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LHC: Positive Zeichen trotz deutlichem Scheitern

Dem Lausanne HC wurden beim 1:4 im Playoff-Halbfinal gegen den EV Zug die Grenzen aufgezeigt. Insgesamt aber können die Waadtländer mit der Saison zufrieden sein.

Agentur
sda
06.04.19 - 06:00 Uhr
Eishockey
Der Frust bei den Spielern von Lausanne ist gross nach dem klaren Scheitern im Halbfinal
Der Frust bei den Spielern von Lausanne ist gross nach dem klaren Scheitern im Halbfinal
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Lausanne hat in den letzten zwei Jahren einiges in Spieler investiert. Die Strategie sieht vor, der beste Klub in Europa zu werden. Diesbezüglich gelang dem LHC ein Schritt vorwärts, schaffte er doch zum ersten Mal in der höchsten Spielklasse den Einzug in den Halbfinal. In der Regular Season waren nur Bern und Zug besser. «Vieles war positiv», sagte Captain Etienne Froidevaux. «Der 3. Platz in der Qualifikation bringt uns jedoch nicht viel. Das ist ein gutes Zeichen für die Organisation und die Fans. Aber wir sind sicher nicht zufrieden damit. Wir wollen mehr.»

Diesmal aber traf Lausanne im Halbfinal auf eine Mannschaft, die äusserst beeindruckend spielte. «Zug hat extrem solid gespielt. Das müssen wir zugeben», gab sich Froidevaux als fairer Verlierer. «Wir dagegen machten viele Sachen nicht konsequent genug während 60 Minuten. Dann folgt in den Playoffs rasch die Quittung.» Topskorer Joël Vermin äusserte sich in die gleiche Richtung: «Wir machten es ihnen zu einfach. Es fehlte überall etwas: im Power- und Boxplay, bei fünf gegen fünf. Kumuliert ergab das eine grosse Differenz.» Der Unterschied sei allerdings nicht so gross, wie es den Anschein mache. «Es haperte einfach an der Ausführung.»

Das hatte auch mit der fehlenden Frische zu tun. Während sich Lausanne im Viertelfinal gegen die SCL Tigers erst im siebenten Spiel durchgesetzt hatte, war den Zugern gegen Lugano in vier Spielen ein «Sweep» gelungen. Ausserdem verteilte EVZ-Trainer Dan Tangnes die Eiszeit besser als dessen Antipode Ville Peltonen, der seine erste Saison als Headcoach bestritt und selber noch einiges lernen musste.

Fehlende Konstanz als Mangel

Die geringere Energie war für Froidevaux denn auch ein Faktor für das klare Verdikt. Beim 2:5 im entscheidenden Spiel am Donnerstag «schenkte» Lausanne den Zugern die ersten drei Tore mit kapitalen Fehlern, die auf Konzentrationsmängel zurückzuführen sind. «Der Wille war immer da, die Serie zu kehren. Du darfst aber nicht Sachen forcieren, musst versuchen, hinten heraus einfach zu spielen, ohne Risiko», erklärte Froidevaux. «Fehler passieren, auch Zug macht welche. Sie hatten aber immer wieder jemanden, der half, diese auszubügeln.»

Steigerungspotenzial sieht Froidevaux auch bezüglich der Konstanz. In der Qualifikation setzte es einmal gar sechs Niederlagen in Folge ab, kurz darauf siegte der LHC achtmal hintereinander. Im Viertelfinal musste Lausanne die Tigers nach einer 3:1-Führung noch ausgleichen lassen. Die Konstanz sei eines der grössten Probleme gewesen, sagte Froidevaux. «Andererseits zeigten wir immer wieder Charakter. Wenn es nicht lief, rauften wir uns wieder zusammen, standen näher zusammen und arbeiteten noch härter.» Dass im Halbfinal keine Reaktion gelang, führte er auf den starken Gegner und die Energie zurück.

Froidevaux sieht das deutliche Scheitern aber auch als Chance, lernt man ja bekanntlich mehr aus negativen Erlebnissen. «Ab und zu geht es nur auf die brutalste Art und Weise, und das ist auszuscheiden», so Froidevaux. Vermin ergänzte: «Jeder Spieler kann aus dieser Serie extrem viel Erfahrungen gewinnen.» Einen zusätzlichen Schub dürfte das neue Stadion geben, in dem die Lausanner ab der kommenden Saison spielen werden. «Die Zeichen stehen gut», sagte Froidevaux. Vermin ist überzeugt, dass die neue Arena einen «Boost» gibt. «Es gewinnt aber nicht jene Mannschaft mit dem schönsten Stadion. Wir müssen wieder hart kämpfen, damit es besser endet.»

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