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Ein Zürcher Misstritt und zwei spektakuläre Wendungen

Nebst der ersten Niederlage der ZSC Lions seit dem Trainerwechsel sorgen in den National-League-Spielen vom Freitag zwei spektakuläre Wendungen und drei Hattrick-Torschützen für Aufsehen.

Agentur
sda
06.01.23 - 23:07 Uhr
Eishockey

Die ZSC Lions kassierten beim 2:3 zuhause gegen Schlusslicht Ajoie im dritten Spiel unter ihrem neuen Coach Marc Crawford die erste Niederlage. Der Zürcher Misstritt hatte sich nicht abgezeichnet. 4:0, 6:3 und 4:2 gewannen die Lions die ersten drei Saisonduelle gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, dazu war dieser am Montag mit einem 1:8 in Zug abgefertigt worden. Doch die Jurassier holten bei ihrem Gastspiel in Zürich aus den wenigen Chancen das Maximum heraus und konnten im Tor auf einen starken Tim Wolf (44 Paraden) zählen. In einem ereignisreichen Schlussdrittel, in dem der ZSC einen 0:2-Rückstand wettmachte, erzielte Thibault Frossard knapp fünf Minuten vor Schluss im Powerplay das 3:2-Siegtor. Für Ajoie war es der dritte Sieg im fünften Spiel unter Interimstrainer und Sportchef Julien Vauclair.

Zwei Wenden mit zwei Hattrick-Torschützen

Spektakulär verliefen die Partien in Biel und Davos, wobei es den Seeländern gegen Aufsteiger Kloten gelang, einen 1:4-Rückstand aufzuholen und danach noch zu gewinnen. Das Bieler Siegtor zum 5:4 erzielte in der Verlängerung der Schwede Jesper Olofsson, der damit zum Hattrick-Torschütze avancierte.

Ebenfalls als dreifacher Torschütze auszeichnen konnte sich Roman Cervenka. Der Tscheche hatte am Dienstag beim 9:0-Kantersieg der Rapperswil-Jona Lakers gegen die SCL Tigers bereits mit einem Hattrick geglänzt, nun liess er in Davos seinen dritten auf Schweizer Eis folgen. Zum Sieg reichte es den Lakers im Bündnerland aber nicht, obschon sie bis zur 54. Minute 4:2 in Führung lagen. Michael Fora und Dennis Rasmussen retteten den HC Davos mit ihren Toren in die Verlängerung. Die Entscheidung zugunsten der Bündner fiel erst im Penaltyschiessen, wo Cervenka drei Mal anlief und dreimal vergab.

Ambühl im Rekordspiel der gefeierte Mann

Zum Matchwinner in Davos avancierte ausgerechnet Andres Ambühl. Der Kultstürmer, seit letztem Jahr WM-Rekordspieler, erreichte am Freitag mit seinem 1004. Meisterschaftsspiel im HCD-Dress den nächsten Meilenstein. Damit egalisierte der HCD-Captain den Rekord von Reto von Arx. Die Fankurve widmete ihrer Nummer 10 vor Spielbeginn dafür eine spezielle Choreografie. Ambühl bedankte sich auf seine Weise, schoss den Treffer zum 2:1 und erzielte im Penaltyschiessen das entscheidende Goal.

Ein Berner Sieg mit Seltenheitswert

Der SC Bern kam mit 3:0 zu einem seltenen Sieg in Lugano. Nach zuvor fünf Niederlagen verliessen die Berner zum ersten Mal seit dem 22. Februar 2020 (6:0) das Eis in der Resega nicht als Verlierer. Den Grundstein zu diesem Erfolgserlebnis mit Seltenheitswert legte die Mannschaft von Toni Söderholm mit einem Doppelschlag zu Spielmitte, in dem die Gäste dominant auftraten. Nationalverteidiger Ramon Untersander und der Schwede Oscar Lindberg stellten mit ihren Toren innerhalb von 70 Sekunden auf 2:0. Das 3:0 durch Topskorer Chris DiDomenico fiel ins leere Tor.

Ambris eklatante Auswärtsschwäche

Die Spiele am Spengler Cup in Davos fühlten sich für den HC Ambri-Piotta wegen der vielen Leventiner Fans an wie Heimspiele. Beflügelt davon rauschten die Biancoblu zum ersten Klubtitel seit 23 Jahren. Bei Auswärtspartien in der Meisterschaft bekundet das Team von Luca Cereda derzeit jedoch grösste Mühe. Vier Tage nach dem 2:4 in Bern mussten sich die Biancoblu mit 1:6 auch Fribourg-Gottéron geschlagen geben. Es war dies bereits die zehnte Niederlage aus den letzten elf Auswärtsspielen für Ambri, das um den Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze kämpft. Matchwinner für Gottéron war der Schwede Jacob de la Rose mit seinem ersten Hattrick auf Schweizer Eis - dem dritten an diesem Abend.

Powerplay-Könige aus Genf

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge fand Genève-Servette im Léman-Derby in die Erfolgsspur zurück. Das 4:2 zuhause gegen den Lausanne HC war für die Genfer bereits der fünfte Vollerfolg hintereinander gegen den Erzrivalen. Garant für einen erfolgreichen Abend war für die Grenats einmal mehr das Powerplay. Das 1:0 (18 Sekunden vor der ersten Pause) und das 3:1 (35.) durch Doppeltorschütze Josh Jooris gelang dem Heimteams jeweils mit einem Mann mehr. Für die Servettiens waren es die Powerplay-Tore Nummer 30 und 31 in dieser Saison - das ist Liga-Bestwert. Lausanne seinerseits konnte im Mitteldrittel nach einem Restausschluss gegen Genfs Valtteri Filppula eine fünfminütige Überzahlsituation nicht (zum 2:2) ausnutzen.

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