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Lindgren spielt ab sofort nicht mehr für den HCD

Erdbeben beim HCD: Perttu Lindgren läuft per sofort nicht mehr für die Bündner auf. Der Grund sind die ungenügenden Leistungen des Finnen in den vergangenen Spielen.

Roman
Michel
06.01.21 - 15:05 Uhr
Eishockey
Uninspiriert: Perttu Lindgren spielte diese Saison bisher weit hinter seinen Möglichkeiten.
Uninspiriert: Perttu Lindgren spielte diese Saison bisher weit hinter seinen Möglichkeiten.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Eigentlich läuft sein Vertrag noch bis im Sommer. Doch nun ist früher Schluss. Perttu Lindgren kommt ab sofort nicht mehr für die erste Mannschaft des HC Davos zum Einsatz. Darauf haben sich Klub und Spieler geeinigt. Der Grund: Lindgrens Auftritte in seinen 21 Einsätzen in dieser Saison. Der 33-jährige Finne ist seit dem Beginn im Herbst ein Schatten seiner selbst, ein Fremdkörper in der Mannschaft. Oft wirkt er gehemmt. Auch die verschiedenen Massnahmen der sportlichen Führung griffen nicht. Lindgren spielte immer wieder mit anderen Sturmpartnern, lief phasenweise auch als Flügel und nicht in seiner gewohnten Position als Center auf. Und er erhielt im Schnitt über 18 Minuten Eiszeit – die Nummer 3 bei den HCD-Stürmern hinter Andres Ambühl und Fabrice Herzog. Das Resultat war meist ernüchternd.

«Er ist nicht mehr der Lindgren der letzten Saison», sagt Sportchef Raeto Raffainer. «In dieser Verfassung kann er uns nicht weiterhelfen.» Zudem fehle das Vertrauen und der Glaube für eine weitere Zusammenarbeit. Auch Lindgren äusserte den Wunsch nach einer Neuausrichtung.

Am Dienstag, beim Auswärtssieg in Zug, fehlte der Finne im Aufgebot des HCD. Offiziell wurde er krank gemeldet. Fakt ist aber: Bereits am Montag fiel der Entscheid, dass Lindgren per sofort nicht mehr für die Bündner auflaufen würde. Das Team wurde am Dienstag informiert. Lindgren wird ab sofort nicht mehr mit der ersten Mannschaft trainieren, sich aber vorläufig beim HCD fit halten können.

Raffainer sucht zusammen mit Lindgrens Agenten nach einer Lösung für die sportliche Zukunft. Ein Klub aus der deutschen DEL soll bereits sein Interesse angekündigt haben. Gleichzeitig schaut sich Raffainer nach einem Ersatz für Lindgren um. Es ist kein Geheimnis, dass der Offensivmann beim HCD einer der bestbezahlten Spieler ist und durch seinen Abgang neue, gerade in der aktuellen Situation dringend benötigte finanzielle Mittel frei würden.

Lindgren war 2013 aus der KHL nach Davos gestossen. Er ist damit der dienstälteste Ausländer in der National League. Seine beste Saison hatte der zweifache finnische Internationale im Winter 2015/16, als er in 59 Ligapartien sagenhafte 72 Skorerpunkte realisierte und zum MVP der Liga ausgezeichnet wurde. Eine schwere Hüftverletzung brachte die Karriere danach ins Stocken und zwang Lindgren zu einem chirurgischen Eingriff, welcher allerdings nicht planmässig verheilte und ihn rund eineinhalb Jahre ausser Gefecht setzte. Erst in der vergangenen Saison kam er wieder auf Touren, war mitverantwortlich für den Wiederaufschwung des HCD. Nun ist die Liaison zu Ende.

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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