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Davos gewinnt Torfestival in Genf

Was für ein Spektakel: Der HCD holt sich gegen Servette dank einem 6:5 die drei Punkte - braucht dafür aber Nerven. Mattias Tedenby und Otso Rantakari treffen doppelt.

Roman
Michel
06.10.19 - 08:22 Uhr
Eishockey
Die Davoser konnten gleich mehrere Male jubeln.
Die Davoser konnten gleich mehrere Male jubeln.
KEYSTONE

Das Spiel:

In Langnau warteten die Zuschauer am Dienstag 60 Minuten auf einen Treffer. In Genf geht es von Beginn an zur Sache. Vier Mal ertönt ersten Drittel die Torsirene, drei Treffer fallen innerhalb gerade einmal 133 Sekunden. Der HCD spielt offensiv schwungvoll, lässt hinten aber die nötige Cleverness vermissen. Auch als die Bündner im Mittelabschnitt zum dritten Mal vorlegen, hält die Führung nur wenige Augenblicke. Auf das 4:3 aus Davoser Sicht kann Servette dann nicht mehr reagieren, weil die Bündner im Powerplay gnadenlos zuschlagen und hinten mittlerweile einiges robuster stehen. Das Spiel der offenen Tore ist aber auch nach dem zwischenzeitlichen 6:3 nicht vorbei. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit gelingt dem Heimteam das 5:6. «Les Vernets» steht Kopf. Den Zuschauern gefällts. Den Trainer wohl weniger. Christian Wohlwend wird die lange Heimreise trotzdem zufrieden antreten. Das 6:5 ist gleichbedeutend mit dem dritten Sieg der Davoser in Serie.

Die Tore:

6. Minute, 0:1: Mattias Tedenby schleicht sich im Rücken der Genfer Verteidiger vors Tor, wo er von Samuel Guerra freigespielt wird. Der Schwede trifft im fünften Spiel zum dritten Mal.

13. Minute, 1:1: Eine Sekunde vor dem Ablauf einer Strafe gegen HCD-Verteidiger Otso Rantakari gleicht Roger Karrer für Servette aus. Im Slot lenkt er eine Hereingabe von Tim Bozon entscheidend ab.

14. Minute, 1:2: Aaron Palushaj erkämpft sich die Scheibe mit viel Einsatz hinter dem gegnerischen Tor, passt zur Mitte, wo erneut Tedenby genau richtig steht.

15. Minute, 2:2: Kein Davoser fühlt sich im Slot für Roger Karrer zuständig. Der erneute Ausgleich - 33 Sekunden nach der zweiten HCD-Führung.

30. Minute, 2:3: Lukas Stoop zieht an der blauen Linie ab. Tedenby nimmt Servette-Goalie Mayer die Sicht.

33. Minute, 3:3: Wieder eine schnelle Antwort des Heimteams. Karrer trifft aus spitzem Winkel per Direktabnahme.

36. Minute, 3:4: Zum vierten Mal legt der HCD in dieser Partie vor. Und wieder trifft ein Verteidiger: Sven Jungs Schuss aus der Distanz rutscht Mayer über den Beinschoner.

42. Minute, 3:5: In doppelter Überzahl haben die Gäste Chance um Chance. Schliesslich trifft Rantakari von der blauen Linie.

43. Minute, 3:6: Die zweite Strafe gegen die Genfer läuft noch immer, als der HCD erneut zuschlägt. Und wieder ist es Rantakari, der aus der Distanz erfolgreich ist.

46. Minute, 4:6: Was Davos kann, kann auch Servette: Deniss Smirnovs trifft im Powerplay.

59- Minute, 5:6: Ohne Torhüter stürmt Servette an, im Durcheinander vor dem Davoser Tor trifft Eric Fehr.

Der HCD-Mann:

Er ist schnell. Wendig. Und abschlussstark. Mattias Tedenby schiesst gegen Servette seine Saisontore 3 und 4. Und: Auch beim 3:2 und dem 6:2  hat Tedenby seinen Anteil: Vor dem Tor nimmt er Goalie Mayer beides Mal die Sicht. Endlich mal wieder ein ausländischer Stürmer in Davos, der für Torgefahr sorgt.

Genau hingesehen:

Die Verteidiger sind in Torlaune. 11 Tore fallen in Genf, sieben Mal treffen Defensiv-Spezialisten. Otso Rantakari und Servettes Roger Karrer sind gar doppelt erfolgreich. Für Karrer sind es im 141. Spiel in der National League seine ersten beiden Treffer überhaupt.

Der HCD-Fahrplan:

Drei Siege in Folge - das gelang dem HCD in der vergangenen Saison nur einmal. Den Bündnern steht nun die letzte «ruhige» Woche bevor. Erst am Samstag (Bern) steht der nächste Ernstkampf auf dem Programm.

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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