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Endlich wieder Eishockey-Festspiele

Nach zwei der Corona-Pandemie geschuldeten Absagen findet in der Altjahreswoche endlich der 94. Spengler Cup in Davos statt.

Hansruedi
Camenisch
25.12.22 - 07:00 Uhr
Eishockey
Jubeln die Kanadier wieder wie am Spengler Cup 2019?
Jubeln die Kanadier wieder wie am Spengler Cup 2019?
Hansruedi Camenisch

Die Vorfreude von Fredi Pargätzi ist gross. «Wir haben ein Teilnehmerfeld mit grossartiger Qualität», sagt der Sportchef des Spengler Cups. Er spricht von einer offenen Ausgangslage und erwartet ein ausgeglichenes Turnier. Es wird erstmals im neuen Stadion ausgetragen, das 900 Sitzplätze mehr und eine Gesamtkapazität von rund 6500 Zuschauerplätzen aufweist. Der Vorverkauf läuft vielversprechend. Bereits definitiv ausverkauft ist das Eröffnungsspiel am Nachmittag des 26. Dezember zwischen Ambri und Örebro. Ebenfalls ausverkauft ist das Traditionsturnier bezüglich Marketing. 

Team Canada erneut stark besetzt 

Das Team Canada steigt am Stephanstag im Abendspiel gegen Sparta Prag ins Turnier ein. Es ist seit der letzten Austragung mit 16 Triumphen Rekordsieger am Spengler Cup. Ein Blick auf das provisorische Kader der Kanadier zeigt, dass sie bestens gerüstet zur Titelverteidigung antreten werden. Das Gerippe der Mannschaft bilden 13 Spieler aus Schweizer National-League-Clubs, von denen jeder eine verantwortungsvolle Rolle trägt: Chris DiDomenico, Tyler Ennis, Cody ­Goloubef, Colton Sceviour (alle Bern), Kristopher Bennett, Daniel Carr, Brett Connolly (alle Lugano), Connor Hughes, David Desharnais (beide Fribourg-Gottéron), Jonathan Ang (Kloten), Cody Eakin (SCL Tigers), Jérôme Leduc (Ajoie) und Daniel Winnik (Genf-Servette). Prominent besetzt mit NHL-Legenden ist der Staff des Team Canada, unter anderen mit Headcoach Travis Green, Scott Niedermayer und Shane Doan. 

Comeback von Sparta Prag 

Mit Sparta Prag kehrt ein ehemaliger Turniersieger (1962 und 1963) an den Spengler Cup zurück. Einen dritten Triumph verpassten die Tschechen 2004 durch eine 0:2-Finalniederlage gegen den HCD. Nur all zu gerne möchten die Tschechen den Siegerpokal in diesem Jahr nach Prag mitnehmen. «Wir wollen in Davos mit einem modernen Eishockey erfolgreich sein», erklärt Spartas Sportmanager Jaroslav Hlinka. Prominentester Spieler ist Stürmer Vladimir Sobotka. Er spielte in der NHL, der KHL und im Herbst 2020 auch einen Monat für die Rapperswil-Jona Lakers. Nun freut er sich auf seine Spengler-Cup-Premiere und meldet sogleich Ambitionen an: «Wir sind nicht leicht einzuschüchtern. Und wir glauben, das wir gegen jeden Gegner bestehen können. Wir sind stark.»

IFK Helsinki mit Rantakari, Örebro mit Bromé 

IFK Helsinki und der schwedische Turnierneuling Örebro HK werden mit den bekannten skandinavischen Eishockey-Qualitäten auftrumpfen: ausgezeichnete Spielorganisation, Disziplin und Tempo. Star bei IFK Helsinki ist Trainer Ville ­Peltonen. Der ehemalige Weltmeister hat seine Spuren als Meisterspieler von Lugano, Assistenztrainer beim SC Bern und Headcoach in Lausanne auch in der Schweiz hinterlassen. Peltonen charakterisiert seine Mannschaft als mutig und tempostark. Mit Stürmer Iiro Pakarinen hat IFK Helsinki einen amtierenden Olympiasieger in seinen Reihen. Und ­Otso Rantakari kennt das Davoser Eisstadion aus seiner kurzen Zeit beim HCD, als er im Herbst 2019 den verletzten ­Magnus Nygren ausgezeichnet vertrat. Bei Örebro steht der prominenteste Spieler auf dem Eis zuhinterst: Torhüter ­Jhonas Enroth. Vorne soll unter anderen Mathias Bromé für Tore sorgen. Er glänzte letzte Saison als Goalgetter beim HCD. 

Wieder «La Montanara» im Eispalast? 

Für Begeisterung sorgten am letzten Spengler Cup bei seiner Premiere der HC Ambri-Piotta auf dem Eis und seine Fans auf den Zuschauerrängen. Erst in der Verlängerung des Halbfinals scheiterten die Tessiner am Vorstoss ins Endspiel. Auch diesmal wollen die Fans ihre Siegeshymne «La Montanara» möglichst oft im Davoser Eispalast zelebrieren. Er be­komme noch immer Gänsehaut, wenn er an Ambris Spengler-Cup-Auftritte 2019 denke, sagt Trainer Luca Cereda. Und er verspricht: «Wir wollen erneut unsere Identität, unser bestes Gesicht und unser bestes Eishockey zeigen und allen Eis­hockeyfans gute Emotionen und Erinnerungen bieten.» 

Der HCD wie 2011? 

Das gilt auch für den HC Davos. Sein ­letzter Turniersieg liegt bereits elf Jahre zurück. Nun will er mit seinem spektakulären, tempofesten Angriffshockey wieder nach der Siegertrophäe greifen. Für ­Offensivpower soll auch die zusätzlich engagierte Sturmlinie mit den beiden SCL-Tigers-Ausländern Aleksi Saarela und Marc Michaelis sowie Rappis Center Andrew Rowe sorgen. Es ist an der Zeit, dass wir den Spengler Cup wieder einmal gewinnen», findet HCD-Captain Andres Ambühl.

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