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Entfesselte Rapperswil-Jona Lakers sind Cupsieger

Die Rapperswil-Jona Lakers gewinnen als zweites unterklassiges Team nach Genève-Servette im Jahr 1959 den Schweizer Cup. Die entfesselt aufspielenden St. Galler deklassieren im Final Davos mit 7:2.

Agentur
sda
04.02.18 - 15:52 Uhr
Eishockey
Die Rapperswil-Jona Lakers vor dem Cupfinal gegen Davos
Die Rapperswil-Jona Lakers vor dem Cupfinal gegen Davos
KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

«Davos ist offensiv brutal stark. Wir werden viel über die Defensive sprechen», hatte Rapperswils Trainer Jeff Tomlinson vor der Partie gesagt. Das Geschehen auf dem Eis präsentierte sich dann allerdings anders. Die Lakers starteten mit einer unglaublichen Intensität ins Spiel und setzten den Favoriten mit ihrem Forechecking gewaltig unter Druck.

Dieser Mut wurde mit dem 1:0 von Jared Aulin (3.) früh belohnt. Nachdem Broc Little (11.) im ersten Powerplay der Davoser ausgeglichen hatte, brachte Dion Knelsen die Lakers in der 19. Minute auf Vorarbeit von Aulin erneut in Führung. Das Schussverhältnis nach 20 Minuten lautete 10:5 zu Gunsten der St. Galler, was unterstreicht, dass das 2:1 absolut in Ordnung ging.

Umstrittene Schlüsselszene im Mitteldritte

Zu Beginn des zweiten Drittels stellte HCD-Trainer Arno Del Curto die Linien um. Tatsächlich steigerten sich die Bündner, doch nach dem ersten Torschuss der Lakers im Mittelabschnitt durch Michael Hügli (26.) stand es 3:1. Zu diesem Zeitpunkt sass der Davoser Enzo Corvi wegen einer hart gepfiffenen Schwalbe auf der Strafbank. Nur 57 Sekunden später erhöhte der überragende Dion Knelsen in einem weiteren Powerplay des Heimteams mit einem Ablenker auf 4:1.

Kurz darauf ersetzte Del Curto Keeper Gilles Senn, der keinerlei Sicherheit ausgestrahlt hatte, durch Joren van Pottelberghe. Dessen Ungeschlagenheit dauerte aber nur 43 Sekunden, musste er doch den ersten Schuss passieren lassen. Das Tor erzielte Jan Mosimann.

Danach lief die Partie zwar so, wie das Tomlinson im Vorfeld erwartet hatte, nämlich dass die Lakers vorwiegend mit Defensivarbeit beschäftigt waren. Sie standen aber sehr solid und konnten sich einmal mehr auf Torhüter Melvin Nyffeler verlassen, der bravourös hielt und sich nur noch von Félicien Du Bois (36.) bezwingen liess.

Nach dem 6:2 von Josh Primeau (52.) war der Widerstand des HCD dann endgültig gebrochen, konnten die Feierlichkeiten im mit 6100 Zuschauern ausverkauften Stadion beginnen. Für den Schlusspunkt sorgte in der 56. Minute Steve Mason.

In den Achtel- und Viertelfinals hatten die Lakers mit Lugano (3:0) und Zug (5:1) bereits zwei Mannschaften aus der National League deutlich bezwungen. Nun gewannen sie verdient den ersten Titel in der Klubgeschichte.

Telegramm

Rapperswil-Jona Lakers - Davos 7:2 (2:1, 3:1, 2:0)

6100 Zuschauer (ausverkauft). - SR Massy/Dipietro, Abegglen/Küng. - Tore: 3. Aulin (Rizzello) 1:0. 11. Little (Du Bois/Ausschluss Schmuckli) 1:1. 19. Knelsen (Aulin, Berger) 2:1. 26. (25:06) Hügli (Ausschluss Corvi) 3:1. 27. (26:03) Knelsen (Casutt, Sataric/Ausschluss Heldner) 4:1. 29. Mosimann 5:1. 36. Du Bois 5:2. 52. Primeau (Vogel) 6:2. 56. Mason (Hügli) 7:2. - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Davos.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuckli; Geyer, Profico; Gähler, Berger; Sataric, Maier; Aulin, Knelsen, Rizzello; Mosimann, Mason, Hügli; Brem, Lindemann, Casutt; Primeau, Vogel, Hüsler.

Davos: Senn/van Pottelberghe (ab 29.); Du Bois, Jung; Schneeberger, Paschoud; Heldner, Kindschi; Aeschlimann; Simion, Corvi, Little; Marc Wieser, Johansson, Kousal; Kessler, Ambühl, Eggenberger; Sciaroni, Buck, Jörg; Walser.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers komplett. Davos ohne Lindgren, Dino Wieser, Rödin, Egli und Nygren (alle verletzt). - Timeout Davos (29.).

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