommen», erklärte Trainer Marcel Koller nach Basels höchster Meisterschafts-Niederlage seit 17 Jahren. Fabian Frei gab unumwunden zu, dass «YB uns physisch überlegen ist». Silvan Widmer gestand: «Im Moment hat der FCB einen Rückstand auf YB. Das hat man in den letzten Wochen schon gesehen, und dieser Unterschied war auch heute zu erkennen.»

In den ersten 30 Minuten hielten die Basler das Geschehen offen, das strich der FCB-Trainer zu Recht heraus. Mit jedem Gegentreffer bröckelte das fragile Konstrukt, dem Koller mit seiner Ankunft zu etwas mehr Stabilität verholfen hat, aber weiter auseinander. «Der Corner, der zum 0:1 führte, stellte die Weichen», so der einstige Meistertrainer von St. Gallen und GC. Danach hätten sich die individuellen Fehler gehäuft und sei die Mannschaft zusehends naiv nach vorne gestürmt. «Daraus müssen wir lernen.»

Fabian Frei meinte: «Mich ärgern weniger die drei Gegentore nach Standards. So etwas kann mal passieren, wenn man körperlich unterlegen ist. Am meisten enttäuscht mich, dass wir auseinandergefallen sind, dass wir eine Rote Karte wegen einer Disziplinlosigkeit erhielten und wir uns nicht mehr richtig ins Zeug legten. Es gibt keine Ausreden. Wir waren richtig schlecht.» Eine Klatsche mitten ins Gesicht, ein Alptraum sei das gewesen und einer Spitzenmannschaft nicht würdig, kommentierte Widmer.

Geschlagen wollen sich die Basler aber noch nicht geben. «Die Jungen haben Talent. Die Spieler und die Mannschaft werden wachsen, aber im Moment benötigen wir noch Geduld und Zeit», befand Koller. Widmer sagte: «Wir sind jetzt am Boden. Aber wir werden aufstehen. Wir wollen so schnell wie möglich aus dem Tief finden und es allen zeigen. Der FCB gehört nicht auf Platz 7. Wir sind eine Mannschaft mit viel Qualität und guten Individualisten.» Frei meinte aber auch: «Damit wir wieder besser werden, muss etwas Gewaltiges passieren. Jeder muss sich am Riemen reissen. Es ist nicht alles schlecht bei uns, aber wenn wir am Mittwoch gegen Luzern gewinnen, dann ist auch nicht gleich wieder alles gut.»

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