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SCB dank Spätentwickler zurück in der Serie

Dass Bern in der Viertelfinalserie gegen Zug der Ausgleich zum 2:2 gelungen ist, daran hat Thierry Bader einen grossen Anteil. Der 26-jährige Stürmer hat keinen einfachen Weg hinter sich.

Agentur
sda
24.03.24 - 01:08 Uhr
Eishockey
Berns Thierry Bader beschäftigt die Zuger Abwehr
Berns Thierry Bader beschäftigt die Zuger Abwehr
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Bern und Zug treffen zum 13. Mal in den Playoffs aufeinander, achtmal hiess der Sieger SCB. Dass sich die Berner ein neuntes Mal durchsetzen, dafür sprach nach zwei Niederlagen in Serie mit einem Torverhältnis von 2:10 wenig. Der EVZ schien gerade noch rechtzeitig den Rank gefunden zu haben, nachdem er vor den zwei Siegen zehn der vorangegangenen elf Partien verloren hatte.

In den Playoffs wird immer wieder die Aussage bemüht, dass man ein kurzes Gedächtnis haben muss. Dies beherzigten die Berner, die sich im Vergleich zum 1:6 am Donnerstag wie verwandelt präsentierten. Grossen Anteil am 3:2-Heimsieg hatte Thierry Bader, der die ersten beiden Tore seines Teams zum 2:0 (19.) vorbereitete. Es waren seine Assists drei und vier in dieser Serie, am Montag in Zug wird er wieder das Topskorer-Shirt tragen.

Ganz Profi sagte er dazu im Interview mit «Mysports»: «Das ist schön, hat für mich aber keine Bedeutung. Ich will einfach in den Halbfinal kommen.» Wie auch immer hat sich Bader beim SCB, für den er seine dritte Saison bestreitet, prächtig entwickelt. In der Qualifikation erzielte er in 46 Partien zehn Tore, obwohl er nur wenig Powerplay spielte. Damit traf er so oft wie noch nie in der Regular Season der National League.

Von Trainerlegende Jursinow profitiert

Sein Debüt in der höchsten Liga gab Bader am 14. Oktober 2016 für Kloten. Dass er diesen Schritt schaffen würde, hatte sich in jungen Jahren nicht unbedingt abgezeichnet. Er war lange klein, musste sich immer wieder anhören, dass er zu leicht und zu schwach sei. Noch heute ist er mit 80 kg bei einer Grösse von 1,87 m alles andere als ein Schwergewicht.

Dafür ist er läuferisch top und technisch äusserst versiert, was nicht von ungefähr kommt. Sein Vater Roger Bader, aktuell Nationaltrainer Österreichs, war bei Kloten während etwas mehr als drei Saisons (2001 bis 2004) Assistent der russischen Trainerlegende Wladimir Jursinow. Thierry Bader durfte nicht nur als kleiner Bub hie und da mit den Profis aufs Eis, er absolvierte auch später immer wieder Übungen von Jursinow. In Uzwil trainierte er manchmal vor der ersten Schulstunde zusammen mit dem heutigen NHL-Star Kevin Fiala.

2018 wechselte er zum HC Davos, wo damals mit Arno Del Curto eine weitere Trainerlegende amtete. Diesen Schritt bezeichnet Bader als wegweisend, obwohl er nur zwei Saisons bei den Bündnern bestritten hat. Nun ist er so gut wie noch nie. Am 8. Februar dieses Jahres erzielte er im Rahmen der Euro Hockey Tour gegen Finnland sein erstes Länderspiel-Tor. In der aktuellen Form ist er durchaus ein Kandidat für die WM im Mai in Prag und Ostrava.

Plan ist aufgegangen

Das ist aber noch Zukunftsmusik. Vorerst will Bader mit dem SCB weiter brillieren. Was war ausschlaggebend für die starke Reaktion am Samstag gegen den EVZ? «In Zug spielten wir zu kompliziert, unterliefen uns sehr viele Turnovers, gab es Fehler, die wir sonst nicht gemacht hatten. Wir wollten kompakter sein in der Defensivzone, das setzten wir mit der ganzen Energie der Fans super um.» Am Montag soll nun in Zug der nächste Schritt folgen, um die Zentralschweizer ein neuntes Mal in einer Playoff-Serie zu bezwingen.

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