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Nussbaumer schwebt auf Wolke sieben

Bei Valentin Nussbauerstimmt zurzeit alles. Am Sonntag feierte der Davoser Stürmer seinen 22. Geburtstag. Am Dienstag war er beim 5:3-Heimsieg gegen Meister Zug Torschütze und bester Spieler. Und am Donnerstag verlängerte er seinen Vertrag mit dem HCD gleich um vier Jahre.

Davoser
Zeitung
03.10.22 - 17:38 Uhr
Eishockey
Valentin Nussbaumer bleibt bis 2027 beim HCD.
Valentin Nussbaumer bleibt bis 2027 beim HCD.
Jürgen Staiger

«Auf Wolke sieben schweben» lautet eine Redewendung. Sie steht gemäss Definition «für eine ausserordentliche Hochstimmung, zum Beispiel das Gefühl von purer Freude oder Verliebtheit». Auf Valentin Nussbaumer trifft sie gegenwärtig gleich in mehrfacher Beziehung zu. Ein Tag der Freude war für den gebürtigen Jurassier der 25. September. Am letzten Sonntag feierte er seinen 22. Geburtstag.

Richtig verliebt scheint Nussbaumer in den HC Davos. Am 11. Januar 2021 wechselte der talentierte Stürmer, der im NHL-Draft 2019 – als einziger Schweizer – von den Arizona Coyotes gezogen worden war, im Tausch mit Luca Hischier vom EHC Biel zum HCD. Nun hat Nussbaumer seinen Ende Saison auslaufenden Vertrag bereits frühzeitig um vier Jahre bis im Frühling 2027 verlängert, obwohl ihn die halbe National League mit lukrativen Angeboten lockte. «Seit dem ersten Tag fühle ich mich beim HCD und in Davos wie in einer Familie aufgehoben. Deshalb zögerte ich gar nicht erst, meinen Vertrag gleich so lange zu verlängern», sagt Nussbaumer. «Der Club, meine Teamgefährten, der Coachingstaff, die Fans und der Ort – hier habe ich alles, was ich mir wünsche. Für mich ist klar, dass ich den nächsten Schritt in meiner Eishockey-Entwicklung in Davos vollziehen möchte.» Langfristig bleibt die NHL das Ziel des 22-jährigen Stürmers. «Aber jetzt fokussiere ich mich auf den HCD», betont er. «In den kommenden vier Jahren will ich beim HCD sehr viel arbeiten und mich in allen Belangen verbessern. Dann kommt vielleicht eine Tages meine Chance für die NHL.»

Viel Potenzial

HCD-GM Jan Alston streicht das Potenzial von Nussbaumer heraus. «Valentin gehört zu jenen Spielern, die heute schon viel Impact in der Mannschaft haben. Mit seiner leistungsorientierten und fordernden Art verlangt er immer sehr viel von sich selbst und trägt so zu einer gesunden Konkurrenzsituation innerhalb der Mannschaft bei. Zudem ist seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Seine persönlichen Ziele sind hoch, sowohl beim HCD als auch was beispielsweise die Nationalmannschaft betrifft.» Weiter bemerkt Alston: «In Zukunft soll Valentin ein Leader mit viel Verantwortung beim HCD werden. Wir wollen ihm auf diesem Weg die nötige Zeit und die sportlichen Möglichkeiten bieten.»

Bester Spieler gegen den Meister

Sein Geburtstag und die Vertragsverlängerung versetzten Nussbaumer offensichtlich in Hochstimmung. Im Heimspiel gegen den amtierenden Meister EV Zug trumpfte der HCD am Dienstagabend beim 5:3-Sieg mit einer spielerisch, taktisch, kämpferisch und auch punkto Disziplin starken Leistung überzeugend auf. Aus der kompakten, homogenen Mannschaft stach Nussbauer heraus, wohl beflügelt durch seine geklärte Zukunft. Der Flügelstürmer spielte in der ersten Überzahlsituation den entscheidenden Pass auf Joakim Nordström zum 1:0. Den Ausgleich zum 2:2 erzielte Nussbaumer auf souveräne Art, als er solo vor Zugs Nati-Goalie Leonardo Genoni auftauchte. Und bei Spielmitte verpasste er den Führungstreffer bei einem Pfostenschuss haarscharf. Nicht von ungefähr wurde Nussbaumer nach dem Schlusspfiff als bester Davoser Spieler der Partie ausgezeichnet. «Das war eine gute Leistung. Wir spielten über 60 Minuten wirklich stark», analysiert er rückblickend die Partie. «Nach dem Startdrittel lagen wir zwar noch mit 1:2 zurück, weil wir unsere guten Torchancen noch nicht verwerteten. Das änderte sich im Mitteldrittel, als wir mit 4:2 in Führung gingen. Generell agierten wir in allen drei Spielzonen gut.» Selbstkritisch bemerkt Nussbaumer: «Meine zwei, drei ersten Meisterschaftsspiele waren nicht die besten. Ich wusste, dass ich mehr bringen musste. Das gelang mir gegen Zug. Ich habe aber auch gute Mitspieler, die mir immer helfen.»

«Ich erwarte zwei harte Kampfspiele»

Trotz des aktuellen Hochs ist der noch junge Nussbaumer Realist und Profi genug, um vor den beiden kommenden Partien am Freitagabend in Langnau gegen die SCL Tigers sowie 24 Stunden später in Davos gegen Ajoie – gegen die beiden Tabellenletzten der vergangenen Saison – nicht abzuheben. Im Gegenteil, der 22-Jährige warnt: «Das gibt zwei harte Kampfspiele. In der Langnauer Ilfis-Halle ist es immer schwierig zu gewinnen. Wir müssen von der ersten Minute an bereit sein und dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Und Ajoie ist ohnehin wesentlich stärker als letztes Jahr. Sie haben in der laufenden Meisterschaft unter anderem Fribourg-Gottéron bezwungen und auch gegen Ambri und Bern gepunktet.»

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