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Und erst zweimal setzte sich der Favorit durch

Finalissima! Zum zehnten Mal in der Playoff-Geschichte entscheidet ein einziges Spiel den Ausgang der Eishockey-Meisterschaft.

Agentur
sda
29.04.22 - 23:01 Uhr
Eishockey
Vor zehn Jahren entschieden die ZSC Lions die Finalissima in Bern erst in den Schlusssekunden - als Aussenseiter auf fremdem Eis
Vor zehn Jahren entschieden die ZSC Lions die Finalissima in Bern erst in den Schlusssekunden - als Aussenseiter auf fremdem Eis
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Wer jetzt aber meint, alle Vorteile liegen nach drei Siegen de suite beim EV Zug, der kann sich täuschen.

Zumindest mental dürfte aber klar sein: Advantage (Vorteil) Zug! «Wir wurden nach drei Spielen beim Stand von 0:3 nicht nervös», schilderte Zugs Claudio Cadonau. «Uns war klar: Wir müssen ein Spiel nach dem anderen nehmen - und jeden Tag nach dem anderen. Wir plangten auf ein Spiel 7 hin. Und jetzt ist die Freude natürlich riesengross, dass wir dieses Spiel 7 bestreiten dürfen.»

Umgekehrt präsentiert sich die Situation aus Optik der ZSC Lions: «Für uns ist dieser Verlauf natürlich bitter», sagt Reto Schäppi. «Wir zeigten am Freitag eine gute Leistung. Im zweiten Abschnitt (mit 17:1 Torschüssen) hätten wir die Partie zumindest ausgleichen müssen. Wir haben am Freitag alles probiert. Jetzt steht es 3:3, wir hatten schon ein paar Chancen auf den Titelgewinn. Aber: Wir haben immer noch eine - und die wollen wir packen.»

Die Chancen der ZSC Lions stehen besser als viele denken. Zum zehnten Mal entscheidet eine «Belle» - oder eben eine «Finalissima» - den Playoff-Final. Nur zweimal setzte sich dabei der Favorit mit Heimvorteil im eigenen Stadion durch. Nur 2007 (Davos - Bern 1:0) und 2010 (Bern - Servette 4:1) gewann das favorisierte Heimteam. 1989 (Bern in Lugano), 1992 (Bern in Freiburg), 2001 (Zürich in Lugano), 2004 (Bern in Lugano), 2009 (Davos in Kloten), 2012 (Zürich in Bern) und zuletzt vor vier Jahren (Zürich in Lugano) setzte sich indessen das Auswärtsteam im Spiel der Spiele durch.

In Anbetracht des anstehenden Spiel 7 blieb den ZSC-Lions-Akteuren keine Zeit, Abschied vom Hallenstadion zu nehmen. «Natürlich geht es dir durch den Kopf, dass du in dieser Garderobe zum letzten Mal die Tasche auspackst und in dieser Halle zum letzten Mal die Schlittschuhe schnürst», sagt Simon Bodenmann. «Aber Abschied nehmen? Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir haben am Sonntagabend das nächste wichtige Spiel.»

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