Joe Zinnbauer und St. Gallen unter Zugzwang
Vor der 6. Runde der Super League spürt St. Gallens Trainer Gegenwind. Joe Zinnbauer kann Punkte gegen Luzern so gut brauchen wie das Team.
Vor der 6. Runde der Super League spürt St. Gallens Trainer Gegenwind. Joe Zinnbauer kann Punkte gegen Luzern so gut brauchen wie das Team.
Nur drei Treffer gelangen dem FC St. Gallen in den ersten fünf Spielen, viermal gingen die Ostschweizer als Verlierer vom Platz, zuletzt gegen Lausanne und Vaduz. Die Fakten verheissen nichts Gutes für Trainer Joe Zinnbauer. Doch im Gegensatz zu Christian Constantin im Wallis, der Didier Tholot absetzte, blieb Dölf Früh beim FC St. Gallen geduldig.
Auch eine Heim-Niederlage am Sonntag gegen Luzern würde wohl nicht Zinnbauers Ende bedeuten. Die junge Mannschaft brauche Zeit, Fehler und Leistungsschwankungen gehören bei der Entwicklung dazu, lautet der Tenor. Auch wegen den begrenzten Mitteln werden die Erwartungen im Präsidium nicht zu unrecht eher tief angesetzt. Zudem gibt es derzeit keine Anzeichen, dass die Spieler nicht hinter dem Trainer stünden.
Ewig Zeit wird aber auch Zinnbauer nicht bekommen. Das Gros der Fans stimmt inzwischen andere Töne an, forderte nach dem 0:2 gegen Vaduz lautstark Zinnbauers Rücktritt. Die schlechteste Rückrunde aller Teams letzte Saison und der schlechte Saisonstart sowie kaum erkennbare Fortschritte haben ihre Spuren hinterlassen in der Fankurve.
Allzu gut stehen die Vorzeichen auf eine Trendwende vor dem Spiel am Sonntag auch in personeller Hinsicht nicht: Mit Karim Haggui, der am Freitag nach seinem Jochbeinbruch operiert wurde, und dem gelb-gesperrten Martin Angha fehlen gegen Luzern die beiden designierten Stamm-Innenverteidiger. Es sind Sorgen, die sie beim FCL derzeit nicht kennen. Markus Babbel hat bei seinen Planspielen die Qual der Wahl, und nach vier Siegen und Platz 2 strotzen die Luzerner vor Selbstvertrauen.
«Schlüsselspiel» für YB
In Zürich empfängt GC die Young Boys zum Duell der ausgeknockten. Beide bezogen in den Playoffs für die internationalen Wettbewerbe klare Niederlagen. GC war im Kampf um den Einzug in die Europa League gegen Fenerbahce zweimal chancenlos (0:3, 0:2), den Young Boys wurden im Champions-League-Playoff von Borussia Mönchengladbach die Grenzen mit dem Gesamtskore von 2:9 aufgezeigt. Derweil YB mit der Europa League und einer Gruppe vorliebnehmen muss, die «nicht so attraktiv wie erhofft» (YB-Coach Adi Hütter) ist, können sich die Grasshoppers ab sofort auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren.
Bereits im Rückspiel gegen Fenerbahce schonte Pierluigi Tami angesichts der Aussichtslosigkeit zahlreiche Stammkräfte. Etwas, das sich gegen die Young Boys als Vorteil erweisen könnte könnte, denn Adi Hütter hatte gegen Gladbach nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel die Hoffnung nicht aufgegeben und keine Spieler geschont, obwohl die Personaldecke wegen Verletzungen ausgedünnt ist und Hütter die Partie gegen GC als «Schlüsselspiel» bezeichnet.
In Thun strebt der FC Basel im sechsten Spiel den sechsten Sieg an. Die Vorzeichen dazu stehen statistisch betrachtet nicht schlecht: Seit November 2012 und 15 Direktbegegnungen konnte Thun den FCB nicht mehr bezwingen. Immerhin knöpften die Thuner dem Ligakrösus sieben Mal einen Punkt ab.
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