×

«Wir machten vieles sehr gut»

Im Kampf um Platz sechs, der die direkte Playoff-Qualifikation bedeutet, hat sich der HC Davos am Mittwochabend beim 3:2-Heimsieg gegen Biel drei wichtige Punkte erkämpft.

Hansruedi
Camenisch
04.03.22 - 17:00 Uhr
Eishockey
Dennis Rasmussen (links) und Torschütze Matej Stransky (mit geschwollener linker Wange) feiern den zweiten Davoser Treffer.
Dennis Rasmussen (links) und Torschütze Matej Stransky (mit geschwollener linker Wange) feiern den zweiten Davoser Treffer.
Jürgen Staiger

«Es war ein echt hartes Spiel», fasst Dennis Rasmussen wenige Minuten nach der Schlusssirene seine Eindrücke zusammen. «Wir erarbeiteten uns zahlreiche sehr gute Torchancen, zeigten als Mannschaft einen ausgezeichneten Teamgeist, kämpften hart und opferten unsere Körper. Ja, wir machten in der Tat vieles sehr gut.» Apropos Torchancen: Bereits nach 19 Spielsekunden kreuzte Enzo Corvi erstmals gefährlich vor Biels Torhüter ­Joren van Pottelberghe auf. Eine Minute später vergab Matej Stransky das 1:0. Das holte in der elften Minute Simon Knak, mit 20 Jahren der jüngste Spieler in der HCD-Formation, nach. Der Flügelstürmer traf unter den Augen des auf der Tribüne sitzenden Schweizer U20-Nationaltrainers Marco Bayer mit einem satten und präzisen Handgelenkschuss.

Stransky erst verarztet, dann gefeiert

Wenn Rasmussen vom «Opfern des Körpers» spricht, denkt er an zahlreiche von ihm und seinen Teamgefährten geblockte gegnerische Schüsse und dabei vor allem an Stransky. Der HCD-Tscheche wurde zu Beginn des Mitteldrittels im Penalty­killing von einem harten, abgelenkten Schuss im Gesicht getroffen. Er blieb kurz liegen und begab sich danach mit Teamarzt Walter Kistler in die Kabine, um wenige Minuten später mit dick geschwollener linker Wange und einem neuen Leibchen mit der Nummer 97, jener von Joe Thornton, wieder mitzutun. Und wie: In der 31. Minute stocherte Stransky den Puck, den ihm Rasmussen via Biels Goalie unter höchster Bedrängnis zugeschoben hatte, zum 2:1 über die Torlinie. Im letzten Drittel spielte Stransky mit einem Gitterhelm, den ihm in der zweiten Pause Materialwart Sandro Sireci zurecht­gemacht hatte.

Stranskys Kraft reichte zur Siegsicherung, die Zeit danach jedoch nicht für Siegerinterviews. Stattdessen begab sich der Tscheche spätabends nach dem Duschen direkt zum Zahnarzt. Grosses Lob zollt ihm Rasmussen: «Stransky ist ein sehr dankbarer, vielseitiger Spieler. Er macht alles für das Team. Matej ist gross gewachsen und arbeitet in jedem Einsatz wirklich hart», sagt der Schwede über seinen tschechischen Linienpartner. «Stransky hat schon viele wichtige Tore für uns erzielt, wie jetzt eben auch dieses 2:1 gegen Biel. Das war bereits sein 20. Treffer in dieser Meisterschaft. Das ist beeindruckend. Wir sind glücklich, ihn im Team zu haben. Er kämpft und kämpft, lässt sich den Schneid auch mit Schmerzen nicht abkaufen, wie man jetzt gegen Biel gesehen hat.»

«Das machte ‹Nygi› super»

Ein wichtiges Tor schoss gegen Biel auch Rasmussen selber – und erst noch auf spezielle Art. Es war das 3:1 in der 46. Minute und statistisch der «Game Winner». Der Schwede lenkte den Puck mit der Kufe seines rechten Schlittschuhs in Tor. «Es war ein guter, scharfer Querpass von Magnus Nygren. Meinen Stock brachte ich nicht mehr rechtzeitig aufs Eis. Deshalb versuchte ich, meinen rechten Schlittschuh so hinzustellen, dass der Puck daran abprallte und ins Tor flog. ‹Nygi› spielte den Puck zentimetergenau. Das machte er super», schildert Rasmussen seinen Treffer. «Ja, es war ein wichtiges Tor. Mit diesem Sieg haben wir nach wie vor die Chance auf die direkte Playoff-Qualifikation in unseren Händen und auf unseren Stöcken.» Noch zum von Rasmussen erwähnten ausgezeichneten Teamgeist: Der HCD kämpfte aufopfernd und clever. Nach der 2:1-Führung kamen die Bieler wegen des starken Davoser Defensivspiels kaum noch zu guten Torchancen. Insgesamt brachten die Gäste nur 23 Schüsse auf das Tor des erneut ausgezeichneten Sandro Aeschlimann.

Am Samstag Heimspiel gegen Ajoie

Fürs nächste Meisterschaftsspiel gastiert der HCD am Freitagabend beim amtierenden Schweizer Meister EV Zug. Am Samstagabend empfangen die Davoser den Tabellenletzten HC Ajoie, gegen den ein Sieg zur Pflicht wird. «Im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation ist für uns jeder Match sehr wichtig. Wir sind schon fast im Playoff-Modus. Das heisst zwischen den Spielen gut essen und genügend schlafen und so unsere Körper gut für den nächsten Kampf vorzubereiten. Wir machen alles, damit wir für die beiden Wochenend-­Partien wieder bereit sind.»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Eishockey MEHR