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Ajoie wieder Meister in Swiss League - Mit Bündner Unterstützung

Der HC Ajoie steigt zum dritten Mal in die höchste Spielklasse im Schweizer Eishockey auf. Die Jurassier, bei denen auch der Bündner Marc Camichel spielt, gewinnen gegen Kloten 5:4 nach Verlängerung.

Südostschweiz
28.04.21 - 22:50 Uhr
Eishockey

Ajoie zerschlägt die Aufstiegsambitionen des favorisierten EHC Kloten mit dem dritten Heimsieg in der Finalserie. Meister der Swiss League war es bereits vor fünf Jahren, verzichtete damals aber wegen der fehlenden Infrastruktur auf die Ligaqualifikation. Diesmal fällt diese wegen der Corona-Pandemie aus, der Meister steigt direkt auf.

Der Bündner in Diensten von Ajoie

Mit Marc Camichel ist auch ein Bündner am Aufstieg beteiligt. Der 21-jährige Stürmer kam auf diese Saison hin zum HC Ajoie. Zuvor spielte er bei den Junioren des HC Lugano und dem Ligakonkurrenten den Ticino Rockets. Seine Jugendjahre absolvierte der aus S-chanf Stammende beim EHC St. Moritz. Für Camichel ist es der bisher grösste Erfolg. Zwar trug er in den Play-offs nicht mit Skorerpunkten zum Erfolg des Teams bei. Trainer Gary Shehan setzte aber in der ganzen Phase der Play-offs auf den Engadiner. Camichel kam jeweils in der dritten Sturmlinie zum Einsatz.

Spektakelspiel zum Abschluss

Die Entscheidung in der neuen Arena in Pruntrut fällt erst in der Verlängerung. Nach 71:17 Minuten ist es der Routinier Matthias Joggi, der Ajoie aus einem Getümmel heraus ins Glück schiesst. Den Klotenern, die den Aufstieg vehementer anstrebten, und in der Verlängerung die besseren Chancen haben, bleibt nur der Frust.

Dabei starteten sie besser in die Schicksalspartie. Nachdem es in den ersten beiden Auswärtsspielen des Finals nicht einmal reüssiert hatte (0:5 und 0:4), brauchte es diesmal nur 77 Sekunden, um Ajoies Goalie Tim Wolf erstmals zu bezwingen. Verteidiger Nicholas Steiner brach den Bann und leitete ein wildes Spiel ein, dessen Momentum munter hin und her wechselte. Es war der Abend der Doppelschläge.

Noch im Startdrittel wendeten Thibault Frossard und der PostFinance-Topskorer Philip-Michaël Devos das Blatt ein erstes Mal. Im mittleren Abschnitt entglitt den Jurassiern das Heft aber vorübergehend komplett. Andri Spiller im Powerplay, Niki Altorfer und Robin Figren brachten die Klotener 4:2 bis zur 29. Minute in Führung. Die erstmalige Zweitore-Führung bewerkstelligte der Schwede mit einem Penalty, nachdem die Gäste eine doppelte Unterzahl überstanden und der erste zurückkehrende Klotener Dario Meyer alleine aufs Tor von Wolf ziehen und nur regelwidrig gestoppt werden konnte.

Es hätte der entscheidende Knacks im Spiel von Ajoie sein können, doch auch die nervösen Klotener brachten keine Ruhe ins Spiel. Devos, wer sonst, nützte die nächste Strafe zum Anschluss und sein Sturmpartner Jonathan Hazen glich bereits in der 33. Minute wieder aus. Erst danach besannen sich die beiden Teams wieder auf die bewährte Regel «safety first». (sda/krr)

Die letzten Sekunden des Spiels

Ajoie - Kloten 5:4 (2:1, 2:3, 0:0, 1:0) n.V.

50 Zuschauer. - SR Müller/Dipietro, Huguet/Wermeille. - Tore: 2. Steiner (Marchon) 0:1. 9. Frossard (Frei, Birbaum) 1:1. 10. Devos (Hazen, Schmutz) 2:1. 22. Spiller (Meyer, Kindschi/Ausschluss Frei) 2:2. 24. Altorfer (Faille) 2:3. 29. Figren (Ausschluss Ganz!) 2:4 (Penalty). 30. Devos (Rouiller, Hazen/Ausschluss Kellenberger) 3:4. 33. Hazen (Hauert, Devos) 4:4. 72. (71:17) Joggi 5:4. - Strafen: je 4mal 2 Minuten.

Ajoie: Wolf; Rouiller, Pouilly; Birbaum, Hauert; Aebischer, Eigenmann; Hazen, Devos, Schmutz; Frei, Frossard, Huber; Camichel, Mäder, Joggi; Muller, Macquat, Schnegg; Roberts.

Kloten: Nyffeler; Back, Kindschi; Gian Janett, Ganz; Gähler, Bartholet; Ganz, Steiner; Knellwolf, Kellenberger, Marchon; Spiller, Meyer, Altorfer; Figren, Faille, Forget; Simek, Füglister, Obrist; Leone.

Bemerkungen: Ajoie ohne Casserini (verletzt), Kloten ohne Brace (überzähliger Ausländer). - Timeout Ajoie (24.).

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