Fehlerhaftes Davos kassiert in Zug eine Klatsche
Der HC Davos kann im Auswärtsspiel in Zug nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen und verliert deutlich mit 2:7.
Der HC Davos kann im Auswärtsspiel in Zug nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen und verliert deutlich mit 2:7.

Am Schluss ist es eine Klatsche, die der HC Davos am Freitagabend in Zug einfahren muss. 2:7 unterliegen die Bündner in einem Spiel, in dem sie schon früh in Rücklage gerieten. Das Resultat entsprach am Schluss zwar nicht ganz dem Gezeigten, der Zuger Sieg war dennoch verdient. Die Zentralschweizer waren effizienter im Abschluss, nutzten die Davoser Fehler gnadenlos aus und trafen gleich viermal im Powerplay. Der HCD hingegen zeigte zwar phasenweise gutes Eishockey, nahm aber viele unnötige Strafen und machte zu viele Fehler.
Der Start in die Partie gelang dem HCD dabei noch gut. Die Bündner kamen wacher aus der Kabine als die Zuger und spielten zügig nach vorne. Matej Stransky leistete sich in Überzahl aber ein unnötiges Beinstellen, das den Grundstein zum Zuger Erfolg legte. Marco Müller traf mit einem satten Schuss über die Schulter von Gilles Senn, der überraschend den Vorzug gegenüber Sandro Aeschlimann bekam. Die HCD-Coachingcrew schien bei diesem Treffer eine Torhüterbehinderung gesehen zu haben und nahm die Coaches Challenge. Doch diese war nicht erfolgreich, womit der HCD gleich noch einmal in Unterzahl antreten musste. Der an diesem Abend starke Müller legte in die Mitte, wo Fabrice Herzog die Scheibe ins Tor lenkte.
Zwei Metalltreffer
Der HCD bekundete danach Mühe, wieder zurück in die Partie zu finden. Die Zuger überrumpelten die Bündner immer wieder und konnten ihren Vorsprung auch dank Nachlässigkeiten in der HCD-Defensive erhöhen. Erst hatte Lukas Stoop vor dem Tor keine Kontrolle über Luca De Niscos Stock, und auch Senn machte nicht die beste Figur. Zwei Minuten später war es ein missglückter Pass von Stransky und der folgende Scheibenverlust von Sven Jung, der zum vierten Zuger Treffer durch Dario Allenspach führte. Nach diesem Tor sprach nicht mehr viel dafür, dass der HC Davos nochmals in die Partie zurückkehren würde. Die beiden Gegentreffer schienen die Davoser geschockt zu haben. Zug hätte gar die Möglichkeiten gehabt, noch höher in Führung zu gehen.
Erst gegen Ende des Mitteldrittels kam der HCD wieder vermehrt zu Chancen. Nachdem Julian Schmutz erst das leere Tor verfehlt hatte und Thomas Wellinger nur die Latte traf, lenkte Yannick Frehner in seinem 200. National-League-Spiel einen Schuss von ebendiesem Wellinger an Leonardo Genoni vorbei ins Tor (37.). Nach dem Anschlusstreffer verspürte der HCD viel Aufwind und übte mehr Druck auf die Zuger Verteidiger aus. Chris Egli hatte die beste Chance, um den HCD vor der Pause wieder in Reichweite zu bringen. Wie Wellinger zuvor traf aber auch er nur die Torumrandung.
Drei Punkte gegen Ajoie Pflicht
Im dritten Abschnitt dauerte es nicht einmal zwei Minuten, ehe der EV Zug die Davoser Hoffnungen auf eine grosse Wende im Keim erstickte. Herzog schloss einen Konter über Senteler und Zehnder ab und schenkte den Davosern den fünften Gegentreffer des Abends ein. In der 50. Minute machte der Ex-Davoser – von Gregory Hofmann schön lanciert – im Powerplay den Hattrick perfekt. Zuvor hatte Stransky für Davos nach einer schönen Kombination zwischenzeitlich verkürzen können. Mit einem weiteren Powerplay-Tor sorgte Hofmann kurz vor dem Ende für den Schlusspunkt in dieser Partie.
Der HCD hat nicht viel Zeit, um die schmerzhafte Niederlage zu verdauen. Gegen den Tabellenletzten Ajoie müssen heute Samstag drei Punkte her. Denn der direkte Konkurrent Lausanne liegt nach dem Sieg am Freitag in Biel nach Verlustpunkten gleichauf mit den Bündnern.
Telegramm:
Zug - Davos 7:2 (2:0, 2:1, 3:1)
7053 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Urban (AUT), Steenstra (CAN)/Gnemmi. - Tore: 11. Müller (Hofmann, Simion/Powerplaytor) 1:0. 13. Herzog (Müller, Hofmann/Powerplaytor) 2:0. 26. De Nisco (Allenspach, Schlumpf) 3:0. 29. Allenspach (Suri, Bachofner) 4:0. 37. Frehner (Wellinger, Dominik Egli) 4:1. 42. Herzog (Zehnder, Senteler) 5:1. 48. Stransky (Rasmussen, Bromé) 5:2. 50. Herzog (Hofmann, Müller/Powerplaytor) 6:2. 59. Hofmann (Djoos, Müller/Powerplaytor) 7:2. - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug, 7mal 2 Minuten gegen Davos. - PostFinance-Topskorer: Hansson; Bromé.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Schlumpf, Gross; Hansson, Wüthrich; Vogel; Simion, Müller, Hofmann; Klingberg, Lander, Bachofner; Zehnder, Senteler, Herzog; Suri, Allenspach, De Nisco.
Davos: Senn; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Stoop, Heinen; Stransky, Rasmussen, Bromé; Ambühl, Corvi, Chris Egli; Frehner, Prassl, Schmutz; Wieser, Canova, Knak.
Bemerkungen: Zug ohne Hollenstein, Martschini (beide verletzt), Kreis, Leuenberger, Stadler (alle krank) und Kovar (überzähliger Ausländer), Davos ohne Valentin Nussbaumer, Simic (beide verletzt) und Pospisil (überzähliger Ausländer).
Weitere Resultate:
Ajoie - Genève-Servette 4:3 (2:1, 0:1, 1:1, 1:0). Biel - Lausanne 2:3 (1:1, 0:1, 1:1).
Rangliste nach Punktekoeffizient:
Rangliste: 1. Zug 2,09/47/98 (174:111). 2. Fribourg-Gottéron 2,09/45/94 (156:111). 3. Rapperswil-Jona Lakers 1,85/46/85 (147:117). 4. ZSC Lions 1,81/47/85 (152:122). 5. Biel 1,76/46/81 (143:117). 6. Davos 1,64/47/77 (133:120). 7. Lausanne 1,61/46/74 (140:139). 8. Genève-Servette 1,55/47/73 (128:124). 9. Lugano 1,47/47/69 (144:141). 10. Bern 1,28/46/59 (125:130). 11. Ambri-Piotta 1,07/46/49 (111:138). 12. SCL Tigers 0,76/46/35 (123:183). 13. Ajoie 0,52/46/24 (85:208).
Lars Morger arbeitet seit 2022 als Redaktor Sport mit Schwerpunkt Eishockey für die Sportredaktion der «Südostschweiz»-Medienfamilie. Mehr Infos