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Bündner stehen unterschiedlich zur Neuausrichtung

Die Erstligaklubs des Schweizer Eishockeys haben an einer ausserordentlichen Versammlung beschlossen, das Projekt Super Regio League auf die Saison 2017/18 umzusetzen. In Graubünden gibt es unterschiedliche Ansichten zum Projekt, beim EHC Chur spricht man sich für, beim EHC Arosa gegen die Neuausrichtung aus.

Südostschweiz
15.10.15 - 11:54 Uhr
Eishockey

Das Projekt Super Regio League wird nach einem Mehrheitsbeschluss der Delegierten der Erstligavereine an einer ausserordentlichen Versammlung im September in Olten (Solothurn) weitergetrieben. Auf die Saison 2017/18 soll es eine 1. Liga Classic und eine Super Regio League geben.

Ziel des Projekts ist die Verringerung der Diskrepanz zwischen der NLB und der 1. Liga sowie die Weiterentwicklung der nationalen Amateurmeisterschaft, heisst es beim Verband. Die Verantwortlichen zeigen sich denn auch erfreut. Für Harry Beringer, Regionalpräsident Ostschweiz, ist das Ergebnis ein Befreiungsschlag sowie eine Stärkung der klassischen 1.-Liga-Meisterschaft. Und Florian Kohler, CEO der Swiss Ice Hockey Federation, wird auf der Website wie folgt zitiert: «Das Ja zur Super Regio League ist ein Zeichen in Richtung Optimierung der sportlichen Kräfteverhältnisse sowie der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit in der obersten Schweizer Amateurliga. Die SIHF unterstützt dieses Projekt und treibt den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess zusammen mit den Klubs voran.»

Unterschiedliche Ansichten aus Graubünden

Auch aus Chur kommen positive Zeichen. Andy Grothenn, Sportchef des EHC Chur sagte auf Anfrage: «Die 1. Liga Super Regio League ist eine Chance, den Amateursport weiter zu entwickeln. Im weiteren ist es eine Chance mit der 1. Liga Classic neue Klubs für die 1. Liga gewinnen zu können. Somit haben auch Klubs in tieferen Ligen die Möglichkeit aufzusteigen.» Der EHC Chur steht aus sportlicher Sicht hinter dem Projekt. «Sobald die Grundlagen bestehen, wird es sich zeigen, ob und was es für einen finanziellen Mehraufwand benötigt um in dieser Liga zu spielen zu können», so Grothenn weiter. Ebenfalls werde sich zeigen ob die Liga für den EHC Chur finanzierbar sei.

Weniger erfreut ist man beim EHC Arosa. Wie Geschäftsführer Adrian Fetscherin auf Anfrage ausführte, sieht man im Schanfigg derzeit keinen Sinn in der Einführung einer Super Regio League. «So wie sie angedacht ist, käme die Super Regio League einer dritten Nationalliga gleich - von einer regionalen Liga könnte nicht mehr die Rede sein, auch wenn sie mit Super versehen wäre.»

Fetscherin ist überzeugt, dass drei nationale Ligen in der Schweiz zu viel sind. Die Kosten für die Klubs würden deutlich steigen, der schon  jetzt grosse Aufwand würde für alle Beteiligten nochmals stark zunehmen, so Fetscherin weiter. Zudem sind derzeit noch sehr viele Fragen ungeklärt. Diese müssten aktuell für die Klubs wohl zum Nachteil beantwortet werden. «Nachdem die Aufnahmebedingungen in die National League B erleichtert wurden, ist für die 1.-Liga-Klubs der Schritt ins Profieishockey nicht mehr so gross, ist Fetscherin überzeugt. Demzufolge müsse keine zusätzliche Liga dazwischen geschaltet werden.

Über die Einführung der Super Regio League wird an einer ausserordentlichen Regionalversammlung und einer ausserordentlichen Generalversammlung entschieden. (phw)

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