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Bichsel von den Dallas Stars als Nummer 18 gezogen

Lian Bichsel wird im NHL-Draft in Montreal wie erwartet in der ersten Runde gezogen. Die Dallas Stars wählen den 18-Jährigen als Nummer 18.

Agentur
sda
08.07.22 - 08:53 Uhr
Eishockey
Lian Bichsel präsentiert sich im Dress der Dallas Stars
Lian Bichsel präsentiert sich im Dress der Dallas Stars
KEYSTONE/AP/Ryan Remiorz

Lian Bichsel ist erst der dritte Schweizer Verteidiger, der in der ersten Runde berücksichtigt wurde. Zuvor war diese Ehre Mirco Müller (2013 ebenfalls als Nummer 18) und Luca Sbisa (2008 als Nummer 19) vorbehalten gewesen.

Insgesamt ist Bichsel der zehnte Schweizer Erstrunden-Draft, der erste seit 2017, als Nico Hischier als Nummer 1 berücksichtigt worden ist. Die Freude bei Bichsel ist riesig. «Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl», sagt der Teenager. «Ich bin ein bisschen überrascht, nach Dallas zu gehen, aber ich bin stolz darauf, ein Spieler von Dallas zu sein.»

Ob Bichsel schon in der nächsten Saison in Nordamerika spielt, wird sich zeigen. Die Stars gewannen 1999 zum bisher einzigen Mal den Stanley Cup. 2000 und 2020 erreichten sie den Final. In der vergangenen Spielzeit bedeuteten die Achtelfinals Endstation. Zu den Topstars von Dallas gehört Tyler Seguin, der in der Lockout-Saison 2012/13 29 Partien für Biel bestritten hat. Zu erwähnen ist auch Joe Pavelski. Der 37-jährige Stürmer erzielte in bisher 1336 Spielen in der besten Liga der Welt 485 Tore und 564 Assists.

Wechsel nach Schweden als Glücksfall

Der 1,96 m grosse und 102 kg schwere Bichsel debütierte am 15. Dezember 2020 im Alter von 16 Jahren mit dem EHC Biel in der National League. In der damaligen Saison stand er viermal im Aufgebot der ersten Mannschaft der Seeländer. Das war ihm zu wenig. Deshalb entschied er sich, etwas Neues zu suchen. Letztendlich schloss er sich dem schwedischen Verein Leksand an, obwohl auch eine Juniorenliga in Nordamerika eine Option gewesen wäre.

Der Entscheid entpuppte sich als goldrichtig. Bichsel erkämpfte sich einen Platz in der ersten Mannschaft von Leksand und wurde 29 Mal in der höchsten schwedischen Liga eingesetzt. Medien verglichen ihn gar mit dem NHL-Topstar Victor Hedman. Der eine grosse Gelassenheit ausstrahlende Bichsel ist jedoch keiner, der die Bodenhaftung verliert. Er ist sich bewusst, dass der grosse Teil der Arbeit noch folgt. Mit seinem physischen Spiel bringt er jedoch schon viel mit, um in der NHL zu bestehen.

Von 2008 bis 2017 wählten die Verantwortlichen der NHL-Franchisen nicht weniger als siebenmal einen Schweizer in der ersten Runde. Seither wurde nur noch Janis Moser im vergangenen Jahr als Nummer 60 in den Top 100 gezogen. 2020 ging die Schweiz zum ersten Mal nach 2009 im NHL-Draft leer aus.

Slowake Slafkovsky als Nummer 1 gezogen

In Montreal von den Canadiens als Nummer 1 gewählt wurde der Slowake Juraj Slafkovsky, der im Februar an den Olympischen Spielen in Peking dank sieben Toren in sieben Spielen zum MVP gekürt worden war. Dahinter folgte mit Verteidiger Simon Nemec (New Jersey Devils) ein weiterer Slowake. Insgesamt wurden 16 Europäer in der ersten Runde berücksichtigt, also genau die Hälfte. Der Kanadier Shane Wright, den viele Experten als Top-Draft gesehen hatten, wurde erst als Nummer 4 von den Seattle Kraken gezogen.

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