Der treffsichere, wuchtige Riese

Mit Matej Stransky hat der HCD im letzten Frühling – wie auch mit den weiteren neuen Ausländern Mathias Bromé und Dennis Rasmussen – «die Katze nicht im Sack gekauft». Stransky kam im letzten Sommer als tschechischer Meister (mit Trinec) nach Davos. Er war mit 33 Treffern der beste Torschütze in der Regular Season der Extraliga, buchte in den 16 Playoff-Spielen fünf Tore und zehn Assists, wurde zum Playoff-MVP (wertvollster Spieler) und von den Akteuren sämtlicher Clubs der Liga zum «Spieler des Jahres in Tschechien» gewählt, was ihm besonders viel bedeutet.

Bester Torschütze der National League

Stransky hielt beim HCD, was er aufgrund seiner Vorschusslorbeeren versprochen hatte. Mit 26 Treffern ist er nach der «Regular Season» gar der beste Torschütze der gesamten National League. Der 28-Jährige führt diese Rangliste vor dem Servette-Kanadier Daniel Winnick und dem Langnau-Schweden Jesper Olofsson an, die je 25 Mal trafen. «Ja, es war wichtig, dass ich unserem Team mit meinen Toren helfen konnte. Ich fühle mich auch wirklich gut. Möglich waren so viele Treffer, weil mich meine Mitspieler mich mit guten und genauen Pässen bedienten», sagt Stransky. Auffallend sind seine starken Werte in jüngster Zeit: Nur in zwei der letzten acht Partien gelang ihm kein persönlicher Torerfolg. Der Tscheche erzielte allein nach der Olympiapause insgesamt neun Treffer. «Zu Saisonbeginn traf ich noch nicht häufig, aber in den letzten Wochen wurde meine Ausbeute immer besser», stellt er fest und liefert gleich die Begründung: «Während langer Zeit schoss ich zu wenig oft aufs Tor. Nach den Olympischen Spielen sagte ich mir, dass ich das ändern muss. Es hat prompt gepasst. Mit jedem Treffer stieg natürlich mein Selbstvertrauen weiter. Und in einigen Szenen hatte ich auch das nötige Glück. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit meinen Toren dem Team helfen konnte.»

Stransky hat allerdings nicht nur sein «Visier am Stock» sehr gut eingestellt. Er ist sich für auch für aufopfernde Defensivarbeit nicht zu schade. Der wuchtige Angreifer wirft sich in gegnerische Schüsse und kommt regelmässig im Davoser Unterzahlspiel zum Einsatz, wenn es primär gilt, Tore zu verhindern. Auch in diesen Phasen offenbart der 1,93 Meter lange und 93 Kilogramm schwere Tscheche grosse Qualitäten.

Entscheidender 2:0-Heimsieg

Am Montagabend leitete Stransky mit seinem Führungstreffer den wichtigen 2:0-Heimsieg gegen Fribourg-Gottéron ein. Mit diesem Sieg sicherte sich der HCD die direkte Playoff-Qualifikation. «Es war ein grosses Spiel von uns», analysiert Stransky die Partie. «Jeder riss den anderen mit intensivem, aber diszipliniertem Kampf mit. Wir zogen unseren Spielplan 60 Minuten lang durch, waren hinten aufmerksam und kreierten Torchancen, ohne dem Gegner ins offene Messer zu laufen. Und wie immer konnten wir uns auf unseren hervorragenden Goalie Sandro Aeschlimann verlassen. Es war eine starke Mannschaftsleistung. Jetzt sind wir natürlich glücklich, dass wir mit Platz 5 die direkte Playoff-Qualifikation schafften.»

Das Gefühl, definitiv in den Playoffs zu sein, sei «grossartig. Wir sind glücklich, und ich hoffe, unsere HCD-Fans sind es auch. Die Top 6 am Ende der Regular Season waren schon zu Saisonbeginn unser erstes grosses Ziel», so Stransky. «Unser Weg in die Playoffs war nicht leicht. In den letzten Wochen wussten wir, dass wir es nur noch schaffen konnten, wenn wir fast alle ausstehenden Partien gewinnen würden. Wir bilden eine ausgezeichnete Gruppe hier beim HCD. Wir gehen miteinander durchs Feuer und puschen einander. Jeder kämpft für jeden.»

Stransky gegen seinen Olympia-Captain

Im Playoff-Viertelfinal trifft der HCD ab nächstem Freitag auf die Rapperswil-Jona Lakers. Ihr erstes Heimspiel bestreiten die Davoser am Sonntag, 27. März. Alle Playoff-Partien beginnen um 20 Uhr. «Mit den Playoffs folgt nun der schönste Teil der Saison», bemerkt Stransky. Wir freuen uns darauf. ‹Rappi› stellt eine starke Mannschaft. Wir werden uns diese und nächste Woche mit entsprechenden Trainings und Video-Studium sehr gut auf den Gegner vorbereiten.» Rapperswil-Jona Lakers gegen den HCD wird auch zum speziellen Duell zweier Tschechen auf höchstem Niveau: National-League-Topskorer Roman Cervenka (52 Punkte) gegen Stransky, den besten Torschützen der Liga. Gemeinsam spielten die Beiden übrigens unlängst an den Olympischen Spielen in Peking. In China führte ­Cervenka Tschechiens Eishockeyteam als Captain an.