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Ehrgeizig und fordernd, aber auch herzlich und zugänglich

Harijs Witolinsch trainiert ab sofort den HC Davos. Doch wer ist der mit seinen 1,92 Metern hünenhaft anmutende Lette? Wir haben bei zwei ehemaligen Weggefährten nachgefragt.

Südostschweiz
21.12.18 - 04:30 Uhr
Eishockey
Harijs Witolinsch 2006 in seiner Heimatstadt Riga.
Harijs Witolinsch 2006 in seiner Heimatstadt Riga.
KEYSTONE

Seit Donnerstag ist klar, dass Harijs Witolinsch bis mindestens Ende Saison Cheftrainer des HC Davos ist. Zwei, die den mittlerweile 50-jährigen Letten in den späten 1990er-Jahren beim EHC Chur noch als Mitspieler kennengelernt haben, sind Roger Rieder und Riccardo Signorell. Wir wollten von den Beiden wissen, wie der neue HCD-Trainer tickt.

Roger Rieder

ARCHIVBILD
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«Wir haben zwischen 1996 und 2001 in Chur zusammengespielt, teilweise sogar in derselben Linie. Harijs war sehr ehrgeizig und fordernd. Er hat seine Leistung immer gebracht und war für mich als etwas jüngerer Spieler ein grosses Vorbild. Speziell erinnere ich mich daran, wie er im Mannschaftsbus seine Schlittschuhe immer mit an den Platz nahm. Auch im Hotelzimmer waren die Schlittschuhe immer bei ihm. Sonst war er nicht der grosse Redner. Wenn er was sagte, hat man aber darauf gehört. Neben dem Eis ist er ein sehr lieber und herzlicher Mensch. Wir gingen auch manchmal gemeinsam essen. Als Trainer macht er auf mich einen sehr guten Eindruck – auch wegen seiner Persönlichkeit. Zunächst war ich etwas überrascht, als sein Name mit dem HCD in Verbindung gebracht wurde. Im Nachhinein macht die Wahl aber Sinn.»

Riccardo Signorell

«Vor einigen Wochen habe ich mit Harijs am 85-Jahre-Jubiläum des EHC Chur letztmals zusammengespielt. Obwohl er im rauen Klima Russlands aufwuchs, ist Harijs ein sehr herzlicher und zugänglicher Typ. Als Lette ist er vielleicht eher etwas «mitteleuropäischer» eingestellt als die Russen. Damals in Chur durfte ich teilweise mit ihm in einer Linie spielen. Auf Skill-Ebene hat er damals ganz neue Elemente in die Mannschaft gebracht. Powerskating, Schiessen, Zweikampfverhalten – wir haben extrem von ihm und seinem Know-How profitiert. Um mit ihm mitzuhalten, mussten wir uns alle strecken. Schon als Spieler hat er uns gecoacht. Mit seinem russischen Stil passt Harijs gut nach Davos. Interessant zu sehen wird sein, wie die älteren Spieler, die lange mit Arno Del Curto zusammengearbeitet haben, auf ihn reagieren.»

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