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Vor Play-off-Final: Diese beiden Bündner kämpfen um den Titel

Tino Kessler mit Biel? Oder Robert Mayer mit Genf? Ein Bündner wird in den nächsten Tagen Schweizermeister. Wir blicken voraus - und stellen das Duo etwas genauer vor.

Roman
Michel
14.04.23 - 11:00 Uhr
Eishockey
Den Titel vor Augen: Tino Kessler gehört in Biel zu den besten Skorern.
Den Titel vor Augen: Tino Kessler gehört in Biel zu den besten Skorern.
Bild Alessandro della Valle / Keystone

Zuerst etwas Statistik: Servette ist Qualifikationssieger. Biel ist Zweiter. Wobei bloss das bessere Torverhältnis für Genf spricht. Von vier Direktduellen gingen deren drei an Servette. Wobei zwei Aufeinandertreffen noch im Frühherbst stattfanden. Insofern ist Tino Kessler kein Prophet, wenn er vor dem Play-off-Final sagt, er erwarte «eine sehr enge» Serie. 

Kessler ist Stürmer beim EHC Biel. Und Bündner. Im Oktober 2019 verliess er seinen Jugendklub Davos erst leihweise, später definitiv in Richtung Seeland. Beim HCD baute man nicht mehr auf den Flügelspieler. In Biel macht der 26-Jährige gerade seine beste Saison der Karriere: 26 Skorerpunkte in der Qualifikation, bisher sieben in den Play-offs. «Ja, so gut wie jetzt lief es bislang noch nie», sagt Kessler, der in den Play-offs neben Topskorer Toni Rajala und Jere Sallinen auflaufen darf. «Ich erhalte viel Eiszeit und ganz allgemein jene Wertschätzung, die ich mir wünsche», so Kessler. Dass die Bieler nach dem 4:0-Sieg im Halbfinal gegen die ZSC Lions eine längere Pause hinter sich haben, sieht er nicht als Nachteil. «Das spüren wir vielleicht in Spiel 1 im ersten Drittel, wenn überhaupt.»

Kessler geht davon aus, dass die Ausnahmekönner der beiden Teams die Finalserie entscheiden werden. «Sie haben starke Individualisten, die wir aus dem Spiel nehmen müssen. Gleichzeitig haben wir die Aufgabe, unsere Spieler in Position zu bringen.»

Mayer schweigt

Bloss gilt es dann, auch Robert Mayer noch zu bezwingen. Der Goalie, der in Haldenstein gross wurde, überzeugt in den Play-offs mit einer Fangquote von über 94,3 Prozent. Pro Partie kassiert er im Schnitt bloss 1,57 Gegentreffer. Im Halbfinal gewann der 33-Jährige gar das Goalieduell gegen Leonardo Genoni. 

Bemerkenswert: 2020 unterzeichnete Mayer einen Vierjahresvertrag beim HC Davos, war dort aber nach der ersten Saison und einem Zwist mit Trainer Christian Wohlwend nicht mehr erwünscht. Nun könnte er seinen ersten Schweizermeistertitel gewinnen, nachdem er mit Servette 2014 die Spengler-Cup-Trophäe holte. 

Reden will Robert Mayer vor dem Play-off-Final nicht. Der Bündner gibt während der heissen Phase der Meisterschaft keine Interviews. 

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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