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FIFA will Dopingtests eigenmächtig durchführen

Laut FIFA-Chefarzt Michel D'Hooghe werden die Dopingkontrollen während der WM in Russland (ab 14. Juni) unter Aufsicht des Weltverbandes und ohne Beteiligung der russischen Gastgeber durchgeführt.

Agentur
sda
24.05.18 - 12:03 Uhr
Fussball
Die FIFA (rechts Präsident Gianni Infantino) will an der WM-Endrunde in Russland die Dopingkontrollen ohne Zutun des Gastgebers durchführen
Die FIFA (rechts Präsident Gianni Infantino) will an der WM-Endrunde in Russland die Dopingkontrollen ohne Zutun des Gastgebers durchführen
KEYSTONE/AP POOL AFP/FABRICE COFFRINI

Der Prozess «vom Beginn bis zum Ende» solle «von der FIFA ohne russisches Eingreifen» geschehen, sagte D'Hooghe der britischen Zeitung «The Times». Die Personen, welche die zu kontrollierenden Spieler vom Feld begleiten, werden von der FIFA eingesetzt und «nicht-russisch» sein. Die bei der WM entnommenen Proben werden in einem Labor in Lausanne analysiert.

Am Dienstag hatte die FIFA erklärt, dass es bei einer Untersuchung keine Beweise für Doping-Vergehen aktueller russischer Nationalspieler gebe. Gegen mehrere Spieler, die nicht bei der WM im Einsatz sein werden, laufen hingegen noch Untersuchungen. Im 2016 veröffentlichten Report des WADA-Ermittlers Richard McLaren zum Staatsdoping in Russland waren 154 Proben von russischen Fussballern erwähnt worden. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 hatte es einen grossen Dopingskandal um manipulierte Proben gegeben.

Der frühere FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak sieht derweil Versäumnisse im Kampf gegen Doping in Russland. Er habe sich vergeblich für biologische Pässe von Spielern in der russischen Liga eingesetzt, sagte der Tscheche im Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Auf diesen Vorschlag habe er keine Antwort bekommen, sagte Dvorak. «Es war ein rationeller Vorschlag. Und diesem Vorschlag wurde nicht gefolgt. Punkt.» Dvorak hatte den Posten im November 2016 verlassen. Einem Bericht des britischen «Guardian» zufolge soll dies in seinen Ermittlungen zu Dopingvorwürfen gegen russische Fussballer vom Weltverband erzwungen worden sein. Die FIFA wies diese Darstellung als haltlos zurück.

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