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«Mit guten Trainings an Qualität arbeiten»

Trotz der beiden jüngsten Meisterschaftssiege komme die 25-tägige Olympia-Pause gerade zum richtigen Zeitpunkt, sagt Jan Alston, der General Manager des HCD.

Hansruedi
Camenisch
04.02.22 - 18:31 Uhr
Eishockey
HCD-GM Jan Alston zieht Zwischenbilanz.
HCD-GM Jan Alston zieht Zwischenbilanz.
Hansruedi Camenisch

DZ: Jan Alston, mit dem 4:3-Heimsieg gegen Bern am letzten Freitag ist der HCD in die Olympia-Pause gestiegen. Wie haben Sie dieses Spiel gesehen?

Jan Alston: Wir zeigten ein sehr, sehr gutes Startdrittel, der Umfang mit dem Puck war in allen Spielzonen ausgezeichnet. Im Mitteldrittel verflachte das Tempo etwas, und Bern spielte nun clever. Wir trafen ein paar schlechte Entscheidungen mit dem Puck; diese kosteten uns zwei Gegentore. Unsere ganze Mannschaft zeigte aber Charakter. Mit auffallender Leidenschaft spielte die Reihe mit Chris Egli, Yannick Frehner und Julian Schmutz. 

Einen Tag zuvor gewann der HCD bei den Rapperswil-Jona Lakers mit 3:0. Wie wichtig waren die beiden Siege vor der langen Pause?

Diese sechs Punkte sind natürlich sehr wichtig. In letzter Zeit spielten wir nicht so gut. Das wissen alle: Trainer, Spieler und Umfeld. Wir führten intern zahlreiche Gespräche, um aus der Baisse herauszufinden. Es war primär eine mentale Angelegenheit. Das soll keine Entschuldigung sein. Wir blicken nach vorne und wollen diesen Weg mit Vertrauen gehen.

Ausgerechnet nach den letzten beiden Siegen ruht nun die Meisterschaft ­wegen den Olympischen Spielen während 25 Tagen. Ist dieser Unterbruch für den HCD ein Fluch oder Segen?

Er kommt uns zupass. Die verletzten Valentin Nussbaumer und Thomas Wellinger sollten nach der Olympia-Pause wieder einsatzfähig sein. Auch andere Spieler können leichtere Blessuren auskurieren und natürlich alle mit Ausnahme unserer Olympia-Teilnehmer regenerieren. Anschliessend folgt in den letzten zehn Qualifikationsrunden ein harter Kampf um die direkten Playoff-Plätze. Wir sind auf Kurs, haben alles noch selber in der Hand und müssen uns auf unser Spiel konzentrieren.

Was macht der HCD während der langen Pause?

Seit dem Bern-Match haben die Spieler bis am kommenden Montag frei. Anschliessend werden wir im Training das Schwergewicht auf die Qualität legen, damit wir bei der Wiederaufnahme der Meisterschaft am 22. Februar mit dem Heimspiel gegen Genf-Servette bereit sind. Weiter bestreiten wir die Lai Trophy in Lenzerheide. Da spielen wir am 12. Februar gegen die ZSC Lions und am 17. Februar gegen den EV Zug.

Genügen zwei Testspiele während der 25-tägigen Pause?

Ja, wir hatten zuletzt ein hartes Programm mit acht Ernstkämpfen zwischen dem 11. und 28. Januar, also innert 17 Tagen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Spieler zunächst erholen können. Und wie schon gesagt: In unseren Trainings müssen wir arbeiten und nochmals arbeiten. Dabei setzen wir auf Qualität und Vertrauen. Das heisst auch, dass jeder Spieler auf dem Eis noch mehr Verantwortung übernehmen soll, nicht nur die Teamleader. Mit dem EV Zug als Schweizer Meister und den ZSC Lions als heissem Titelkandidaten haben wir zwei ausgezeichnete Gegner bei der Vorbereitung auf die weitere Meisterschaft.

Noch drei Personalfragen: Dominik Egli nimmt seine Ausstiegsklausel in seinem HCD-Vertrag, die ihm Ende Saison einen Wechsel nach Schweden erlaubt hätte, nicht wahr und bleibt in Davos.

Uns, das heisst die Mannschaft, den Trainerstaff, mich und den ganzen Club, freut es natürlich, dass sich Dominik Egli entschieden hat, seine Entwicklung weiterhin beim HCD voranzutreiben. Ich bin auch froh, dass nun seine Situation geklärt ist. So kann sich Egli total aufs Eishockey konzentrieren, ohne sich noch Gedanken um seine nahe Zukunft machen zu müssen.

Weshalb verlängerten Sie den Leihvertrag von Torhüter Robert Mayer mit den SCL Tigers, der eigentlich Ende Januar auslief, bis Ende Saison? Sie hätten Mayer als Absicherung bei allfälligen Torhüterverletzungen für den Rest der Saison zurückholen können.

Wir haben mit dem bald 19-jährigen Mathieu Croce einen höchst talentierten Torhüter in unseren Reihen. Bei Bedarf kann er ohne Bedenken in unserer ersten Mannschaft eingesetzt werden.

Für den damals verletzten Mathias Bromé verpflichteten Sie Anfang Dezember Kristian Pospisil. Der Slowake wurde letzte Saison mit Lukko Rauma finnischer Meister, und nun spielt er für sein Land an den Olympischen Spielen. Weshalb ist Pospisil beim HCD noch nicht besonders aufgefallen?

Pospisil kennt die Situation beim HCD. Er weiss, dass wir vier starke Ausländer haben und er die Nummer fünf ist, wenn die anderen gesund sind. In dieser Rolle will er dem HCD helfen. Seine Leistungen in der Meisterschaft waren in Ordnung, jedoch nicht überragend. Nicht von ungefähr wurde er für das slowakische Olympia-Team nominiert. Nachher muss er beim HCD um seinen Platz kämpfen und bereit sein, wenn seine Chance kommt.

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