Toptorschütze und Rekordhalter: das WM-Zwischenfazit der Bündner
Vier Bündner sind an der Eishockey-WM dabei. So viele wie nie in den vergangenen Jahren. So lief es Niederreiter und Co. in der ersten WM-Woche.
Vier Bündner sind an der Eishockey-WM dabei. So viele wie nie in den vergangenen Jahren. So lief es Niederreiter und Co. in der ersten WM-Woche.
Nino Niederreiter (4 Tore/0 Assists)
Der Stolz, dieses Team als Captain anzuführen, spürt man beim Churer in jeder Aktion auf dem Eis, in jedem Wort daneben. Eindrücklich, wie der NHL-Stürmer vor dem gegnerischen Tor seinen Vorzeige-Körper einsetzt und so für Unruhe sorgt. Und: Niederreiter ist mit vier Toren der Toptorschütze der Schweiz. Bloss 13 Schüsse brauchte er dafür. Nur der Tscheche Dominik Kubalik (6) hat in der ersten WM-Woche öfters getroffen. Spannend: Niederreiter macht die Tore aus allen Lagen. Per Ablenker gegen die Slowenen. Ins leere Tor gegen die Norweger. Mittels Direktabnahme gegen die Kasachen. Und zuletzt im schönen Zusammenspiel mit Ambühl gegen die Slowakei. Seine Tore wird die Schweiz auch in der zweiten Woche gebrauchen.
Enzo Corvi (0 Tore/1 Assist)
Der HCD-Stürmer hat einen unglaublichen Spielwitz. Ein sehr gutes Auge. Manchmal deutet der Churer seine Klasse an. Leider noch zu selten. Das Zusammenspiel mit seinem Jugendkumpel Niederreiter funktioniert noch nicht so gut wie 2018, als Corvi mit vier Toren und fünf Vorlagen eine sensationelle WM spielte. Auffallend ist seine Härte in den Zweikämpfen. Ging gegen die Slowaken keinem Duell aus dem Weg, obwohl seine Gegenspieler teils einen halben Kopf grösser und ein paar Kilo schwerer waren.
Andres Ambühl (0 Tore/1 Assist)
In Sachen Einsatz und Kampfwille macht ihm auch mit knapp 40 Jahren keiner was vor. Wahnsinn, was der HCD-Captain in diesem Alter auf diesem Niveau noch immer liefert. Und: Seine Erfahrung könnte in den kommenden K.o.-Duellen Gold wert sein. Was ihm bislang noch etwas fehlt: das Quäntchen Glück. Hatte in sämtlichen Spielen seine Möglichkeiten, wartet aber noch auf den ersten Treffer. Gegen die Slowaken legte er zweimal herrlich auf Niederreiter auf – einmal führte die Vorlage zum Tor.
Robert Mayer
Das Selbstvertrauen ist dem Meistergoalie von Servette richtig anzumerken. Strahlt eine bemerkenswerte Ruhe aus und zeigte zwei sehr solide Auftritte. War er gegen die Norweger noch kaum gefordert, fiel er gegen die Slowaken vor allem im ersten Abschnitt mit einigen Paraden auf. Und: Weil er seinen Kasten im vierten Spiel 25 Minuten rein hält, beschert er der Schweiz den neuen Gegentor-Rekord. Hält in beiden Spielen die Konzentration aufrecht, auch wenn er mal länger nicht wirklich gefordert ist. Nicht einfach für einen Goalie... Ob er im Viertelfinal den Vorzug vor Genoni erhält?
Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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