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Kloten will und muss besser abschneiden

Der EHC Kloten will sich nach einem enttäuschenden ersten Jahr in der Swiss League rehabilitieren. Einen weiteren Anlauf zur Rückkehr ins Oberhaus unternimmt der EHC Olten.

Agentur
sda
13.09.19 - 04:01 Uhr
Eishockey
Headcoach Per Hanberg hat jetzt in Kloten die Fäden in de Hand
Headcoach Per Hanberg hat jetzt in Kloten die Fäden in de Hand
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Kloten kam in der Qualifikation nicht über den 5. Platz hinaus, im Viertelfinal gegen den späteren Meister Langenthal schaute bloss ein Sieg heraus. Damit blieben die Zürcher Unterländer weit unter den eigenen Ansprüchen. Dass diesmal alles besser wird, dafür soll der neue Trainer Per Hanberg sorgen. Der 52-jährige Schwede führte zuletzt Langenthal zum Meistertitel in der Swiss League.

Kloten gehört auf dem Papier zu den Topteams der Liga. Im Angriff steht Hanberg neben dem Schweden Robin Figren (von Jönköping) und dem Kanadier Eric Faille (Banska Bystrica) mit dem eingebürgerten Kanadier Dominic Forget quasi ein dritter Ausländer zur Verfügung. Forget spielte schon von 2006 bis 2018 in der zweithöchsten Schweizer Liga und bewies mit 415 Toren und 538 Assists in 669 Partien für Visp und La Chaux-de-Fonds seine Skorerqualitäten. Er ist allerdings bereits 38 Jahre alt. Mit Dominic Nyffeler, dem Bruder von Lakers-Goalie Melvin Nyffeler, wurde ein solider Torhüter verpflichtet.

An der Unterstützung fehlt es Kloten nicht. Trotz des schwachen Abschneidens kamen in der letzten Qualifikation durchschnittlich 4432 Zuschauer zu den Heimspielen. Auch finanziell steht der Traditionsverein (wieder) auf soliden Beinen. Nach dem Abgang von Präsident Hans-Ulrich Lehmann, der den Verein 2016 in arger Schieflage übernommen hatte, ist der fünffache Schweizer Meister nun durch eine Gruppe von «Kloten-Freunden» bestehend aus diversen Firmen und Privatpersonen aus der Region abgesichert. Die Basis für einen baldigen Wiederaufstieg ist also gelegt, es muss jedoch alles zusammenstimmen, dass es schon in dieser Saison klappt.

Olten mit tieferem Budget

In Olten ist die Sehnsucht nach der National League gross. 2015 und 2018 standen die Solothurner gegen die späteren Aufsteiger SCL Tigers (3:4) und Rapperswil-Jona Lakers (1:4) im Final, vor einem Jahr bedeutete der Halbfinal gegen Langenthal (2:4) Endstation. Allerdings ist es schwierig, in der Swiss League ein Topteam zu unterhalten, was der ambitionierte Klub zu spüren bekam. Die EHC Olten AG schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Verlust von 400'000 Franken ab, der nur dank grosszügigen Verwaltungsräten und Partnern nicht deutlich höher ausfiel. Präsident Marc Thommen gab zu, dass es ohne diese Unterstützung den Verein in der heutigen Form nicht mehr geben würde.

Als Folge davon wurde das Budget für die erste Mannschaft um 500'000 Franken gekürzt. Dennoch verfügt Olten über ein Team, das ganz vorne mitspielen kann. Die Verteidigung wurde mit dem 34-jährigen Philippe Rytz von Langenthal verstärkt, der über die Erfahrung von 547 Partien in der höchsten Liga verfügt. Für die Center-Position holte der EHCO den Kanadier Dion Knelsen, der 2018 einen grossen Anteil am Aufstieg der Rapperswil-Jona Lakers hatte. An der Bande steht neu der Schwede Fredrik Söderström, der vor einem Jahr die norwegische Equipe Storhamar zum Meistertitel geführt hat.

Substanzverlust bei Langenthal

Ein Fragezeichen steht hinter Champion Langenthal. Die Oberaargauer haben einen grossen Substanzverlust zu verkraften. Insofern war und ist der neue Sportchef Kevin Schläpfer gefordert. Die Nachfolge von Hanberg übernahm der langjährige Langenthaler Spieler Jeff Campbell, der in der vergangenen Spielzeit wegen einer Verletzung Erfahrungen als Assistent gesammelt hat. Ob die Saison erfolgreich wird, hängt wohl davon ab, wie die neuen nordamerikanischen Ausländer Joey Benik und Andrew Clark einschlagen.

Erneut vorne zu erwarten ist Qualifikationssieger La Chaux-de-Fonds. Die Neuenburger sind nicht schwächer einzustufen als in der vergangenen Spielzeit. Allerdings haben sie Trainer Serge Pelletier trotz des ersten Finaleinzuges seit 2009 durch Mikael Kvarnstörm ersetzt. Es muss sich erst noch zeigen, ob das kein Fehler war. Visp profitiert von einem neuen Stadion und will einen Schritt vorwärts machen. Nach dem Aufstieg von Sierre umfasst die Swiss League wieder zwölf Teams. Ausserdem kann es erstmals seit 2005 einen sportlichen Absteiger geben.

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