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Aroser komplett von der Rolle

Im Rennen um den Titel des 1.-Liga-Schweizer-Meisters wird die Luft für die Aroser sehr dünn. Die müde wirkenden Schanfigger verloren am Samstag gegen den clever spielenden SC Lyss erneut, diesmal mit 1:5.

Südostschweiz
25.03.19 - 08:00 Uhr
Eishockey
EHC Arosa
Den Schanfigger lief es nicht wie gewünscht.
SYMBOLBILD PHILIPP BAER

von Hanspeter Rennhard

Am Donnerstag führten die Spieler des EHC Arosa im ersten Finalspiel gegen den SC Lyss in Zuchwil nach wenigen Minuten mit 2:0. Doch dann passierte etwas Unglaubliches, der Arosa-Motor stellte plötzlich ab, wie wenn der Kraftstoff ausgegangen wäre. Das Resultat war eine 2:4-Niederlage. Und auch im Spiel 2 sprang dieser Motor am Samstag in Arosa nicht mehr wirklich an. Den ersten Treffer kassierten die Schanfigger, nach einem katastrophalem Verteidiger-Blackout, nach 57 Sekunden. Nach gut acht Minuten stand es bereits 0:3.

Haueters Notsignal erfolglos

Der Aroser Trainer Marc Haueter versuchte das Unheil noch abzuwenden. Er nahm sein Time-out und ersetzte den unglücklich agierenden Standard-Torhüter Sven Witschi durch Sven Salis. Daraus resultierte sechs Minuten später durch Bo Salerno das 1:3. Da kam bei den Arosa-Fans unter den 1125 Zuschauern nochmals Hoffnung auf. Richtig Gift war danach, dass den Gästen kurz vor der ersten Pause mit dem zweiten Powerplay-Treffer das 4:1 gelang. In der Folge kam die Haueter-Equipe wohl etwas besser in Fahrt, was das finale Schussverhältnis von 42:21 zeigte. Aber diese Statistik ist Schönfärberei. Vieles waren nur Alibi-Schüsschen, an deren Erfolg nicht einmal die Spieler selbst glaubten. Dies sah Chefcoach Haueter nicht anders. Er sagte: «Es schien, als agierte die Mehrzahl meiner Schützlinge, ohne dass sie den Kopf eingeschaltet hätten...»

Den fünften Gegentreffer zum 1:5-Schlussresultat verbuchten die Seeländer vier Minuten vor Schluss, als Haueter im Powerplay Hüter Salis durch einen sechsten Feldspieler ersetzte. Die Rechnung ging nicht auf.

Sehr langer Play-off-Modus

Dass die Aroser müde wirken, überrascht nicht. Seit eineinhalb Monaten agiert die Equipe im Play-off-Modus. Und dies scheint sich nun zu rächen. Haueter: «Die Belastung ist einfach zu gross. Wir spielen nach dem gleichen Modus wie die oberste Nationalliga. Der Unterschied ist einfach, dass wir Amateure sind und jeder von uns jeweils frühmorgens wieder zur Arbeit geben muss.» Trotzdem denkt Haueter nicht ans Aufgeben.

In Arosa ist die Saison jedoch beendet. Wegen eines Ärztekongresses ist die Eishalle anderweitig belegt. Das macht ein Ersatzprogramm nötig: «Am Montag absolvieren wir in Lenzerheide ein leichtes Training. Und sofern wir am Dienstag mit einem Sieg ein viertes Spiel erzwingen, findet dieses am Donnerstag um 20 Uhr ebenfalls im Sportzentrum Lenzerheide statt», sagte Haueter.

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