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Schweiz will sich nicht wieder überraschen lassen

An der Eishockey-WM in Bratislava trifft die Schweiz am Dienstagabend auf Österreich. Es winkt der dritte Sieg im dritten Spiel.

Agentur
sda
14.05.19 - 04:00 Uhr
Eishockey
Andrighettos unrühmlicher Abgang gegen Österreich vor einem Jahr in Kopenhagen: vorzeitige Dusche nach einer Matchstrafe, anschliessend setzte es auch noch eine Spielsperre ab
Andrighettos unrühmlicher Abgang gegen Österreich vor einem Jahr in Kopenhagen: vorzeitige Dusche nach einer Matchstrafe, anschliessend setzte es auch noch eine Spielsperre ab
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Aber aufgepasst: Zuletzt tat sich die Schweiz an Weltmeisterschaften mit den Österreichern furchtbar schwer. Vor vier Jahren in Prag resultierte im Eröffnungsspiel eine 3:4-Niederlage nach Penaltyschiessen. Und vor einem Jahr in Kopenhagen verspielten die Schweizer eine 2:0-Führung und siegten erst in der Verlängerung (3:2).

Eine Hauptrolle spielte damals Sven Andrighetto. Seine Matchstrafe verhalf den Österreichern im zweiten Abschnitt zum ersten Tor und zurück ins Spiel. Andrighetto wird am Dienstag gegen Österreich erstmals an dieser WM für die Schweiz spielen. Er traf am Sonntag in Bratislava ein, trainierte nun zweimal mit dem Team, weiss aber noch nicht, mit welchen Stürmern er zusammen auflaufen wird.

«Ich freue mich auf dieses Spiel», so Andrighetto. «Für mich war immer klar, dass ich sofort nach dem Ausscheiden aus den Playoffs an die WM will. Ich will immer jede Weltmeisterschaft spielen, wenn es irgendwie geht. Da gibt es keine Ausreden.» Andrighetto geht nicht davon aus, dass er Probleme mit dem Rhythmus haben wird, da er zuletzt bei Colorado Avalanche meist nur auf der Tribüne sass. Der Zürcher sieht es positiv: «Ich bin auf jeden Fall frisch!»

Gegen Zwerger und Co.

Im österreichischen Team figurieren acht Akteure aus Schweizer Ligen im erweiterten Kader. Teamchef ist mit Roger Bader ein Schweizer, der in Kloten wohnt. Bader freut sich, dass Österreich vor einem Jahr als erster Aufsteiger seit zehn Jahren den Klassenerhalt in der A-Gruppe geschafft hat, weiss aber, dass «Österreich im Vergleich mit der Schweiz 20 Jahre hinterher hinkt».

1995 in Schweden verwies Österreich die Schweiz in die WM-B-Gruppe. Damals befanden sich Österreich und die Schweiz auf Augenhöhe. Mit dem Wechsel von Ralph Krueger von der VEU Feldkirch (damals Meistercupsieger) zur Schweizer Nationalmannschaft zog die Schweiz dem Austria-Team auf und davon. Roger Bader: «Seit drei Jahren läuft es auch in Österreich wieder in die richtige Richtung. Aber die Frage, wer im Spiel Schweiz - Österreich der Favorit ist, stellt sich nicht.»

Die Schweiz unterstützt mit der «Grenzgänger-Regelung» Österreichs Aufholjagd. Vorarlberger zieht es schon im jüngsten Alter in die Schweiz, weil die Ausbildung in der Schweiz besser ist, das Niveau der Juniorenligen höher - und im besten Fall winkt später als Grenzgänger eine Profikarriere.

Diesen Weg oder ähnliche Wege gingen aus dem österreichischen WM-Team Dominic Zwerger, Fabio Hofer (beide derzeit bei Ambri-Piotta), Benjamin Baumgartner (Davos) und Patrick Obrist (Kloten). Der erst 18-jährige Verteidiger Julian Payr (Davos) überstand den letzten Kaderschnitt für die WM in Bratislava (noch) nicht. Und mit Peter Schneider stürmt heute einer gegen die Schweiz, der nächste Saison ebenfalls als Grenzgänger in der National League (beim EHC Biel) spielen wird.

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