Viertes Paralympics-Gold für Catherine Debrunner
Catherine Debrunner holt in ihrem fünften Final an den Paralympics die vierte Goldmedaille. Die 29-jährige Thurgauerin gewinnt in der Kategorie T53 über 400 m souverän.
Catherine Debrunner holt in ihrem fünften Final an den Paralympics die vierte Goldmedaille. Die 29-jährige Thurgauerin gewinnt in der Kategorie T53 über 400 m souverän.
Mit 51,60 stellte Debrunner eine paralympischen Rekord auf. Die zweitklassierte Britin Samantha Kinghorn distanzierte sie um 1,85 Sekunden.
Für Debrunner enden damit die paralympischen Bahnrennen mit der optimalen Ausbeute. In allen Rennen, in denen sie als Favoritin angetreten ist, gewann sie. Über 100 m hatte sie in ihrer nominell schwächsten Disziplin neben der starken britischen Sprinterin Kinghorn nicht wirklich damit gerechnet, realistische Chancen auf Gold zu haben. Silber war damit das Optimum.
In ihrer Lieblingsdisziplin über 400 m zeigte die Thurgauerin den Gegnerinnen aber noch einmal deutlich auf, dass sie auf der Bahn fast nicht zu schlagen ist. Am Sonntag gehen für Debrunner ihre dritten Paralympischen Spiele mit dem Marathon zu Ende.
Silber für Manuela Schär
Manuela Schär verpasst ihre zweite Goldmedaille dieser Paralympics hauchdünn. Die 39-jährige Luzernerin gewinnt in der Kategorie T54 über 400 m Silber.
Schär drehte bei ihrer Dernière auf der Bahn ein kleines bisschen zu spät auf. Nachdem sie in Tokio vor drei Jahren über die Bahnrunde triumphiert hatte, kam sie auf der Zielgeraden bis auf neun Hundertstel an die siegreiche Belgierin Lea Bayekula heran. Ganz konnte sie aber den Rückstand, den sie sich auf den ersten 300 m eingehandelt hatte, aber nicht mehr ganz wettmachen und fuhr am Ende in 53,14 über die Ziellinie.
Für Schär, die sich in Zukunft auf die Marathondistanz fokussieren wird, geht das Auf und Ab in Paris nach dem enttäuschenden Rennen über 5000 m, Gold über 800 m, dem Sturz über 1500 m und nun noch Silber also weiter.
Die momentan Führende der Major Marathon Serie wird aber auch am Sonntag im abschliessenden Rennen über die 42,195 km um eine Medaille fahren wollen.
Marcel Hug erkämpft sich Bronze
Marcel Hug gewann wenig später seine dritte Medaille dieser Paralympics. Der Thurgauer holt über 800 m dank einem starken Schlussspurt Bronze.
Hinter zwei Chinesen fuhr er in 1:30,98 auf den 3. Platz. Noch in der letzten Kurve hatte der 38-jährige Thurgauer ziemlich weit im 6. Rang zurückgelegen, ehe er zu seiner Aufholjagd ansetzte und den Briten Nathan Maguire um elf Hundertstel vom Podest verdrängen konnte.
Hug, der über die zwei Bahnrunden Weltrekordhalter ist, hatte zuvor zwei ganz unterschiedlich wirkende Silbermedaillen in der Ausbeute seiner sechsten Paralympics. Über 5000 m war der Ostschweizer enttäuscht gewesen, dass es nicht für Gold gereicht hatte. Über 1500 m wiederum war der sechsfache Goldmedaillengewinner glücklich darüber, sich die silberne Auszeichnung geholt zu haben.
Der Thurgauer steht nun bei insgesamt 16 paralympischen Medaillen. Auch im abschliessenden Marathon am Sonntag, einer seiner liebsten Disziplinen, wird Hug um einen Podestplatz fahren wollen.
Wieder Bronze für Weitspringerin Kratter
Elena Kratter gewann im Weitsprung wie bereits vor drei Jahren in Tokio die Bronzemedaille. Sie zeigte einen äusserst konstanten Wettkampf. Gleich vier ihrer Sprünge hätten zu einer Medaille gereicht, der weiteste ging auf die Saisonbestweite von 4,83 m. Mit der 16. Medaille haben die Schweizer die Ausbeute von Tokio vor drei Jahren (14) bereits übertroffen.
Im Gegensatz zu Tokio 2021, als sie mit 5,01 m Bronze gewann, gehörte Kratter diesmal unbestritten zum Kreis der Medaillenanwärterinnen. Bereits vor einem Jahr zeigte die Innerschweizerin, dass ihr Erfolg von den Paralympics 2021 kein Ausreisser nach oben war, sondern sie sich in der Weltspitze etabliert hat. Bei der WM im Pariser Stade Charléty sprang Kratter zu Silber und liess dabei die australische Paralympics-Siegerin Vanessa Low hinter sich.
Diesmal dominierte Low die Konkurrenz deutlich und holte mit der Weltrekordweite von 5,45, die sie gleich zweimal sprang, überlegen ihr zweites Paralympics-Gold.