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Biels Trainer Petricevic rastete aus

Der FC Biel schafft es beim 1:6 in Schaffhausen auch abseits des Platzes abermals in die Schlagzeilen. Trainer Zlatko Petricevic schlug dem Teammasseur während des Spiels ins Gesicht.

Südostschweiz
22.04.16 - 11:58 Uhr
Fussball

Die unglaubliche Aktion geschah in der 67. Minute beim Stand von 1:3. Petricevic, der wegen fehlender UEFA-Diplome nur auf der Bank sitzen durfte, wurde gegen Masseur Walter Aeschlimann handgreiflich. Der Betreuer, der oberhalb des rechten Auges getroffen wurde, soll den 54-jährigen Kroaten davor heftig kritisiert haben. "Ich habe ihm gesagt, dass er keine Ahnung von Fussball habe. Und dass der Auftritt der Mannschaft kein Wunder sei nach den himmeltraurigen Trainings in dieser Woche", sagte er dem "Bieler Tagblatt".

Die Aktion habe den Bieler Fussballklub in Sachen Peinlichkeit in eine neue Sphäre katapultiert, kommentierte die Zeitung am Freitag. Petricevic verliess nach 80 Minuten die Coaching-Zone, rauchte eine Zigarette und führte im Spielertunnel ein emotionales Telefongespräch. Im Anschluss an die Partie weigerten sich die Spieler, mit dem Kroaten zurück nach Biel zu fahren und wollten eigentlich geschlossen mit dem Zug reisen. Weil es allerdings keinen Zuganschluss ab Zürich gab, mussten sie wohl oder übel mit dem Car zurück ins Seeland fahren.

Petricevic verfügt gemäss einer von der Swiss Football League (SFL) vor wenigen Tagen gemachten Mitteilung ohnehin nicht über das erforderliche Diplom, um einen Klub aus der Challenge League als Team-Verantwortlicher führen zu dürfen. Als Papier-Trainer im Spiel gegen Schaffhausen hatte Assistenz- und Stürmertrainer Petar Aleksandrov gewirkt, der im Besitz einer UEFA-Pro-Lizenz ist. Der 53-jährige Bulgare hatte Biel nach dem Weggang von Patrick Rahmen bereits während vier Partien interimistisch gecoacht. Aleksandrov kommentierte den Vorfall so: "Das ist der traurigste Tag in meinem Fussball-Leben."

In den Medien war zu lesen, dass Biel in der Person des Präsidenten Carlo Häfeli den Trainer Petricevic entlassen dürfte. Zudem überprüft die SFL, ob der Vorfall saktionswürdig ist. Es ist damit zu rechnen, dass der Präsident der Disziplinarkommission aktiv wird.

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