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Abstecher nach Wimbledon

Am Anfang dieses England-Trips stand Dr. Tony Prince, ein Stammgast des Hotels Alpina, der Klosters seit Jahrzehnten die Treue hält.

Klosterser
Zeitung
19.09.22 - 06:15 Uhr
Sport
Die Klosterser Interclub-Mannschaften an der traditionellen Stätte.
Die Klosterser Interclub-Mannschaften an der traditionellen Stätte.
ZVG

"Als wir in einem unserer zahlreichen Gespräche mit ihm erfuhren, dass er unmittelbar neben der Tennisanlage von Wimbledon wohnt und Mitglied im «The Wimbledon Club» ist, wechselte das Klopfen unserer begeisterten Tennisherzen sofort in den Begeisterungsmodus. Bis zur Einladung von Tony Prince, ihn doch mit unseren Interclub-Mannschaften in Wimbledon zu besuchen, war es dann nur noch ein kleiner Schritt.

So trafen sich je ein Damen- und Herren-Interclubteam am frühen Sonntag­morgen des 21. August am Zürcher Flughafen, um die Reise nach London anzutreten. Nach dem Hotelbezug im Stadtteil Wandsworth und einem ersten Abstecher ins Herz der Millionenmetropole war nach einem obligaten Pub-Besuch erst mal Nachtruhe angesagt. Der Montag war dann bereits unser «Wim­bledon-Tag», der Hauptgrund der London-Reise. Mit dem öffentlichen Bus fuhr die 16 Personen umfassende Tennisgruppe hinaus in den Stadtteil Wimbledon Village und spazierte noch ein paar Fussminuten zur Church Road. Dort traten wir dann ein, in die weltbekannte Tennisanlage, deren Bilder jedes Jahr Ende Juni für zwei Wochen rund um die Sportwelt gehen.

«Tennis-Kinderstube» Klosters

An der Stätte zu stehen, wo das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt stattfindet, ist für jeden Tennisfan etwas Erhabenes. Staunend standen wir vor den grossen Tafeln, auf denen die Sieger von Wimbledon verewigt sind. So mancher glanzvolle Name, sowohl bei den Junioren als auch bei den Profis, findet sich auch auf den Siegerlisten der «Tennis European Junior Championships» von Klosters.

Auf höchst eindrückliche Art und Weise wurde uns hier, im Eingangsbereich einer der grössten und bedeutendsten Sportveranstaltung der Neuzeit, eben den Lawn Tennis Championships von Wim­bledon, vor Augen geführt, welch immense Bedeutung unsere jährlich wiederkehrenden Tennisturniere in Klosters haben. Wenn Wimbledon als Wiege des Tennissports bezeichnet wird, so dürfen wir mit Fug und Recht behaupten, dass Klosters die Kinder- beziehungsweise Teenagerstube des weissen Sports darstellt.

Während einer interessanten Führung durch die gesamte Anlage lernten wir Fakten und Geschichten kennen, die beeindruckender nicht sein könnten. Auf dem Centre Court beziehungsweise am Rand des «heiligen Rasens», aber auch am Court No. 1 oder in unmittelbarer Nähe der Royal Box, wo sich Mitglieder der Königsfamilie die Spiele anschauen, spürten wir diesen speziellen, altmodisch vornehmen Charakter, der diesem Ort seine sagenumwobene Aura verleiht.

Nach einer kleinen Stärkung im «The Wingfield Cafe», auf dem Gelände der Tennisanlage, wechselten die Interclubmannschaften von Klosters die Strassenseite der Church Road und marschierten auf das Gelände des «The Wimbledon Club», das unmittelbar gegenüber der viel bekannteren Wimbledon-Anlage liegt. Der 1854 gegründete Club entstand aus dem Cricket-Sport, nahm später auch Hockey dazu und erweiterte seine Aktivitäten 1890 mit Rasentennis. Die Wurzeln dieses Clubs gehen also weiter zurück als diejenigen des «All England Lawn Tennis and Croquet Club», des Ausrichters der weltberühmten Tennismeisterschaften.

Stilecht in Weiss

Im Club House vom «The Wimbledon Club» wurden wir bereits von Tony Prince erwartet, der uns die einmalige Gelegenheit bot, auf englischen Rasenplätzen in Wimbledon Tennis zu spielen; natürlich ganz in Weiss gekleidet. Schliesslich waren wir uns der Geschichte und Tradition des besonderen Ortes bewusst. Tony hatte keine Mühe gescheut und Club-Mitglieder aufgeboten, um uns ein würdiges Kräftemessen mit dem Wimbledon-Club zu bieten.

Schwärmen für den Spielbelag

Wir verbrachten einen unvergesslichen Nachmittag auf Wimbledon-Rasen mit viel Spass und neu gewonnener Tennis-Erfahrungen. Selbst die vier uns begleitenden Tennis-Powergirls und -boys der nächsten Generation schwärmten ab dem für uns alle ungewohnten Spielbelag.

Bei einer typischen «English Tea Time» mit Sandwiches und obligaten Erdbeeren wurde die Schweizerische-Englische Tennisfreundschaft vertieft. Nach zwei weiteren Tagen, während denen wir London genossen, kehrten wir von Wimbledon in die Schweiz zurück. Leider nicht so, wie der achtfache Rekordsieger Roger Federer – beladen mit Pokal und dem grossen Siegercheck. Dafür mit zahlreichen Erinnerungen an englische Gastfreundschaft und dem Duft von englischem Tennisrasen in der Nase."

https://www.tennisklosters.ch

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